Februar 2009


Freitag 27. Februar 14:23
Die Blogbeiträge „21 gute Gründe für Stuttgart 21“ sind im Blog entfernt und
gesammelt auf der eigenen Seite


Dienstag 24. Februar 08:04
Die Verwandlung (frei nach Kafka)
Der Roman handelt von einem jungen Handelsvertreter, der sich in einen Käfer verwandelt:

Vertreter
Verträter
Verträfer
Verkäfer
Erkäfer
Ekäfer
Käfer

Eine Parodie dieses Romans handelt von einer tollen Idee, die sich in eine Tollheit verwandelt:

Chance
Chanci
Chancin
Chahnsinn
Cahnsinn
...ahnsinn

Beitrag zum Fasnetsdienstag. Morgen Bilder vom heutigen Fasnets-Umzug in Stuttgart in der Bildergalerie




Saxophonmelodien
Montag 23. Februar 10:54
Vor dem Motivwagen beim Umzug morgen zum Thema

„Der Mehlwurm, Schussel, Tiefenknall,
vereinigt nur im Karneval.“

gehen Trommler und ein Saxophonspieler namens S.B.
Melodieauswahl:
„Wer soll das bezahlen“ (Milliardengrab)
„O du lieber Augustin“ (alles ist hin)
„Preisend mit viel schönen Reden“ (21 gute Gründe)
„Uff de schwäbsche Eisebahne“ (stoßet mit de Gläser a, aufs Wohl von einundzwanzig K)

Willkommen...
Sonntag 22. Februar 14:46
Willkommen im neuen Herzen Europas!
Das Bahnprojekt Stuttgart - Ulm ist „Das neue Herz Europas“.

Es reimt sich gut aufs neue Herz,
der Scherz und leider auch der Schmerz.
Fidirallala...

Klingenberg
Samstag 21. Februar 10:50
Herr Schmiedel, Heimerl, Klingenberg,
noch liegt die Bahn nicht unterm Berg.
Fidirallala...

Der Mehlwurm, Schussel, Tiefenknall,
vereinigt nur im Karneval*.
Fidirallala....

*Wie zu vernehmen ist - aus ungewöhnlich gut unterrichteten Kreisen - werden die Stuttgart 21-Gegner und Kopfbahnhof 21-Befürworter mit einem Motivwagen am diesjährigen Fastnachtsumzug in der Stuttgarter Innenstadt mitmachen.“

Verse von F.W.:
Der Schuster hat den Tunnelblick
findet’s alternativlos schick.
Fidirallala...

Doch wenn er in die Röhre schaut
„siebenter Juni!“ tönt es laut.
Fidirallala


Amtsblatt 19. Februar 09
Freitag 20. Februar 10:08
Im letzten Amtsblatt 2008 sprach die CDU zum Jahreswechsel: “Die belegbaren Vorteile, die Stuttgart 21 für alle bringt, sind noch intensiver zu vermitteln, damit die Menschen dieses beneidenswerte städtebauliche und ökologische Projekt voller Stolz im Herzen tragen können.“ Die Vermittlungsversuche waren nicht intensiv und sie sind mit dem verkorksten Info-Pavillon gründlich gescheitert.

Im neuen Amtsblatt wird vom „Projekt mit großen Chancen“ von einer CDU-Veranstaltung im Rathaus berichtet. Die Redner und ihre Schwerpunkte:
Dieter Wahl: hiesige Wirtschaft profitiert, Projekt „wichtiger denn je“
Joachim Rudolf: Arbeitsplätze, ökologische Vorteile, verbesserte Zugverbindungen und damit weniger Verkehr
Heinz Schäberle (Spediteur): verbesserte Fahrpläne, besserer Güterverkehr
Werner Klingenberg (Bahn AG): Engpass im europäischen Korridor wird beseitigt, Fahrzeitverkürzung, Alternative K 21 „würde teurer und unkomfortabler für die Menschen werden.“

Alles ist doch längst mit einleuchtenden Argumenten widerlegt (von renommierten Experten wie Vieregg & Rössler etc.), damit lassen sich die Stuttgarter nicht mehr ködern. Neu erscheint nur das mit dem Güterverkehr. Amtsblatt „Durch Stuttgart 21 könnte das Mehr an Gütern schneller zum Empfänger gebracht werden…“ Wie das? Als Reisegepäck? Im Vergleich zu heute oder mit K 21?

Hallo CDU, wir tragen S 21 nicht „voller Stolz im Herzen“!

“Hört auf das Volk.
Hört auf mit dem Blödsinn!
Hört auf mit Stuttgart 21.” (Dr. Gerhard Raff, Schriftsteller)



Hottentotten statt Gleisen
Donnerstag 19. Februar 09:42
StZ. „Ob Pavillon-Erfinder Werner Sobek dann mit einem veränderten Konzept wieder mit von der Partie ist, wird sich zeigen. Vom Thema Bahnhof kommt der vielbeschäftigte Ingenieur jedenfalls so schnell nicht los: Schon am 7. März präsentiert er im Auftrag von Rathauschef Schuster auf einem Kultursymposium seine Konzepte und Entwürfe für eine Philharmonie und ein Völkerkundemuseum auf dem Stuttgart-21-Gelände.“

Was brauchen wir statt Gleisen noch,
mein lieber Schuster, sag es doch.
Fidirallala

„Philharmonie und Hottentotten,
die stumm im Museum hocken.“
Fidirallala

Mein Schuster, das hat noch gefehlt,
du bist kein Mensch, der Erbsen zählt.
Fidirallala…
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Ehrenwort: „Hottentotten“ ist zwar ein Begriff aus der Kolonialzeit, er ist von mir aber nicht abwertend gemeint, sondern stellvertretend für exotische Völker, die sich im Lindenmuseum präsentieren. Alternativ-Vers für sensible Sprachgewissler:

„Philharmonie und Eskimos,
Schamanen und auch Indios.“
Fiderallala





Fasnet 09
Mittwoch 18. Februar 09:07
Das Aktionsbündnis K 21 kämpft nicht nur engagiert und ernsthaft für seine gute Sache, sondern auch mit Humor. Zum Beispiel mit Karikaturen und einem grandiosen Fasnetswagen beim großen Umzug am Faschingsdienstag in Stuttgart.

Mein bescheidener Beitrag sind Verse nach der Melodie des allbekannten Volks- und Kinderlieds „Die Vögel wollten Hochzeit halten“. Wem das zu kindisch ist, dem sei geflüstert: dieses Lied ist bereits vor dem Jahr 1500 nachweisbar, kommt auf einem „Fliegenden Blatt“ (Nürnberg 1530) und Goethe hat es in einem Singspiel (zusammen mit dem Erlkönig) verwendet. Gscheiter als dr Göthe bisch du au net. Es gibt unzählige Parodien davon,

hier aber die erste über Stuttgart 21.

Der Denkmalschutz in bester Hand,
Matthias Hahn ist sehr bekannt.
Fidirallala...

Die Seitenflügel schützt er weg,
dann liegen sie in Schutt und Dreck.
Fidirallala…



2000 Euro pro Kopf
Dienstag 17. Februar 08:58
Gestern in der Landesschau „Daheim in Baden-Württemberg“:

* LBBW (Landesbank Baden-Württemberg) braucht 5 Milliarden Kapitalspritze

* die Bank gehört dem Land, den Sparkassen und der Stadt Stuttgart

* 2 Milliarden Verlust allein in 2008

* „toxisches“ Geld in der LBBW: spekulative Anlagen in Höhe von 45 Milliarden

* Die Zeche bezahlen die Bürger von Baden-Württemberg,

............... aktuell pro Kopf 2.000 € .................
(gerechnet und mitgeteilt vom Bank-Experten Bernt Nolte).
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Woher kommt jetzt das Geld für Stuttgart 21, wenn die Hausbank des Landes und der Stadt so tief in den roten Zahlen steckt und womöglich noch tiefer hinein gerät? Kann sich Land und Stadt das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21 überhaupt noch leisten oder verzocken sie weitere Milliarden? Haltet die Diebe!

„Egal, wir graben Stuttgart um,
sind im Finanzdelirium.
Fidirallala…“






Blöde Behauptungen
Montag 16. Februar 11:21
Wo sind denn die wirklich überzeugenden Argumente der Befürworter von Stuttgart 21? Nachdem Fahrzeitverkürzungen nicht mehr relevant sind bleibt vor allem die Stadtentwicklung, als „Jahrhundertchance“ hochgejubelt: „In seiner Neujahrsrede betonte der Bahnchef Stuttgarts einmalige Chance, mitten im Stadtzentrum riesige Flächen neu entwickeln zu können.“ Wo sind die riesigen Flächen mitten im Stadtzentrum? Zählt dazu auch der Abstellbahnhof und das Paketpostzentrum am Rosensteinpark? Damit sei der Flächengewinn am Mittleren Schlossgarten nicht klein geredet, aber „riesig“ ist er nicht gerade. Dazuhin muss der Flächenverlust im innersten Stadtzentrum abgerechnet werden (rund 10 Hektar für den Tiefbahnhof).

Es verwundert, mit welch blöden Argumenten noch alles für Stuttgart 21 geworben wird, zum Beispiel auf der Herz-Website: „Wo heute im Kopfbahnhof die Fahrgäste noch umsteigen müssen, können sie künftig auf durchfahrenden Regionalverkehrslinien bis zu ihrem Reiseziel sitzen bleiben.“ Dasselbe steht in den „21 guten Gründen“ der Stadt (Nr.3): „Ohne Umsteigen quer durchs Land“.

Wohin soll‘s denn gehen? Zum Beispiel aus Fornsbach (Schwäb.Hall-Hessental) ohne Umsteigen über den Knoten Stuttgart
nach Schwäbisch Gmünd?
nach Göppingen?
nach Tübingen?
nach Rottweil?
nach Pforzheim?
nach Bruchsal?
nach Heilbronn?

Es geht jedenfalls aus allen Richtungen nur bei einer (1) von sieben (7) Regional-Bahnlinien ohne Umsteigen. Deshalb ist es ganz sinnvoll, wenn Regionalzüge in Stuttgart enden und wieder zurück fahren. Ohne Umweg. Aber sie könnten auch im Kopfbahnhof leicht in einer andern Richtung weiter fahren, so wie es heute schon die ICEs tun, der IR Nürnberg-Karlsruhe und die RB Heilbronn nach Göppingen.

Mit dem Argument „ohne Umsteigen“ werden die Bürger für dumm verkauft. Oder wissen die Propagandisten das selbst nicht besser?


Pavillon ade!
Sonntag 15. Februar 09:22
StZ. Der geplante Stuttgart-21-Infopavillon wird nicht gebaut, nachdem sich die Befürworter des Milliardenprojekts nicht auf den Standort Schlossplatz einigen konnten.
"Ich begrüße außerordentlich, dass es nun einen neuen Standortsuchlauf geben soll. Umso mehr sind wir befremdet über das Vorgehen des OB, der ohne Absprache mit den Fraktionen die Sache abgeblasen hat". Der SPD-Fraktionschef: "Das riecht nach beleidigter Leberwurst."

„Hörst du den gequälten Ton?
er kommt vom Info-Pavillon.“
(Fasnet 2009)


Hässliches Bauwerk
Dienstag 10. Februar 00:23
Leserbrief von Prof. Dr. med. Franz-Josef Kretz in der Stuttgarter Zeitung vom 9.2.09 unter dem Titel „Hässliches Bauwerk“:

„Es ist schon erstaunlich, wer sich alles für unseren Hauptbahnhof interessiert beziehungsweise interessieren muss; jetzt auch noch der Bundespräsident. Ohne Zweifel erinnert doch dieser Bau in seiner monumentalen Bauweise schwer an die Zeit von 1933 bis 1945.
Aus meiner Sicht ist es das hässlichste Bauwerk in Stuttgart. Schade, dass nur der Seitenflügel abgerissen werden kann.“

Kommentierung:
Ein Facharzt für Anästhesiologie vertritt mutig seine Architektur-Ästhetik unter Berücksichtigung von historischen und aktuellen Kenntnissen. Das verdient Respekt.



Kaffeesatzlesen
Montag 09. Februar 09:30
StZ vom 5.2.09: „Die Öffentlichkeitsarbeit der Bahn bei Stuttgart 21 ist katastrophal.“
Als neue Termine für die Finanzvereinbarung nennt die Presse: "im Frühjahr" und „noch vor der Bundestagswahl“…

Woran es hakt? Das halten die Herrschaften geheim. Die Bürger werden weiterhin genasführt und dürfen aus dem Kaffeesatz lesen.

Laien und Experten
Mittwoch 04. Februar 10:13
Wir Laien in Sachen Bahnhofskapazitäten sind auf die Berechnungen der Experten angewiesen. Der Laie denkt zunächst, dass ein Bahnhof mit 16 Gleisen mehr Kapazität für den Zugverkehr hat als einer mit nur 8 Gleisen. Aber er sollte auch auf die Experten hören. OB Schuster hört auf Experten, die ihn die Überlegenheit von 8 Gleisen erkennen lässt. Zum Beispiel auf Verkehrs-Professor Ullrich Martin:
„Ein Durchgangsbahnhof ist einem solchen Sackbahnhof (Stuttgarter Kopfbahnhof) mehrfach überlegen.“

Ein Bahnhofsexperte der Praxis, nämlich der ehemalige Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs Egon Hopfenzitz, hält Schusters Argumentation für laienhaft und unsinnig:
„Noch ein Hinweis auf die unsinnigen Aussagen der Gegner des Kopfbahnhofs: OB Schuster hat vor einiger Zeit die Überlegenheit des Durchgangsbahnhofs damit begründet: Im Durchgangsbahnhof kann auf 8 Gleisen gleichzeitig Zugverkehr stattfinden, in den Kopfbahnhof münden nur 5 Streckengleise ein! So kann nur ein Laie urteilen. Der Stabsstelle der Stadt habe ich folgende Gegenrechnung aufgemacht: In den Kopfbahnhof können gleichzeitig: 5 Züge einfahren und 4 Züge ausfahren = 9 Zugfahrten zugleich. Zusätzlich dazu können noch 5 Fahrten zu und vom Abstellbahnhof durchgeführt werden oder 7 Züge zur Anschlußaufnahme bereitstehen.“
„Wir benötigen einen Bahnhof, der dem Zugverkehr der Zukunft gerecht wird. Mit Stuttgart 21 sollen aber ganz andere Interessen gedeckt werden. Das Konzept Kopfbahnhof 21 hat mich dagegen begeistert, das ist der Bahnhof der Bürger. Er ist leistungsfähiger, fahrgastfreundlicher und billiger.“

Prof. Martin: Der Durchgangsbahnhof ist „leistungsfähiger und für die Reisenden komfortabler“.
Kostet ein Durchgangsbahnhof mehr Geld? „Das ist schlicht falsch.“

Vertrauen wir also den Experten...



Mein Stuttgart - wohin denn du?
Dienstag 03. Februar 09:56


„Mein Stuttgart - wohin denn du?“ Änderung der Hölderlin-Gedichtparodie „METROPOLI S21“ auf Vorschlag eines Hölderlin-Verehrers (Startseite).
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„Herr Mehdorn, Ihr Produkt ist schlecht!“
Eine Arie in der Regionalbahn? Offener Brief an den Konzernchef, Memory Nr.4
Bestätigungen meiner Ariendichtung finden sich haufenweise in der Presse, zum Beispiel in der SZ aus München.


Gastbeitrag: Rolltreppen und Aufzüge
Sonntag 01. Februar 08:42
Diethelm Busch, regelmäßiger S-Bahn-Benutzer, wohnhaft Pfaffenwaldring Vaihingen, tätig in Bahnhofsnähe (0per), verheiratet, 3 Kinder, mailte am 30.1. an info@stuttgart21-ja-bitte.de :

Sehr geehrte Damen und Herren,
was es mit einem Tiefbahnhof auf sich hat, kann ich tagtäglich an der Haltestelle Stuttgart Vaihingen-Universität erleben. Die Aufzüge sind häufig defekt und meine Frau kann deswegen mit dem Kinderwagen die S-Bahn nicht nutzen. Wenn die Aufzüge nicht gehen sind die Rolltreppen manchmal auch außer Betrieb. Wie soll das bei Stuttgart 21 funktionieren, wenn es bei einer vergleichsweise kleinen Haltestelle schon nicht funktioniert? Ein Kopfbahnhof ist für Familien und Reisende mit Gepäck viel komfortabler. Für mich bedeutet Stuttgart 21, dass noch mehr Menschen unter Tage gezwungen werden, ihre Lebenszeit dort zu verschwenden.
Mit freundlichen Grüßen
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Ergänzung: am Freitag, 30.1. um 16.00 Uhr standen beide Rolltreppen vom Kopfbahnhof zum S-Bahnhof tief führend bis zum Zwischengeschoss (Unterführung) still. Der Defekt war um 20.30 noch nicht behoben. Hauptverkehrszeit!

Am Samstag, 31.1. waren um 14.00 Uhr von den 6 Rolltreppen 3 außer Betrieb, es entstand eine richtige Falle: von oben und von unten kam man zwar bis zum Zwischengeschoss, sämtliche weiterführenden Treppen in beiden Richtungen waren aber defekt!

So funktioniert der „große Verkehrsvertrag“ des Landes mit der Bahn AG, die auch im Jahr 2008 große Gewinne gemacht hat.