Evang. Kirchentag in Berlin

Aus der Ansprache zum Parkgebet an Himmelfahrt 2017 von Pfr. i.R. Wolfgang Schiegg:

„Einst war der Kirchentag als kirchliche Laienbewegung kritisches Gegenüber der Amtskirche und zugleich das, was Jesus in einem Gleichnis so treffend fasst: Sauerteig der Gesellschaft. „Das Reich Gottes ist wie ein Sauerteig, den eine Frau unter das Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war“. Wäre übrigens auch ein schönes Bild für unsere Protestbewegung gegen S 21 und für den Ausstieg aus diesem desaströsen Projekt, wie ich finde: Sauerteig, der so lange agiert und wirkt, bis er den Teig ganz durchsäuert hat.

Inzwischen ist der Kirchentag nach meiner Einschätzung zur von der Amtskirche gelenkten, gesteuerten und zu einem großen Teil aus staatlichen Mitteln finanzierten Selbstinszenierung und Selbstdarstellung der Kirche geworden. Das lässt sich ganz einfach an den Personen des Kirchentagspräsidiums, am Auswahlverfahren der Themen und Foren, der Besetzung der Podien und am Aussch
luss von kirchenpolitisch und politisch unliebsamen christlichen Initiativen und Gruppen ablesen. Unter anderen bei den vergangenen Kirchentagen auch die „Christinnen und Christen gegen S21“.
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Die Worte von Pfarrer Schiegg mögen richtig sein. Ich selbst kann hier auf dem Kirchentag aber noch viel Honig saugen: Interessantes, Bedenkenswertes und Wichtiges und nicht zuletzt schöne Begegnungen, Freude und großartige Musik in wunderbaren Räumen wie dem Berliner Dom.