23. Gast-Memory Egon Hopfenzitz, 10.4.2011
Sehr geehrter Herr Nils Schmid,
als ehemaliger Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs ist mir völlig klar, daß mit Realisierung von Stuttgart 21 die Landeshauptstadt Stuttgart einen nicht mehr erweiterungs- und zukunftsunfähigen Vorstadtbahnhof erhalten wird. Sein Spiegelbild wird der Cannstatter Bahnhof mit 8 Gleisen sein. Warum Sie und Ihre Partei bereit sind, für diesen Unsinn auch noch 4,1 Mrd. € zu bezahlen, werde ich nie und nimmer begreifen. Daß OB Gönner und Herr Drexler für S 21 votieren ist bekannt. Sie aber werden die Folgen dieses Schwabenstreiches noch erleben können und müssen. Jeder "gelernte Eisenbahner" wird diesen Kleinbahnhof und vor allem die unmöglichen betrieblichen Schwachstellen der beiden Flughafenbahnhöfe ablehnen müssen.
Allein Schlagworte wie "Zukunftsfähigkeit", "abgehängt von der Hochgeschwindigkeits-magistrale", Wirtschaftswachstum" können die Zustimmung zu diesem, die Stadt und Ihre Einwohner über Jahre hinweg zerstörenden Projekt nicht begründen.
Die Abwahl von Mappus und seiner Partei hatte als Grundlage den Protest der Stuttgarter Bürger, weniger den Atomgau in Japan. Den Koalitionsvertrag aber von der Zustimmung zu diesem Fehlprodukt S 21 abhängig zu machen, dazu haben Sie als stimmenverlierende Partei kein Recht.
Auch die beabsichtigte Volksabstimmung in Baden-Württemberg ist wegen des bereits jetzt bekannten Ausgangs nur eine Scheinabstimmung und in Wahrheit eine Volksverdummung ohne Bürgernähe. Ist das Ihr neuer Regierungsstil?
Egon Hopfenzitz
Kriegerstraße 12
70191 Stuttgart