Anhörung zum Umstieg/Ausstieg (9)

Fortsetzung des Zitats von Manfred Leger DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH:
Wenn die Gleise weg sind und dort die Hälfte ein neues Stadtviertel, ein Quartier Rosenstein, und zum anderen ein großer Park wird, dann ist Ost mit West oder Nord, wie auch immer man das in Stuttgart nennt, wieder verbunden und damit eine ganz andere Qualität in dieser Stadt erreichbar. Soviel zum städtebaulichen Aspekt.“
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Wo soll denn der „große Park“ sein? Den großen Park gibt es schon, er heißt oberer, mittlerer und unterer Schlossgarten. Bis jetzt hat man ihn nur massakriert durch die Baustelle neuer „Bahnhof“, später des Dach, euphemistisch Straßburger Platz bzw. Manfred-Rommel-Platz genannt; auch der königliche Rosensteinpark ist durch Stuttgart 21 angeknabbert im Bereich Ehmannstraße (Kreuzungsbauwerk) und dem Tunnelportal neue Neckarbrücke.

Was heißt „wieder verbunden“?

Aus den „21 guten Gründen für Stuttgart 21“, Nr. 13 „Jahrhundertchance für die Stadtentwicklung“

„Die Stadtteile im Stuttgarter Norden und Osten wachsen wieder zusammen.“
Wann bitte waren sie je zusammen? Wer hat diesen Schwachsinn geschrieben? Alte Stadtpläne vor der ersten Eisenbahn Mitte des 19. Jh. zeigen überhaupt keine Bebauung dieser heutigen Stadtteile. Es war landwirtschaftlich genutztes Land. (Die Stuttgart-21-Projektoren rechnen offenbar mit dem Unwissen der Stadtbevölkerung, wenn sie solche unstimmigen Behauptungen verbreiten.)

Dann ging eine einsame Eisenbahnstrecke nach Cannstatt und Feuerbach. Der König (Wilhelm I) kaufte zuvor Land auf für den öffentlich zugänglichen großen englischen Garten (Rosensteinpark) samt Schlössle (Schloss Rosenstein) und für sein Privatvergnügen (Wilhelma). Und das wird zum Glück zusammen mit dem mittleren und unteren Schlossgarten auch bei Stuttgart 21 eine Trennung bleiben müssen mit einem einzigen Auto-„Durchschlupf“ zur Wolframstraße.