Bilderbogen und Blick vorwärts

(Aschermittwoch 2009)
Blick zurück:
Bilderbogen vom Fasnetsumzug gestern.

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Die Blogbeiträge (Kommentierungen) zu
21 gute Gründe für Stuttgart 21 sind herausgenommen und komplett zusammengestellt bei „21 Gründe..Kommentierungen“.

Die Verwandlung

Die Verwandlung (frei nach Kafka)
Der Roman handelt von einem jungen Handelsvertreter, der sich in einen Käfer verwandelt:

Vertreter
Verträter
Verträfer
Verkäfer
Erkäfer
Ekäfer
Käfer

Eine Parodie dieses Romans handelt von einer tollen Idee, die sich in eine Tollheit verwandelt:

Chance
Chanci
Chancin
Chahnsinn
Cahnsinn
...ahnsinn

Beitrag zum Fasnetsdienstag. Morgen Bilder vom heutigen Fasnets-Umzug in Stuttgart in der
Bildergalerie




Saxophonmelodien

Vor dem Motivwagen beim Umzug morgen zum Thema

„Der Mehlwurm, Schussel, Tiefenknall,
vereinigt nur im Karneval.“

gehen Trommler und ein Saxophonspieler namens S.B.
Melodieauswahl:
„Wer soll das bezahlen“ (Milliardengrab)
„O du lieber Augustin“ (alles ist hin)
„Preisend mit viel schönen Reden“ (21 gute Gründe)
„Uff de schwäbsche Eisebahne“ (stoßet mit de Gläser a, aufs Wohl von einundzwanzig K)

Willkommen...

Willkommen im neuen Herzen Europas!
Das Bahnprojekt Stuttgart - Ulm ist „Das neue Herz Europas“.

Es reimt sich gut aufs neue Herz,
der Scherz und leider auch der Schmerz.
Fidirallala...

Klingenberg

Herr Schmiedel, Heimerl, Klingenberg,
noch liegt die Bahn nicht unterm Berg.
Fidirallala...

Der Mehlwurm, Schussel, Tiefenknall,
vereinigt nur im Karneval*.
Fidirallala....

*Wie zu vernehmen ist - aus ungewöhnlich gut unterrichteten Kreisen - werden die Stuttgart 21-Gegner und Kopfbahnhof 21-Befürworter mit einem Motivwagen am diesjährigen
Fastnachtsumzug in der Stuttgarter Innenstadt mitmachen.“

Verse von F.W.:
Der Schuster hat den Tunnelblick
findet’s alternativlos schick.
Fidirallala...

Doch wenn er in die Röhre schaut
„siebenter Juni!“ tönt es laut.
Fidirallala


Amtsblatt 19. Februar 09

Blog vom 20. 02.2009:
Im letzten Amtsblatt 2008 sprach die CDU zum Jahreswechsel: “Die belegbaren Vorteile, die Stuttgart 21 für alle bringt, sind noch intensiver zu vermitteln, damit die Menschen dieses beneidenswerte städtebauliche und ökologische Projekt
voller Stolz im Herzen tragen können.“ Die Vermittlungsversuche waren nicht intensiv und sie sind mit dem verkorksten Info-Pavillon gründlich gescheitert.
Im neuen Amtsblatt wird vom „Projekt mit großen Chancen“ von einer CDU-Veranstaltung im Rathaus berichtet. Die Redner und ihre Schwerpunkte:
Dieter Wahl: hiesige Wirtschaft profitiert, Projekt „wichtiger denn je“
Joachim Rudolf: Arbeitsplätze, ökologische Vorteile, verbesserte Zugverbindungen und damit weniger Verkehr
Heinz Schäberle (Spediteur): verbesserte Fahrpläne, besserer Güterverkehr
Werner Klingenberg (Bahn AG): Engpass im europäischen Korridor wird beseitigt, Fahrzeitverkürzung, Alternative K 21 „würde teurer und unkomfortabler für die Menschen werden.“
Alles ist doch längst mit einleuchtenden Argumenten widerlegt (von renommierten Experten wie Vieregg & Rössler etc.), damit lassen sich die Stuttgarter nicht mehr ködern. Neu erscheint nur das mit dem Güterverkehr. Amtsblatt „Durch Stuttgart 21 könnte das Mehr an Gütern schneller zum Empfänger gebracht werden…“ Wie das? Als Reisegepäck? Im Vergleich zu heute oder mit K 21?

Hallo CDU, wir tragen S 21 nicht „voller Stolz im Herzen“!

“Hört auf das Volk.
Hört auf mit dem Blödsinn!
Hört auf mit Stuttgart 21.” (Dr. Gerhard
Raff, Schriftsteller)



Hottentotten statt Gleisen

StZ. „Ob Pavillon-Erfinder Werner Sobek dann mit einem veränderten Konzept wieder mit von der Partie ist, wird sich zeigen. Vom Thema Bahnhof kommt der vielbeschäftigte Ingenieur jedenfalls so schnell nicht los: Schon am 7. März präsentiert er im Auftrag von Rathauschef Schuster auf einem Kultursymposium seine Konzepte und Entwürfe für eine Philharmonie und ein Völkerkundemuseum auf dem Stuttgart-21-Gelände.“

Was brauchen wir statt Gleisen noch,
mein lieber Schuster, sag es doch.
Fidirallala

„Philharmonie und Hottentotten,
die stumm im Museum hocken.“
Fidirallala

Mein Schuster, das hat noch gefehlt,
du bist kein Mensch, der Erbsen zählt.
Fidirallala…
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Ehrenwort: „Hottentotten“ ist zwar ein Begriff aus der Kolonialzeit, er ist von mir aber nicht abwertend gemeint, sondern stellvertretend für exotische Völker, die sich im Lindenmuseum präsentieren. Alternativ-Vers für sensible Sprachgewissler:

„Philharmonie und Eskimos,
Schamanen und auch Indios.“
Fiderallala





Fasnet 09

Das Aktionsbündnis K 21 kämpft nicht nur engagiert und ernsthaft für seine gute Sache, sondern auch mit Humor. Zum Beispiel mit Karikaturen und einem grandiosen Fasnetswagen beim großen Umzug am Faschingsdienstag in Stuttgart.

Mein bescheidener Beitrag sind
Verse nach der Melodie des allbekannten Volks- und Kinderlieds „Die Vögel wollten Hochzeit halten“. Wem das zu kindisch ist, dem sei geflüstert: dieses Lied ist bereits vor dem Jahr 1500 nachweisbar, kommt auf einem „Fliegenden Blatt“ (Nürnberg 1530) und Goethe hat es in einem Singspiel (zusammen mit dem Erlkönig) verwendet. Gscheiter als dr Göthe bisch du au net. Es gibt unzählige Parodien davon,

hier aber
die erste über Stuttgart 21.

Der Denkmalschutz in bester Hand,
Matthias
Hahn ist sehr bekannt.
Fidirallala...

Die
Seitenflügel schützt er weg,
dann liegen sie in Schutt und Dreck.
Fidirallala…


2000 Euro pro Kopf

Gestern in der Landesschau „Daheim in Baden-Württemberg“:
  • LBBW (Landesbank Baden-Württemberg) braucht 5 Milliarden Kapitalspritze
  • die Bank gehört dem Land, den Sparkassen und der Stadt Stuttgart
  • 2 Milliarden Verlust allein in 2008
  • „toxisches“ Geld in der LBBW: spekulative Anlagen in Höhe von 45 Milliarden
  • Die Zeche bezahlen die Bürger von Baden-Württemberg,
............... aktuell pro Kopf 2.000 € .................
(gerechnet und mitgeteilt vom Bank-Experten Bernt Nolte).
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Woher kommt jetzt das Geld für Stuttgart 21, wenn die Hausbank des Landes und der Stadt so tief in den roten Zahlen steckt und womöglich noch tiefer hinein gerät? Kann sich Land und Stadt das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21 überhaupt noch leisten oder verzocken sie weitere Milliarden? Haltet die Diebe!

„Egal, wir graben Stuttgart um,
sind im Finanz
delirium.
Fidirallala…“






Blöde Behauptungen

Wo sind denn die wirklich überzeugenden Argumente der Befürworter von Stuttgart 21? Nachdem Fahrzeitverkürzungen nicht mehr relevant sind bleibt vor allem die Stadtentwicklung, als „Jahrhundertchance“ hochgejubelt: „In seiner Neujahrsrede betonte der Bahnchef Stuttgarts einmalige Chance, mitten im Stadtzentrum riesige Flächen neu entwickeln zu können.“ Wo sind die riesigen Flächen mitten im Stadtzentrum? Zählt dazu auch der Abstellbahnhof und das Paketpostzentrum am Rosensteinpark? Damit sei der Flächengewinn am Mittleren Schlossgarten nicht klein geredet, aber „riesig“ ist er nicht gerade. Dazuhin muss der Flächenverlust im innersten Stadtzentrum abgerechnet werden (rund 10 Hektar für den Tiefbahnhof).

Es verwundert, mit welch blöden Argumenten noch alles für Stuttgart 21 geworben wird, zum Beispiel auf der
Herz-Website: „Wo heute im Kopfbahnhof die Fahrgäste noch umsteigen müssen, können sie künftig auf durchfahrenden Regionalverkehrslinien bis zu ihrem Reiseziel sitzen bleiben.“ Dasselbe steht in den „21 guten Gründen“ der Stadt (Nr.3): „Ohne Umsteigen quer durchs Land“.

Wohin soll‘s denn gehen? Zum Beispiel aus Fornsbach (Schwäb.Hall-Hessental) ohne Umsteigen über den Knoten Stuttgart
nach Schwäbisch Gmünd?
nach Göppingen?
nach Tübingen?
nach Rottweil?
nach Pforzheim?
nach Bruchsal?
nach Heilbronn?

Es geht jedenfalls aus allen Richtungen nur bei einer (1) von sieben (7) Regional-Bahnlinien ohne Umsteigen. Deshalb ist es ganz sinnvoll, wenn Regionalzüge in Stuttgart enden und wieder zurück fahren. Ohne Umweg. Aber sie könnten auch im Kopfbahnhof leicht in einer andern Richtung weiter fahren, so wie es heute schon die ICEs tun, der IR Nürnberg-Karlsruhe und die RB Heilbronn nach Göppingen.

Mit dem Argument „ohne Umsteigen“ werden die Bürger für dumm verkauft. Oder wissen die Propagandisten das selbst nicht besser?


Pavillon ade!

StZ. Der geplante Stuttgart-21-Infopavillon wird nicht gebaut, nachdem sich die Befürworter des Milliardenprojekts nicht auf den Standort Schlossplatz einigen konnten.
"Ich begrüße außerordentlich, dass es nun einen neuen Standortsuchlauf geben soll. Umso mehr sind wir befremdet über das Vorgehen des OB, der ohne Absprache mit den Fraktionen die Sache abgeblasen hat". Der SPD-Fraktionschef: "Das riecht nach beleidigter Leberwurst."

„Hörst du den gequälten Ton?
er kommt vom Info-Pavillon.“
(Fasnet 2009)



21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.12

  1. Ökologisch bauen wird Standard

Wenn es um die Neubebauung des Rosensteinviertels geht, gibt die Stadt den Ton an. Sie hat frühzeitig die Flächen gekauft und wird dafür sorgen, dass neue Gebäude umweltfreundliche Energien nutzen. Ziel ist ein CO2-neutraler Stadtteil.

Kommentierung:

Der „gute Grund Nr. 12“ entpuppt sich als Versprechung und
Greenwash. Die Energieverschwendung beim Bau und Bahnbetrieb von Stuttgart 21 steht wohl fest (Bodack 4.4.3.).



21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.11

  1. Aus alt mach neu

Die heute mit Gleisen belegten Flächen werden als Bauland optimal genutzt, um der Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu werden. Damit können wir Flächen auf der „grünen Wiese“ schonen. Sechzig Hektar Neubauflächen wurden aus dem Flächennutzungsplan gestrichen, denn Stuttgart soll auf den alten Gleisflächen wachsen.

Kommentierung:

Der wichtigste Grund für die Stadt: die Stadtentwicklung. Eine zweifellos reizvolle und bestechende Idee, der Sage nach im Flug über die Gleisfelder geboren beziehungsweise den damals Mächtigen mitgeteilt.

„Doch hart im Raume stoßen sich die Sachen“. Frei nach Schiller auch beim Bauland von Stuttgart 21:
Die Gleisflächen werden größtenteils erst nach 2020 zur Bebauung frei. Die große Fläche des „Inneren Nordbahnhofs“ wird durch Baustellen- und Abraumtransport-Logistik belegt, die aktiven Gleisflächen sind bis zur Fertigstellung des Bahnhofs am Tag x noch für den Bahnverkehr nötig.
Kopfbahnhof 21 weist immerhin im Vergleich etwa 80% Bauland aus, der Innere Nordbahnhof ist schon jetzt frei.


21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.10

  1. 10. Ruhe bitte!

Wegen der neuen Schnellfahrstrecke fährt der Großteil der Fernzüge nicht mehr durch das Neckartal. Die neue Trasse führt künftig vom Hauptbahnhof durch den Fildertunnel auf die Filder. Durch den Ringverkehr fahren die Züge künftig unterirdisch durch die Stadt. Das heißt: Mehr Schienenverkehr, aber weniger Lärm, weil mehr als 30 Kilometer der Strecke in Tunnels verlaufen.

Kommentierung:

Natürlich fällt Lärm für Anwohner weg, wenn Züge im Tunnel verlaufen. Verglichen mit Straßenlärm oder gar Fluglärm (die S-21-Befürworter wollten auch die 2. Startbahn am Flughafen!) ist zum Beispiel ein ICE leise und schnell vorbei. Das kann man sehr gut auf der Fußgängerüberführung am Nordbahnhof sehen und hören, auch im Schlossgarten in der Platanenalle bis zum Cannstatter Tunnel oder im Rosensteinpark.

Die tunnel-tauglichen Fernzüge der Schnellfahrstrecke sind nicht die lauten Züge und im Neckartal fahren sie bei K 21 ohnehin nur bis Mettingen vor Eßlingen. Bei K 21 würde die Trasse um 2 Gleise erweitert bzw. neu gebaut. Bei Neubauten gibt es aber Mittel vom Bund für Lärmschutzmaßnahmen, davon profitieren dann die Anwohner vor allem auch bei den sehr geräuschvollen Güterzügen und den schnell getakteten S-Bahn- und Regionalverkehrszügen.

Bei den „21 Gründen“ ist von den schwerwiegenden Nachteilen der 30 km langen Tunnelfahrt natürlich nichts zu lesen:
  • optische Ausradierung Stuttgarts
  • Gefahren, vor allem bei Bränden (Kaprun-Effekt)
  • Störungen im Betriebsablauf bei Tunnelreparaturen, die insbesondere wegen der Durchschneidung sensibler geologischer Schichten (Gipskeuper) nötig werden
  • hoher Energieaufwand für den Aufstieg aus dem Keller bis zum Flughafen (über 80 m mehr Höhe als bei K 21!)
  • Gefährdung der Mineralquellen
  • das Warten vor Freigabe der Einfahrt in den Bahnhof ist für Reisende bedrückend, vor allem im Vergleich mit der oberirdischen Fahrt bei freier Sicht auf die Stadt


21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.9

Vorteile für uns: Als Umweltschützer

  1. 9. Weniger Autos, bessere Luft

Der Umbau des Bahnknotens Stuttgart bringt mehr Verkehr in Stadt und Region auf die Schiene und entlastet damit den Straßenverkehr. Die bessere Vernetzung zahlt sich für die Umwelt aus: Wissenschaftler haben errechnet, dass rund 18 Millionen Pkw-Fahrten mit 350 Millionen Kilometern pro Jahr von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Das erspart der Umwelt jährlich rund 70.000 Tonnen Kohlendioxid.


Kommentierung:

Wir befinden uns bei den
„guten Gründen“ Nr. 9 bis 12 auf einem Feld der Spekulation und der Versprechungen in Richtung „Greenwashing“.

Haben die „Wissenschaftler“ auch mit der Alternative K 21 gerechnet oder sind sie von heute ausgegangen? Glauben wir den S-21-Projektoren oder doch lieber den
Gutachten der Experten, die sich für die Alternative Kopfbahnhof einsetzen? Dann nämlich erscheint das Argument „weniger Autos, bessere Luft... mehr Verkehr auf die Schiene“ als Propaganda-Seifenblase und „umgekehrt wird ein Schuh d‘raus“! Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack M.S. zur Alternativplanung zusammenfassend:5.1.1. Bessere Bahnverbindungen in die Regionen“


Hässliches Bauwerk

Leserbrief von Prof. Dr. med. Franz-Josef Kretz in der Stuttgarter Zeitung vom 9.2.09 unter dem Titel „Hässliches Bauwerk“:

„Es ist schon erstaunlich, wer sich alles für unseren
Hauptbahnhof interessiert beziehungsweise interessieren muss; jetzt auch noch der Bundespräsident. Ohne Zweifel erinnert doch dieser Bau in seiner monumentalen Bauweise schwer an die Zeit von 1933 bis 1945.
Aus meiner Sicht ist es das
hässlichste Bauwerk in Stuttgart. Schade, dass nur der Seitenflügel abgerissen werden kann.“

Kommentierung:
Ein Facharzt für Anästhesiologie vertritt mutig seine Architektur-Ästhetik unter Berücksichtigung von historischen und aktuellen Kenntnissen. Das verdient Respekt.



Kaffeesatzlesen

StZ vom 5.2.09: „Die Öffentlichkeitsarbeit der Bahn bei Stuttgart 21 ist katastrophal.“
Als neue Termine für die Finanzvereinbarung nennt die Presse: "im Frühjahr" und „noch vor der Bundestagswahl“…

Woran es hakt? Das halten die Herrschaften geheim. Die Bürger werden weiterhin genasführt und dürfen aus dem Kaffeesatz lesen.


21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr. 8

  1. Schneller ankommen

Mit dem Bahnprojekt Stuttgart–Ulm werden die Fahrzeiten im Fern- und
Regionalverkehr erheblich kürzer. Einige Beispiele, die für sich sprechen:
Strecke heute / künftig
Stuttgart - Flughafen 27 Minuten /8 Minuten
Stuttgart - Tübingen 61 Minuten / 41 Minuten
Flughafen/Messe - Nürtingen 67 Minuten / 8 Minuten
Flughafen/Messe - Bietigheim 56 Minuten / 27 Minuten
Backnang - Nürtingen 84 Minuten/ 46 Minuten
Stuttgart - Ulm 54 Minuten / 28 Minuten

Kommentar:
Die Fahrzeitverkürzungen sind - neben dem Flächengewinn - das Hauptargument der S-21-Planer.
Beim Vergleich mit der Alternative K 21 hingegen ergeben sich jedoch keine entscheidenden Vorteile, teils sind die Fahrzeiten sogar länger. Vor allem die ICE-Strecke „Magistrale“ von Stuttgart nach Ulm ist mindestens gleich schnell, bei Halt am Flughafen sogar schneller. Mannheim-Ulm ist vielleicht 3 Minuten langsamer bei K 21 - da wären dann die „3 Minuten für 3 Milliarden“ und um den zusätzlichen Preis der langen Tunnelfahrten unter Stuttgart, schlechterem Bahnhofscomfort (Umsteigen), geringerer Anschlusssicherheit, Zerstörung des Kulturdenkmals Bonatz-Bahnhof und des Schlossgartens…
Auf der Basis der zuvor dargestellten Streckenführungen wurden die Fahrzeiten neu berechnet. Dabei wird deutlich, dass das Alternativmodell gegenüber Stuttgart 21 insgesamt keineswegs im Nachteil ist. Die Fahrzeit von Zürich/Rottweil über Horb und Böblingen nach Stuttgart ist wegen des Umwegs über den Flughafen bei Stuttgart 21 bis zu 5 Minuten länger als die bei Kopfbahnhof 21 . Durch den Wegfall der direkten Verbindung von Rohr über die Panoramabahn ist die Fahrzeit über die S-Bahn- Station Flughafen länger und der Reiseweg umständlicher.“

Da ist es für die S21-Befürworter natürlich günstig, die Alternative K 21 gar nicht zu erwähnen bzw. ständig zu behaupten, es gäbe keine Alternative! Aus meinem Schreiben an den Gemeinderat der Stadt Stuttgart: Vieregg - Rössler hält das Projekt K21 im Wesentlichen für richtig, hat aber eine eigene und verbesserte Version bereit. Warum wird diese sachkundige Planungsvariante nicht zumindest angefordert und geprüft? Warum schwindelt man mit der Behauptung „keine Alternative“ einfach so weiter?“


21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.7

  1. 7. Schneller umsteigen

Die neue S-Bahn-Station Mittnachtstraße bindet das künftige Rosensteinviertel an das S-Bahn-Netz der Region Stuttgart an. Weil dort alle S-Bahn-Linien halten, wird das Umsteigen zwischen Feuerbach und Bad Cannstatt schneller und bequemer. Und der Hauptbahnhof wird entlastet.

Kommentar:
Der jetzige S-Bahnhof Stuttgart-Nord liegt
auch im Rosensteinviertel, bindet deshalb das Rosensteinviertel bereits heute an, nur weiter nördlich. Das neue Baugebiet „Innerer Nordbahnhof“ sowie die Wohngebiete Löwentor, Rosensteinstraße, Sarweystraße (mit den Neubauten zur Bundesgartenschau) werden durch den Nordbahnhof sehr gut angebunden. Nahe liegen auch die Wohngebiete jenseits der Heilbronner Straße. Für all diese Wohngebiete ist die S-Bahn-Station Mittnachtstraße nicht tauglich.

Im Kopfbahnhof-tief halten bereits heute auch alle S-Bahnlinien und schneller und bequemer als dort kann das Umsteigen nicht werden, denn die S-Bahn nach Bad Cannstatt hält am selben Bahnsteig gegenüber. Bei schlechtem Wetter zumindest ist es in der heutigen Station „bequemer“...

Eine Entlastung des Hauptbahnhofs würde es geben, Stuttgart 21 hat auch unbestrittene Vorteile.

Wird der Nordbahnhof durch die Mittnachtstraße-Station ersetzt? Nach einem Modell im Turmforum bleibt er erhalten, aber wie soll das gehen, wenn das Gleisvorfeld mit seinen Überwerfungsbautenbauten verschwunden ist? Ich habe beim Turmforum nachgefragt. Die Antwort füge ich später dann hier an.

Antwort vom Turmforum am 10.2.09:Die Mittnachtstraße wird ein neuer zusätzlicher Haltepunkt der S-Bahn.“ Rückfrage:Wird der seitherige Nordbahnhof ist seiner heutigen Gestalt erhalten bleiben oder muss er neu gebaut werden?“ Antwort vom Turmforum: „Der Nordbahnhof bleibt erhalten.“

Das ist eine gute Nachricht! Allerdings wird durch einen zusätzlichen Haltepunkt die Fahrzeit von Feuerbach zum Hauptbahnhof zwangsläufig länger und damit langsamer, womit der Vorteil „schneller“ in Richtung Bad Cannstatt wieder neutralisiert werden dürfte. Werbung: „Rund 20.000 Fahrgäste der S-Bahn erreichen schneller ihr Ziel, weil der Umweg über den Hauptbahnhof entfällt.“ Preisfrage: Wieviel Fahrgäste der S-Bahn erreichen langsamer ihr Ziel, weil der zusätzlicher Haltepunkt Bahnhof Mittnachtstraße die Fahrzeit verlängert?


21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.6

6. Dreh- und Angelpunkt auf den Fildern

Durch den neuen Bahnhof Flughafen/Messe rücken die Innenstadt, der Flughafen und das Messegelände näher zusammen. Gleichzeitig entsteht auf den Fildern ein vernetztes Verkehrsangebot für Auto-, Zug- und Flugverkehr. So wird der neue Bahnhof zum Dreh- und Angelpunkt für den gesamten Filderraum mit seinen rund 150.000 Einwohnern und 100.000 Arbeitsplätzen.
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Wer von der "Innenstadt" zum Flughafen und zur Messe möchte, kann leicht mit der S-Bahn fahren. Die sparsamen Schwaben werden für diese kurze Strecke kaum den teuren ICE nehmen, zumal nur jeder dritte ICE dort halten soll und noch ein unbequemer und langer Fußweg bis zum Flughafengebäude ansteht. Bei der aktuellen Zugfrequenz nach Ulm wäre das ohnehin nur alle 3 Stunden!  Alternativen zur S-Bahn sind das Auto oder Taxi, auch Shuttle-Busse (hier kann der Busbahnhof beim Kopfbahnhof bessere Dienste leisten als der bei S 21 nach Vaihingen verlegte).

Der Flughafenbahnhof dürfte deshalb künftig für Einwohner und Arbeitnehmer im „gesamten Filderraum“ keine große Rolle spielen, zumal außer S-Bahn auch Stadtbahnen und Buslinien diesen Raum sehr dicht erschließen.  Schon heute gibt es auf den Fildern „ein vernetztes Verkehrsangebot für Auto, Zug- und Flugverkehr“, allerdings ohne den durchaus entbehrlichen und seltenen ICE, zumindest was die Anbindung an die Innenstadt (Grund Nr.6) anlangt. (Sehr bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Deutsche Bahn ihre ICEs nicht mehr im Bahnhof Zoo halten lässt und das bei einem Einzugsbereich dieses ehemaligen Hauptbahnhofs von Berlin (West) mit 1,5 Millionen Einwohnern, also dem Zehnfachen des Filderraums!)


21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.5


5. Aller guten Dinge sind drei

Stuttgart bekommt drei neue, barrierefreie Bahnhöfe: den Flughafenbahnhof, den Hauptbahnhof und die S-Bahnstation Mittnachtstraße. Der Zugang zum Bahnverkehr wird für alle Reisenden einfacher und bequemer. Der Durchgangsbahnhof verbessert auch den Regionalverkehr und ermöglicht schnellere und direkte Verbindungen. Fluggäste sind vom Hauptbahnhof in acht Minuten am Bahnhof Flughafen/Messe.
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Aller schlechten Dinge sind fünf?

Selten waren Bauvorhaben so überflüssig und verschwenderisch wie die angepriesenen drei neuen Bahnhöfe, die eigentlich fünf (5) sind:

Nr.4 ist die neu zu bauende Stadtbahnstation Staatsgalerie, sie hat genau soviel Gleise
wie die S-BahnStation Mittnachtstraße, natürlich kleiner dimensioniert.

Nr.5 ist der neue Wartungsbahnhof in Untertürkheim, vermutlich viel größer als die S-Bahnstation Mittnachtstraße.

„barrierefrei“: alle geplanten drei Bahnhöfe brauchen Rolltreppen und Aufzüge, wieso sind sie dann „barrierefrei? Nur der Kopfbahnhof ist - über das Nordportal - wirklich barrierefrei.

Auch durch ständige Wiederholungen in den „21 guten Gründen“ bleiben die angeblichen Reiseverbesserungen wie „einfacher, bequemer, schneller, direkter“ nur schöngefärbte Behauptungen. Bahnfahrer befürchten das Gegenteil und werden durch
Bahn-Experten wie Monheim, Vieregg, Hesse, Jung, Arnoldi und Bodack bestätigt.



Laien und Experten

Wir Laien in Sachen Bahnhofskapazitäten sind auf die Berechnungen der Experten angewiesen. Der Laie denkt zunächst, dass ein Bahnhof mit 16 Gleisen mehr Kapazität für den Zugverkehr hat als einer mit nur 8 Gleisen. Aber er sollte auch auf die Experten hören. OB Schuster hört auf Experten, die ihn die Überlegenheit von 8 Gleisen erkennen lässt. Zum Beispiel auf Verkehrs-Professor Ullrich Martin:
„Ein Durchgangsbahnhof ist einem solchen Sackbahnhof (Stuttgarter Kopfbahnhof) mehrfach überlegen.“

Ein Bahnhofsexperte der Praxis, nämlich der ehemalige Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs
Egon Hopfenzitz, hält Schusters Argumentation für laienhaft und unsinnig:
„Noch ein Hinweis auf die unsinnigen Aussagen der Gegner des Kopfbahnhofs: OB Schuster hat vor einiger Zeit die Überlegenheit des Durchgangsbahnhofs damit begründet: Im Durchgangsbahnhof kann auf 8 Gleisen gleichzeitig Zugverkehr stattfinden, in den Kopfbahnhof münden nur 5 Streckengleise ein! So kann nur ein Laie urteilen. Der Stabsstelle der Stadt habe ich folgende Gegenrechnung aufgemacht: In den Kopfbahnhof können gleichzeitig: 5 Züge einfahren und 4 Züge ausfahren = 9 Zugfahrten zugleich. Zusätzlich dazu können noch 5 Fahrten zu und vom Abstellbahnhof durchgeführt werden oder 7 Züge zur Anschlußaufnahme bereitstehen.“
„Wir benötigen einen Bahnhof, der dem Zugverkehr der Zukunft gerecht wird. Mit Stuttgart 21 sollen aber ganz andere Interessen gedeckt werden. Das Konzept
Kopfbahnhof 21 hat mich dagegen begeistert, das ist der Bahnhof der Bürger. Er ist leistungsfähiger, fahrgastfreundlicher und billiger.“

Prof. Martin: Der
Durchgangsbahnhof ist „leistungsfähiger und für die Reisenden komfortabler“.
Kostet ein Durchgangsbahnhof mehr Geld? „Das ist schlicht falsch.“

Vertrauen wir also den Experten...




Mein Stuttgart - wohin denn du?



„Mein Stuttgart - wohin denn du?“ Änderung der Hölderlin-Gedichtparodie „METROPOLI S21“ auf Vorschlag eines Hölderlin-Verehrers (Startseite).
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„Herr Mehdorn, Ihr Produkt ist schlecht!“
Eine Arie in der Regionalbahn? Offener Brief an den Konzernchef, Memory Nr.4
Bestätigungen meiner Ariendichtung finden sich haufenweise in der Presse, zum Beispiel in der SZ aus München.



21 gute Gründe für Stuttgart 21 Nr.4

  1. 4. Vernunft siegt – deutlich mehr Züge auf halb so vielen Gleisen
Die Idee, einen Durchgangsbahnhof zu bauen, ist mehr als hundert Jahre alt.
Sie scheiterte damals an den technischen Möglichkeiten. Mit dem neuen
Bahnknoten in Stuttgart wird diese Idee nun verwirklicht. Das heißt, mit nur
halb so vielen Gleisen können hier künftig deutlich mehr Züge in den Bahnhof
ein- und ausfahren, weil sie sich nicht mehr gegenseitig blockieren.


Kommentierung:

Der damals erwogene Durchgangsbahnhof führte nicht durch den Berg auf die Fildern (es gab weder Flughafen noch Messe), sondern ins Neckartal. Der Bahnhof und große Teile der Gleisanlagen lagen bei dieser Planung auch nicht unter der Erde.

Die Werbung mit der erhöhten Kapazität steht auf sehr schwachen Füßen. Seriöse Gutachter kommen zum gegenteiligen Schluss. Vieregg & Rössler: „Die Kapazität des verbesserten 16-gleisigen Kopfbahnhofes liegt um ca. 50% über der des geplanten nur 8- gleisigen Durchgangsbahnhofes, dessen knappe Kapazitäts-Bemessung in Fachkreisen häufig kritisiert wird.“

Gegenseitig blockieren: das wird durch je eine Fahrstraßenkreuzung bei Ein- und Ausfahrt auch bei Stuttgart 21 der Fall sein.

„Vernunft siegt“?? „...solch ein "Alles-oder-Nichts Projekt" ist heute
planerisch und finanziell dumm, hochgradig risikoreich und verantwortungslos…“


Gastbeitrag: Rolltreppen und Aufzüge

Diethelm Busch, regelmäßiger S-Bahn-Benutzer, wohnhaft Pfaffenwaldring Vaihingen, tätig in Bahnhofsnähe (0per), verheiratet, 3 Kinder, mailte am 30.1. an info@stuttgart21-ja-bitte.de :

Sehr geehrte Damen und Herren,
was es mit einem Tiefbahnhof auf sich hat, kann ich tagtäglich an der Haltestelle Stuttgart Vaihingen-Universität erleben. Die Aufzüge sind häufig defekt und meine Frau kann deswegen mit dem Kinderwagen die S-Bahn nicht nutzen. Wenn die Aufzüge nicht gehen sind die Rolltreppen manchmal auch außer Betrieb. Wie soll das bei Stuttgart 21 funktionieren, wenn es bei einer vergleichsweise kleinen Haltestelle schon nicht funktioniert? Ein Kopfbahnhof ist für Familien und Reisende mit Gepäck viel komfortabler. Für mich bedeutet Stuttgart 21, dass noch mehr Menschen unter Tage gezwungen werden, ihre Lebenszeit dort zu verschwenden.
Mit freundlichen Grüßen
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Ergänzung: am Freitag, 30.1. um 16.00 Uhr standen beide Rolltreppen vom Kopfbahnhof zum S-Bahnhof tief führend bis zum Zwischengeschoss (Unterführung) still. Der Defekt war um 20.30 noch nicht behoben. Hauptverkehrszeit!

Am Samstag, 31.1. waren um 14.00 Uhr von den 6 Rolltreppen 3 außer Betrieb, es entstand eine richtige Falle: von oben und von unten kam man zwar bis zum Zwischengeschoss, sämtliche weiterführenden Treppen in beiden Richtungen waren aber defekt!

So funktioniert der „große Verkehrsvertrag“ des Landes mit der Bahn AG, die auch im Jahr 2008 große Gewinne gemacht hat.