Die Wende

Liebe Blog-Leserschaft,
heute ist eine entscheidende Wende bei Stuttgart 21 eingetreten. Bis auf Weiteres wird der Blog nicht mehr täglich, sondern nur gelegentlich geführt.
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Bahnvorstand Kefer aktuell:
„Bis zur Konstituierung der neuen Landesregierung wird die DB beim Bahnprojekt Stuttgart 21 keine neuen Fakten schaffen - weder in baulicher Hinsicht noch bezüglich der Vergabe von Aufträgen.“

Kanzlerin Merkel am 15.09.2010 in der Regierungserklärung (Minute 1:05)
„...keine Bürgerbefragung, meine Damen und Herrn, sondern die Landtagswahl im nächsten Jahr, die wird genau die Befragung der Bürger über die Zukunft Baden-Württembergs, über Stuttgart 21 und viele andere Projekte mehr, die für die Zukunft dieses Landes gelten.“

OB Schuster:
Die Landtagswahl war keine Abstimmung über Stuttgart 21. Stuttgart 21 ist seit einem Jahr im Bau, die Bahn hat Baurecht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bahn das Projekt aufgibt.“

Heiner Geißler in der Stuttgarter Zeitung
Inwiefern wird sich der Regierungswechsel auf das Projekt Stuttgart 21 auswirken?
Ich würde es für klug halten, wenn die Projektgegner beim Stresstest von Anfang an dabei sind. Aus dem Ergebnis wird die neue Regierung dann ihre Konsequenzen ziehen. Möglicherweise kommen dabei eine Reihe von Verbesserungen heraus. Dann muss man für die Finanzierung dieser Verbesserungen sorgen.
Damit wäre das Projekt wohl beerdigt. Eine Grün-Rote-Landesregierung würde wohl keine zusätzlichen Mittel investieren, um ein schwarz-gelbes Projekt zu unterstützen, das die stärkere der beiden Koalitionsparteien strikt ablehnt.
Aber sie muss auch die Ausstiegskosten berechnen. Die Grünen haben nach der Schlichtung gesagt, dass sie zumindest die von mir vorgeschlagenen Verbesserungsvorschläge mittragen.
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S.B.: Geißler hatte damals nicht den notwendigen Baustopp bis zum Stresstest gefordert. Das hat die Ausstiegskosten stark erhöht, aber nicht so hoch, dass nicht für weniger Geld ein besserer Bahnhof und eine bessere Bahnstruktur zu haben ist. Die Verlierer sind die Banken (EnBW), die Bauträger (ECE), die Bauwirtschaft. Die Gewinner die Stuttgarter Bevölkerung und die Bahnkundschaft. Oben bleiben!



Blogpause

Wegen Berlin-Reise Blogpause vom 23. - 27. März

Suchbild: wo ist die Magistrale?

Auf einer aktuellen EU-Grafik der wichtigen Eisenbahnlinien sucht man die Magistrale über Stuttgart-Ulm vergeblich. Dafür wird sie auf der Herz-Website als Titelbild umso bedeutender präsentiert und im Text „Bahn frei für Europa“ als “Rückgrat des gesamteuropäischen Schienennetzes“ gefeiert!

Unsinn stoppen! Zum Stresstest der Grünen

Stuttgart 21 wird immer mehr als Unsinn entlarvt. Es ist die Lösung eines nicht vorhandenen Problems, denn der bestehende Kopfbahnhof ist leistungsfähiger und kundenfreundlicher: Keineswegs "best geplant" (Grube), als Magistrale bedeutungslos (Kefer), schlechte ökologische Bilanz (BUND), Denkmalsschändung (für alle sichtbar), ein Engpass (VCD und hochrangige Bahnexperten, aktueller Stresstest), Verschlechterung der Reisequalität (pro Bahn u.a.), Stadt- und Parkzerstörung, hohe Risiken bei Bau und Betrieb und so weiter. Es scheint nur noch um Macht, Finanzgeschacher, Stadtentwicklung und RECHT-haberei zu gehen, der Bahnverkehr wird zur Nebensache. Augen zu und durch: am Ende droht das Desaster. Sofort aufhören mit Murks 21, oben bleiben! Widerstand auch vor Ort bleibt weiterhin das Mittel der Wahl. Und jetzt die Wahlen...
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Leserbrief S.B. an das Schwäbische Tagblatt Tübingen

60 Lügen in 10 Minuten über "Stuttgart 21" - von Volker Lösch und Winfried Wolf

Bei der gestrigen Großdemo schlugen die Thesen wie ein Hammerwerk auf Menschen. Vielleicht ist die Zeit vornehmer Zurückhaltung vorbei, weil die Bahn wider alle Vernunft weiter baut.
Die „60 Lügen“ (aus der
Gießener Zeitung!) stehen hier.

Nachtrag: Volker Lösch auf der Demo-Bühne:http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=723

“the development of new urban districts in the heart of the city”

FINE ART Architecture Sony-Photowettbewerb
Finalisten: Frank + Steff Bayh +Rosenberger-Ochs (Deutschland)

© Frank + Steff Bayh +Rosenberger-Ochs / Sony World Photography Awards 2011

Hier die Beschreibung der Serie (alle Fotos bei unsere-stadt.org):
With the beginning of the construction works on the new train station in Stuttgart, Germany (“Stuttgart21″), which is meant to become the biggest construction site in all of Europe, the resistance amongst the people against the project grew stronger and stronger. As a result some of the opposers built up a camp in the city’s park to avoid construction work there. The series title, which means “the development of new urban districts in the heart of the city” is a slogan of the principals of the project. By establishing the campsite this development has already begun.

Großanzeige Mössinger Aktionsbündnis für K21:

Die CDU-Projekte „Laufzeitverlängerung der AKW” und „Stuttgart 21” sind aus demselben Geist geboren:
Alles sei machbar, beherrschbar, durchsetzbar.  
Die aktuellen anti-atomaren Wahlkampfmanöver der schwarz-gelben Regierungen in Berlin und Stuttgart sind nur Augenwischerei.
Mit dieser Politik sind wir fertig, weil sie das Land und seine Menschen fertig macht.
Wir wählen am 27. März den politischen Wechsel!

Drei Fragen zum Restrisiko

„An Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit“? Nach Japan bekommt diese Befürworter-Behauptung neue Aktualität.
  1. Wenn es in zwölf von vierzehn Tunnels im Gipskeuper Probleme gab und gibt (Geologe Dr. Sierig, Video hier sehen), wie hoch ist dann das Risiko beim Fildertunnel Stuttgart 21?
  1. Wenn der Nesenbachdüker noch tiefer hinabreicht als die S-Bahn, wie hoch ist das das Risiko für das Mineralwasser?
  1. Wenn der Fildertunnel noch steiler ist als die Geislinger Steige, wie hoch ist dann das Risiko eines Lokschadens infolge Überlastung der Motoren?

Der Nesenbachdüker - Bauen direkt im Mineralwasser

Der kanalisierte Nesenbach wird vor dem Tiefbahnhof nach unten geführt und hinter dem Bahnhof wieder hoch, diese großdimensionierte „Unterführung“ nennt sich „Düker“. Pumpen müssen teilweise nachhelfen (Pumpwerk).
(Mit den Arbeiten zum Düker hätte übrigens schon vor etwa einem Jahr begonnen werden sollen.)

INFOs aus der neuen Geologie-Website:

Der Nesenbachdüker ist im Bezug auf die Gefährdung der Mineralquellen das absolut kritischste Bauvorhaben von Stuttgart 21!

1. Der Druckspiegel des Mineralwassers ab dessen Erreichen der Aufstieg selbigen möglich ist wird hier um 13 m unterschritten.
Die Basis des Nesenbachdükers liegt mit 218 m u.NN deutlich tiefer als die S.Bahn!

2. Der Nesenbachdüker liegt teilweise in der vor jeglichem Eingriff in das Grundwasser geschützten Kernzone des Heilquellenschutzgebietes!

Risiken der Geologie

Die Beschwichtigungen der S-21-Fachleute über die Beherrschung der Risiken bekommen aktuell eine andere Beleuchtung. Die dort vorgetragenen Behauptungen z.B. im Hinblick auf Probebohrungen wurden nicht durchgängig belegt, sind also nicht nachprüfbar.
Viele Informationen dazu gibt es auf der neuen Website
www.geologie21.de/gips.htm

Vom Machbarkeitswahn

Aus der Website der Stadt Stuttgart:

„Hochwasser ist ein Naturereignis, das trotz aller mathematisch-statistischer Risikobewertungen nicht in planbaren Abständen und Höhen auftritt. Die leidvollen Erfahrungen mit den Hochwässern in jüngerer Zeit (zum Beispiel dem Elbehochwasser 2002) machen deutlich: Je mehr an Flüssen und Bächen gebaut wird, desto höher ist die Gefahr, dass Bauwerke und Infrastruktur beschädigt werden und wirtschaftlicher Schaden entsteht. Deshalb sollte auf keinen Fall in hochwassergefährdeten Gebieten gebaut und in den natürlichen Wasserhaushalt eingegriffen werden.“
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Ist die Stuttgarter Talaue hochwassergefährdet? In „jüngerer Zeit“ gab es keine große Gefährdung. In „geschichtlicher Zeit“ (1612) stand Wasser auf dem Marktplatz zwei Meter hoch. Aber wir haben ja für den natürlichen Wasserhaushalt ersatzweise ein „Grundwassermanagement“ und die künftigen „Düker“, die unter dem Tiefbahnhof hindurchführen.

was passieren kann passiert

Knapp die Hälfte der Strecke Stuttgart-Ulm (40 von 85 Kilometern) soll bei Stuttgart 21 in Tunneln verlaufen.
Bahnfahren wird dadurch riskanter und unattraktiver. Siehe
ICE Tunnel


selbst betroffen

Beim Blockadefrühstück am 22. Februar wurde ich - obwohl nur anwesend - von der Polizei eingekesselt und festgehalten, meine Personalien aufgenommen, wie in der gestrigen MONITOR-Sendung beschrieben.

Simone Eberle, Rechtsanwältin:
"Es wird sofort eingekesselt. Diese Einkesselungen haben zur Folge, dass auch Menschen, die vollkommen unbeteiligt sind, die überhaupt nicht sitzblockieren wollen, die nur das Geschehen beobachten möchten, eben in diesen Kessel geraten."

Aus einer Mail von heute

„Wir stehen vor der entscheidenden Weichenstellung zwischen einer vernünftigen, Zug um Zug fahrbaren Konzeption21 (mit Gewinn für alle Bürger) - und einer mappios betriebenen Sauerei21 (mit Gewinn für wenige an Habsucht erkrankte) …“

Die dummen Schwaben

Ergebnis einer großen Untersuchung über die Finanzierung von Stuttgart 21:

„Die dummen Schwaben - das Land Baden-Württemberg, die Stadt Stuttgart und die Region - bezahlen letztlich die Tieferlegung des Bahnhofs ganz allein.“
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Die S-21-Macher sind aber nicht dumm, sie profitieren vielfach. Die Dummen sind die Steuerzahler, die Bahnreisenden und die Stuttgarter, deren Stadt verwüstet wird.

Ist die Stuttgarter Zeitung parteiisch?

Adrian Zielcke, ehemaliger Ressortleiter Außenpolitik: „Ohne die Zustimmung der Stuttgarter Zeitung zu diesem Großprojekt würde, so vermute ich einfach mal, Stuttgart 21 nie gebaut werden.“ (27.2.2010). Und der ehemalige Chefredakteur Uwe Vorkötter (heute Berliner Zeitung) meinte, es sei ein "Fehler gewesen, S 21 zu StZ 21 zu machen".

Aber nicht vergessen: es gibt auch seit einiger Zeit immer wieder gut recherchierte und kritische Berichte zum Thema S21 aus der Lokalredaktion.

Der Dichter spricht (4)

„Mächte suchen Macht, und Macht will Beute,
Und wer mag, wird unrecht Gut gewinnen.
Du nicht, du. Es sollen diese Siege
Dir nicht Siege sein.“

Albrecht Goes, Literaturpreis der Stadt Stuttgart 1994,
aus dem Gedicht „Motette“

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Der Dichter spricht (5) 11. Mai 2011 „Hybris?“

Was bedeutet uns Geschwindigkeit?

Die Überlegungen von Prof. Roland Ostertag in den Stuttgarter Nachrichten von heute vertragen sich nicht mit rund hundert neuen Tunnelkilometern bei Stuttgart 21/Neubaustrecke und unterirdischen Bahnhöfen:

„Ankommen und Abschied, überhaupt Reisen, sind Schlüsselerlebnisse unseres Lebens. Sie sind verbunden mit Emotionen wie Schmerz und Freude, Erwartung und Enttäuschung, Fern- und Heimweh. Es geht um das Kennenlernen, das Wiedererkennen, um Bilder, Landschaften, Menschen und Städte.“


Bauzaun-Lyrik


Im Märzen der Wähler den Mappus ausspannt.
Er setzt die Regierung im Lande instand.
Er ebnet die Gruben, er redet und zählt.
Zur Demo, da geht er früh morgens und spät.

Die Gönner und Knechte, sie dürfen nicht ruhn,
sie haben woanders genügend zu tun.
Sie jammern und heulen und singen kein Lied,
weil bald schon der Park wieder grünet und blüht.

So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei.
Dann machen die Wähler den Kopfbahnhof neu.
Sie stoppen den Unsinn, führn Sinnvolles aus.
Dann gibt es letztendlich manch herrlichen Schmaus.

Bescheid vom Eisenbahn-Bundesamt

„Sehr geehrter Herr ….
auf Ihren Antrag auf Zugang zu Informationen bezüglich der Maße von Doppelstockwagen und deren Betrieb bei Tunneldurchfahrten ergeht folgender

1.1.1. Bescheid
  1. Ihr Antrag auf Zugang zu Informationen zu Doppelstockwagen und deren Betrieb bei Tunneldurchfahrten wird abgelehnt.
  2. Die Kosten dieses Verfahrens, für das Gebühren nicht erhoben werden, haben Sie zu tragen.“
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Preisfrage: wie hoch sind die Kosten?

Ich gehöre auch zu dieser Gesellschaft

aus einem einzigen Leserkommentar in der Stuttgarter Zeitung (Thomas Eilenstein)
  • Tumult-Geriatrie
  • pöbelnde Freud'sche Urhorde
  • Versehrten- Fasching
  • einfältige Krawall-Spießer
  • Hyperventilierende Trillerpfeifen-Randalierer

SWR lehnt Radiospot ab

Radiospot hier hören

LGNPCK

Projektion am Bahnhof mit der Lichtkanone gestern bei der Montagsdemo.

F RHRR (DR. STRG C V) V.G. darf sich hier aktuell auch einsortieren.


Größenwahn Stuttgart 21
Montag 28. Februar 15:14
Nicht vergessen und Widerstand leisten auch nach den Wahlen!

  • 33 Kilometer Tunnel-Doppelröhren unter Stuttgart

  • optische Ausradierung von Stuttgart für täglich 300 000 Bahnreisende

  • Grundwassermanagement

  • Abriegelung der Talaue

  • 40 von insgesamt 85 Kilometern der Strecke Stuttgart-Ulm im Tunnel

  • Stadtzerstörung / Missachtung von Denkmalsschutz

  • schlechte Planung

  • viele Beweise zum Lügenpack



Parkverschönerung
Sonntag 27. Februar 23:11
Sicht vom Biergarten auf das „Grundwassermanagement“ / Wasseraufbereitung. Dort standen Parkbäume bis zum Polizeieinsatz am 30. September.


Foto vom 19.2.11 S.B.


SPD aktuell SPD aktuell SPD aktuell SPD aktuell
Samstag 26. Februar 13:56
„Unsere Position
Wir stehen zu Stuttgart 21 und zur Neubaustrecke Wendlingen/Ulm. Wir halten das Projekt nach wie vor für ein wichtiges und richtiges Infrastrukturprojekt für Baden-Württemberg und sehen die Gestaltung der frei werdenden Flächen mit ausreichender Bürgerbeteiligung als eine große Chance für die Stadt und die Region…“
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Kommentar:
Die SPD hat ihre Begründung für Stuttgart 21 vom Netz genommen (siehe Blog vom 9. und 10. Februar 2011:
„Die Bildserie ist seit heute nur noch mitNutzernamen und Passwort abrufbar.“) Wo bleibt eine aktuelle „Kurzinfo Stuttgart 21“ auf der Website?

Warum die SPD noch aktuell solche Sprechblasen wie „Infrastrukturprojekt“ und „große Chance“ gebraucht, verstehe wer will; die Basis der SPD hat sich jedenfalls von einer Führung entfernt, die sich in das Projekt S 21 total verrannt hat und zur Umkehr vom nun erwiesenen falschen Weg nicht fähig scheint.

Hat „die SPD“ durch die Schlichtung nicht mitbekommen, dass die Bahn-Infrastruktur eher geschwächt wird und dass auch ohne S21 75% der Flächen frei werden und großteils - im Gegensatz zu S21 - schon sind?


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