Satire-Lyrik


Leserkommentar zum
„Fiasko“-Kommentar in der Stuttgarter Zeitung

ICH BIN RÜDIGER THE MASTER OF DISASTER

Schon in Sachen Fokker
War ich ein mieser Zocker.
Bei Mitsubishi, Chrysler gar
Bracht’ ich den Daimler in Gefahr
Und jetzt kriegt ihr die volle Dröhnung
Mit meines Lebenswerkes Krönung.
Ich will und kann nicht drauf verzichten
Das schöne Stuttgart zu vernichten.
Den Park, die Quellen, Denkmalschutz.
Ich tret’ es alles in den Schmutz.
Das Volk, das acqua minerale
Das ist mir doch komplett egale.
Mit Bäumen, illegal gefällt
Bau ich mir meine eig'ne Welt.
Für mich zählt nicht der Nahverkehr.
Mich interessiert nur mein Salär
UND GANZ EGAL WAS ICH VERBRECHE
AM ENDE ZAHLT SIE IHR, DIE ZECHE.

"Hallo

doch schneller als erwartet erscheint nun der Begriff "Fiasko" im Zusammenhang mit dem Irrsinnsprojekt in der Stuttgarter Zeitung.“
(Mailnotiz von heute)

Die große Überraschung

„Nachdem der Südflügel abgerissen ist und der Schlossgarten zerstört, 177 wertvolle Bäume gefällt worden sind, stellt sich die Situation des Grundwassers nun ganz anders dar. Die Bahn hält es für unumgänglich, 6,8 Millionen Kubikmeter abzupumpen (+125%), allein im Talkessel.“
Viele weiter Informationen unter der Überschrift „Größte anzunehmene Panne“
hier.

Wo wird der größte Engpass sein?

Stuttgarter Zeitung vom 26.6.12: „ Die Hochgeschwindigkeitszüge dürfen zudem nur mit Tempo 80 bis 100 durch die Stadt zuckeln.“

Die Geislinger Steige ist 5,6 km lang, der ICE darf max. 70 km/h fahren.
Filder-Antragstrasse, ICE 80 - 100 km/h. Es wird von der Länge dieser Trasse abhängen, wo der größte Engpass zwischen Mannheim und Ulm sein wird. Durch die Gleisteilung mit der S-Bahn wird der Filder-Engpass noch sinnfälliger.

Alle sprechen von Tricks, Lügen und Betrug. Wir auch!

stuttgarter-zeitung /stuttgart-21-feuerwehr-kritisiert-konzept-der-bahn.
Kommentar von Eberhard Frasch bei
www.durch-sicht21.de
durch-sicht21-logo

Hohn und Spott

(Blog-Nachtrag für gestern)
Sicht aus Belgien auf Stuttgart: „...eine ganze Blase von Leuten mit großem Krattel, Visionäre, Weltwirtschaftshelden, Finanzgenies und jetzt auch noch Energiewender ohne irgendwelche Anwandlungen von intellektueller Ethik. Für diese herrschenden Kreise stellt ihr Nabel das Zentrum der Welt dar, ihre Nasenspitze markiert den Zukunftshorizont,  ihr Verhältnis zu Sachverhalten welche in Widerspruch zu ihrer Vision stehen könnten, ist das der Ignoranz. Und der Inhalt der Vision ist einfach „wir sind ganz toll,  weg mit dem alten Kram, wir sind die Zukunft, so was wie uns gibt’s nirgends mehr“. Und mit letzterem haben sie nicht ganz Unrecht.“

Projektsprecher ist kein Erstklässler

Mail aus Belgien:
„Gleich hinter dem Bhf Lütttich, Richtung Brüssel beginnt der „plan incliné“.  Dort wurden zunächst die Wagons mit der Seilwinde auf die Hochebene  gezogen bzw ins Maastal  hinuntergelassen… Die Steigung ist übrigens steiler als bei der Geislinger Steige und der Höhenunterschied ist ziemlich vergleichbar, nur hat die Geislinger Steige  mehr Kurven. Zu behaupten, die Geislinger Steige stelle den „grössten Engpass des europäischen Schienennetzes“ dar, kann man einem schwäbischen Erstklässler wohlwollend verzeihen, darf aber einem Projektsprecher nicht nachgesehen werden.“

Heute in Lüttich/Belgien

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Das ist eine Standardsituation im geplanten Tiefbahnhof S21: eine Türe ist neben dem Engpass Rolltreppe und davon gibt es sechs. „Es geht doch!“ kann man mit Recht sagen. Aber es geht eben schlechter und beengter im Vergleich mit dem heutigen Bahnhof ohne Engpässe. Stuttgart 21 ist eine Verschlechterung der Reisequalität trotz aller gegenteiliger Beteuerungen aus dem Sprecherbüro „bequemer“.

Nachtrag der "Pfeilspitze"

„Täglich eine Pfeilspitze gegen Stuttgart 21“, stand in der Aargauer Zeitung über meinen Blog siegfried-busch.de. Wir sagen „ein Nadelstich“ - und das ist ausnahmsweise nicht täglich möglich, zum Beispiel gestern, als in Belgien kein Internetzugang war. Deshalb dieser Nachtrag für Freitag, 22. Juni 2012:

Eine Meinung von Werner Sauerborn, die sich auch in vielen Zeitungskommentaren findet: „Am Donnerstag brannte es in einem der S-Bahntunnel. Tausende Reisende mussten fast eine Stunde warten. Kein Problem für die Zurechtbieger der Bahn. Erstattungen gebe es nicht, da die Wartezeit ja unter einer Stunde gelegen habe. Der Notfallplan habe ja funktioniert, weil die S-Bahnen oberirdisch umgeleitet werden konnten.
Stgt. Zeitung, Bericht Wer aus Schaden lernen wollte müsste schlussfolgern: deswegen kein S 21, denn dort wird es die für den S-Bahnverkehr zentrale oberirdische Ausweichroute nicht mehr geben.“

Gegendarstellung

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Aktueller Kommentar von Siegfried Busch zu Bahnsprech(er) „verkehrlich, vertraglich und wirtschaftlich“ bei www.durch-sicht21.de

...vom April 2010!

Mail-Anhang

...und montäglich grüßt das Anti-Murmeltier!

Foto Eberhard Rapp von der 127. Montagsdemo gestern
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"demokratische Volksabstimmung"

Aus dem Interview mit Stéphane Hessel in Welt Online:

Hessel: Ich halte die Empörung der Stuttgarter für völlig gerechtfertigt. Der neue Bahnhof ist eine Schande.
Welt Online: Es ist demokratisch abgestimmt worden.
Hessel: Aber von wem und unter welchen Bedingungen? Hat man wirklich darüber nachgedacht, was aus dem schrecklichen Bahnhof wird, wenn die Bäume alle abgehauen werden?
Welt Online: Was ist demokratischer als eine Volksbefragung?
Hessel: Die Bevölkerung ist falsch befragt worden. Ihr wurde vorher gesagt, dass, wenn der Bahnhof nicht kommt, Arbeitsplätze verloren gehen. Auf lange Sicht sind es die Empörten, die Recht haben.

125. Montagsdemo

125 Montagsdemo Panorama
Panoramafoto Manfred Grohe

Irrweg des Schneller-Höher-Weiter-Größer

Ein permanentes Wirtschaftswachstum, ein Schneller-Höher-Weiter-Größer führt zu gravierender Ungerechtigkeit, Armut, Umweltzerstörung und astronomischer Überschuldung und treibt die Staaten und damit letztlich auch die Kommunen in den Ruin. Im Zuge dieser Entwicklung werden öffentliches Eigentum, Demokratie, kulturelle Errungenschaften und Naturressourcen geopfert, um den grenzenlosen Hunger von Banken und Märkten zu bedienen. Stuttgart21, Cross-Border-Leasing-Geschäfte, der Verkauf der städtischen Energie- und Wasserversorgung und die Geheimhaltung von Verträgen legen ein lokales Zeugnis davon ab.“
Jens Loewe, OB-Kandidat in Stuttgart.

Autoren gesucht - wer schreibt?

Neu im Team von www.durch-sicht21.de ist Karl Martell. Wir suchen noch Frauen und Männer zum Mitmachen beim medienkritischen Blog. (Hinweise für Interessierte beitrage-zum-blog-artikel-und-kommentare/)
durch-sicht21-logo

Post für die GRÜNEN

„In wiefern gibt Euch das Ergebnis der Volksabstimmung das Recht, seither jeden Schwachsinn, jede Lüge und jede Trickserei und Sauerei bei Stuttgart 21 für "demokratisch legitimiert" zu erklären und uns engagierten Demokraten nach Lust und Laune zu maßregeln? Wer so argumentiert, zerstört jede Demokratie in ihren Ansätzen…“

Tag der Wahrheit

Aus einer E-Mail von heute:S21 ist bereits an sich selbst gescheitert, an der Undurchfühbarkeit des GWM (Grundwassermanagement). Die S21 Betreiber rechnen noch immer nicht damit, dass sich die Natur mit ihren Gesetzen weder bestechen noch belügen lässt. Dieser Tag der Wahrheit für die S21 Betreiber rückt unaufhaltsam näher. Es wird der Tag unseres grossen Sieges sein!“

Wer kann mithelfen?

„Da leider angenommen werden muss, dass die nun eingereichten Gehörsrügen von einem teils hochgradig befangenen Staatsgerichtshof ebenfalls abgebügelt werden, hat das Team der AnfechterInnen inzwischen den Gang zum Bundesverfassungsgericht (BVerfG) vorbereitet...
... wir müssen binnen weniger Tage in einem einmaligen Kraftakt mindestens 10.000 EUR zusammen bekommen.“
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Während die Projektbetreiber21 schier unbegrenzte Mittel für Werbung und Gerichte haben, müssen die kundigen Bürger selbst solidarisch für Rechtsmittel zusammenlegen. Ganzer Spendenaufruf
hier.

Bahnsprech in der Wirklichkeit

Foto und dazu mein Kommentar in der Stuttgart Zeitung heute
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Neues Großtransparent am versperrten Nordausgang für die Reisenden, die zu ebener Erde den Bahnhof verlassen wollen: „Bei unseren Bauarbeiten bleibt Ihnen ein kleiner Umweg leider nicht erspart.“ (Foto im Blog siegfried-busch.de)

Der „kleine Umweg“ ist über fünfmal länger (350 Meter statt 65 Meter) als der seitherige Weg durch den Nordausgang! Statt direkt von Stuttgart nach Frankfurt zu fahren, könnte man auch einen kurzen Umweg über München, Freiburg und Köln machen. Das wäre nach Bahnsprech dann ein „kleiner Umweg". Selbst informieren und denken und der Bahn gründlich misstrauen ist notwendig. Oben bleiben!

(siehe auch Skizze des Umwegs im Blog vom 2. Mai)

Pannenprojekt Stuttgart 21

Titel und Untertitel der CDU-nahen Welt Online:

„Die spektakulären Pannen deutscher Großprojekte
Stuttgart 21, die Elbphilharmonie, der Hauptstadtflughafen: Die Liste der großen Pannenprojekte in Deutschland ist lang.“

Aus den Kommentaren: “Diese Labertaschen
(Ramsauer und Grube) haben uns schon genug Mist erzählt, mit S21 steht uns die größte Lachnummer noch bevor…“

S21 medial noch nicht abgeräumt!

Aus einer E-Mail von heute:
Der angestrengte Versuch, das Thema S21 unter Berufung auf die Volksabstimmung medial abzuräumen, scheint zu scheitern.“

Heute in der taz: Das Allgemeine Eisenbahngesetz lässt den drastischen Rückbau der Verkehrsinfrastruktur nicht zu, als der sich S 21 erwiesen hat.
Was der gesunde Menschenverstand schon lange wusste, ist inzwischen ebenfalls gut belegt, unwidersprochen von der Bahn, wissenschaftlich und durch bahninterne Dokumente: Ein achtgleisiger Tiefbahnhof kann nicht die Kapazität eines sechzehngleisigen Kopfbahnhofs bieten und erst recht keine Leistungssteigerung um 30 Prozent in der Spitzenstunde, wie sie von den Projektbefürwortern versprochen und wie es Grundlage der Volksabstimmung im November 2011 war.“ (Zitat Eisenhart von Loeper)

Lügenbaron?

Projektsprecher Dietrich: „Die komfortable Nutzung des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs wurde generell nachgewiesen.“
Stimmt das tatsächlich oder ist es eine dreiste Lüge?

Für den S21-Hauptbahnhof wurde im September 2009 eine aktualisierte Untersuchung der Bahnhofsqualität im Hinblick auf den Bewegungskomfort der Resisenden gemacht:
Abschlussbericht_Personenstromanalyse

Zusammenfassung:

- selbst bei einem Passagieraufkommen von nur max. 29 Zügen (heute 37) sind im Bahnhof schon zahlreiche Engstellen an Durchgängen, Ausgängen und Treppen zu erwarten,

- konkret wird für den Bewegungskomfort der Reisenden in den Spitzenzeiten an all diesen Punkten die miserable Qualitätsstufe D („deutlich eingeschränkte Bewegungswahl“) vergeben,

- für den Rest des Bahnhofs wird die immer noch die schlechte Qualitätsstufe C ("eingeschränkte freie Bewegungswahl") angestrebt.
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Ist das etwa eine „komfortable Nutzung? Zum Vergleich: Der Kopfbahnhof Stuttgart ist ein Premiumbahnhof mit der Qualitätsstufe A. Will die Landesregierung und die Stadt tatsächlich den Rückbau des Verkehrsknotens Stuttgart auf 29 Züge und eine drastischen Rückgang des Bewegungskomforts der Reisenden? Oder sind das keine Argumente mehr nach der Volksabstimmung?

Gegessen - aber noch nicht gekotzt!

Bericht zum Filterdialog in den Stuttgarter Nachrichten: bahn-will-reden-beharrt-aber-auf-ihrem-s-21-konzept.
StN: „Es darf auf den Fildern nichts Neues geplant werden, das das verkehrliche Gesamtkonzept von Stuttgart21 infrage stellt“, sagte S-21-Sprecher Wolfgang Dietrich am Montag.“

Dazu aus den Kommentaren:

A. „Seit der Volksabstimmung ist die Sache gegessen. Und fertig.“

B. „Die Sache ist gegessen - wohl wahr! Aber gekotzt ist sie noch nicht!“

Absurdistan

Steffen Siegel, aus der Montagsrede am 4. Juni zm „Filderdialog“, Marktplatz Stuttgart: „Fakten und Argumente sind eher störend. Nachfragen oder gar eine Diskussion vor dem ganzen Plenum sind ausdrücklich nicht vorgesehen!“ „Das Spiel heißt: Fakten verstecken statt Fakten checken.“ „Das Spiel heißt außerdem: Verwirren und Verunsicherung stiften. Die CDU plakatierte ganz groß im Landtagswahlkampf: "Ja zum Schlichterspruch". Dort forderte Geissler den leistungsfähigen Erhalt der Gäubahn von Vaihingen über die Panoramastrecke nach Stuttgart. Einerseits heißt es jetzt wörtlich: "Der Dialog berücksichtigt das Ergebnis der Schlichtung", andererseits sagen sie, wieder wörtlich: "Eine wesentliche Prämisse ist die Führung der Gäubahnzüge über den Flughafen. Absurdistan pur an vielen Stellen.“ „Was hier abläuft ist keine Bürgerbeteiligung, es ist eine "Bürgerbeleidigung“.“ (Ganze Rede hier lesen.)