unsachlich?

E-Mail aktuell:
Ein Herz, ein Tunnel und dass am Ende keiner schuld sein will, das sind die Gemeinsamkeiten von S 21 und der Duisburger Loveparade.“
______________________________________
Fehlen noch: Warnungen - Prestigedenken - Gewinnstreben



Was bleibt von der SMA-Studie?

Die Stellungnahme von SMA (hier) schwächt das bekannt gewordene Papier von 2008 ab - wohl auf Drängen der Auftraggeber. Die SMA-Leute haben sich gut aus der Affäre gezogen, großes Kompliment!

Was bleibt von der SMA-Studie? Kommentare „Klartext“ S.B.
hier, M.Fischer hier
„Eidgenosse“ hier
Nachtrag 1.8. von Eidgenosse „zwischen den Zeilen gelesen“, veränderte Fassung bei K 21 hier

Fazit eines Kopfbahnhof-Befürworters:
Es bleiben mehr als genug Schwachpunkte von Stuttgart 21, die einen sofortigen Stopp des Projekts S 21 nahe legen.

fachlich und ökonomisch unsäglicher Schwachsinn

Meine Überzeugung als gebeuteltes SPD-Mitglied ist, dass unsere Partei mindestens im Großraum Stuttgart wegen dieses fachlich und ökonomisch unsäglichen Schwachsinns namens "Stuttgart 21" - genau wie Schwarz-Gelb - ein nie dagewesenes Wahldebakel erleben wird.“


(aus einer Mail an SPD-Landesvorsitzenden Nils Schmid -
hier vollständig lesen)

Mappus im Blog vom 27.10.2009

Immer wieder kommt zum Vorschein, dass auch prominente S-21-Befürworter sich gar nicht ernsthaft mit der Alternative K 21 befasst haben. So jüngst SSB-Technikvorstand Arnold in seinem Vortrag in Untertürkheim. Auch Stefan Mappus hat sehr Falsches von sich gegeben. Hier der Blogeintrag vom 27. Oktober 09 mit Kommentar:
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Oettinger-Nachfolger Mappus in einem Vortrag vom März 2009:


„Wer gegen (gemeint ist: für) das Kopfbahnhofmodell ist, der muss auch Fragen beantworten. Zum Beispiel die Frage, wie man den Menschen in Cannstatt, in Untertürkheim, in Obertürkheim und in Plochingen oder Esslingen erklärt, dass man mit dem Modell der Stuttgart-21-Gegner mitten durch die Stadt zwei neue Gleise legen will, dass man im Bereich Wendlingen mitten durch Wohngebiete auf die Fildern hoch muss, denn also, der Zug muss jetzt halt irgendwann mal auf die Fildern, wenn man die entsprechenden Kosten-Nutzen-Relationen erreichen will. Nur zu sagen, ich bin gegen was und nicht zu sagen was die Alternative ist, ist glaub ich keine besonders seriöse Qualität.“

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Aber Herr Mappus, das stimmt doch gar nicht. Sie sollten sich einmal die Broschüre zum Alternativmodell K 21 (bereits in 3. Auflage) anschauen oder sich vom VCD, den GRÜNEN oder dem BUND aufklären lassen. Dann werden Sie erfahren, dass die vorgeschlagene Trasse 

  • fast ganz auf Bahngelände verlaufen kann (bis auf den Abzweig über den Neckar in den Tunnel)

  • durch keinerlei Wohngebiete führt

  • die Städte Esslingen, Plochingen und Wendlingen gar nicht tangiert, weil sie kurz nach Obertürkheim hinter dem Hafen im Berg (Deponie Einöd) verschwindet, um (mit Schwung) die Filder zu erreichen, 70 Höhenmeter weniger als beim Fildertunnel S 21.


(Dieser Blogeintrag wurde zur Weiterleitung an Herrn Mappus der CDU-Fraktion im Landtag übermittelt.)

Heusteigviertel: hoffnungsloser Fall

Kommentar eines engagierten Stuttgarters aus dem Heusteigviertel zum SMA-Gutachten und den amtlichen Beschönigungen:

Denen ist nicht zu helfen, denen ist auch nicht bei zu kommen - hoffnungsloser Fall! Wir werden von windigen Fähnchen im Sturm der Lobbyisten regiert...!“
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An Warnungen fehlt es nicht; bei Durchführung der Projekte Stuttgart 21 und Neubaustrecke können ungeahnte und unlösbare Schwierigkeiten eintreten. Der Abriss des Nordflügels wird den Widerstand gegen diesen Wahnsinn weiter steigern, wie es schon beim Prellbock der Fall war.

deutlich abgespeckt

StZ von heute (S.17):
„Unterdessen will die Deutsche Bahn offenbar die Größe der vier geplanten Eingänge für den neuen Tiefbahnhof deutlich abspecken.“…
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So wird also ein Teil der Kostenreduzierung von 4,9 auf 4,1 Milliarden umgesetzt. Erinnert an die Bibliothek und die weggesparte Wasserfläche und bescheidenere Wandverkleidung. Mit Speck fängt man Mäuse: erst Preisrichter und Entscheidungsträger mit bestechenden Entwürfen zur Zustimmung ermuntern und hinterher wird dann „deutlich abgespeckt“. Vom noblen und funktionstüchtigen Bonatzbau hin zum engen, düsteren und unbequemen Tiefbahnhof. Aus Gold wird Stroh...

Sachfragen im Widerspruch

OB Schuster: „Stuttgart 21 wird dank des Durchgangsbahnhofs die doppelte Leistungsfähigkeit haben.“

Vieregg & Rössler: „Die Kapazität des verbesserten 16-gleisigen Kopfbahnhofes liegt um ca. 50% über der des geplanten nur 8-gleisigen Durchgangsbahnhofes, dessen knappe Kapazitäts-Bemessung in Fachkreisen häufig kritisiert wird.“
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Wer sich hier sachkundig machen will, wird bei den Schreiben (
hier) von Bahnhofsleiter a.D. Hopfenzitz an die Herren OB Schuster und Bahnsprecher Drexler fündig.
Sachfragen sind jedoch in den Hintergrund getreten, sie werden jedoch, wie aus unbestätigter Quelle angekündigt, diese Woche wieder ins Zentrum rücken mit der Veröffentlichung des SMA-Gutachtens.

"völlig zweifellos" !?

Bahnsprecher W. Drexler am 9. Juli 2010 in einem Schreiben an Engelbert Rolli:

„Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm wird die Schieneninfrastruktur in der Region Stuttgart völlig zweifellos stärken.“
______________________________
Briefwechsel Rolli-Drexler
hier.
Eingefügte Richtigstellungen und Kommentare in das Drexler-Schreiben durch Manfred Fischer und Siegfried Busch
hier.
Dieser Blogeintrag wurde an Herrn Drexler via E-Mail zur Kenntnis übersandt.

"...bleibt erhalten, lediglich die Seitenflügel..." (OB Schuster)


Walter Sittler an Mappus und Schuster


Aus dem Offenen Brief von Schauspieler Walter Sittler an MP Mappus und OB Schuster

...„Daher bitten wir Sie, nein, wir fordern Sie auf, ein Moratorium über S21 zu verhängen.“… (Den ganzen Brief hier lesen.)

Tricksen und Täuschen

Wolfgang Drexler am 9. Juli 2010:

„Ich weiß, dass nach der letzten Umfrage der Stadt Stuttgart rd. 47% der Stuttgarterinnen und Stuttgarter vom Bahnprojekt eine „schlechte“ oder „sehr schlechte“ Meinung haben. Trotzdem weiß ich auch, dass 55% der Stuttgarterinnen und Stuttgarter von der Erweiterung des Schlossparks und des Rosensteinparks eine gute bzw. sehr gute Meinung haben.“ (aus der Antwort an Engelbert Rolli, ganzer Briefwechsel
hier)
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Kommentar: Herr Drexler bringt natürlich die parteiische Umfrage der Stadt mit der Suggestivfrage von der „ Erweiterung des Schlossparks und des Rosensteinparks“. Eine Erweiterung ist aber auch ohne Stuttgart 21 möglich, siehe „
Mehr grün“. Wie wäre das Ergebnis gewesen bei der Frage „Sind Sie für die Beseitigung des Schlossgartens am Hauptbahnhof zugunsten einer kleinen Parkerweiterung am Rosensteinpark?“

Entscheidungsträger ködern


Entscheidungsträger ködern
Dienstag 20. Juli 20:16

Error: An der Nordseite eine Art Park, desgleichen Schillerstraße...

...und mach dann einen zweiten Plan...

Ausschreibung (hier ganz lesen): Bau von Bahnhöfen - D-Stuttgart
Bau von Bahnhöfen
Bauarbeiten für Tunnel, Schächte und Unterführungen
Stahlbetonkonstruktionen
Aushubarbeiten
Planungsleistungen im Bauwesen

II.1.1) Bezeichnung des Auftrags durch den Auftraggeber
S21, PFA 1.1, VE1: Talquerung, Fernbahntunnel mit Bahnhofshalle, Düker HS
West u. Canstatter Str., Düker Nesenbach.






Mahnwache rund um die Uhr

Aus der Presseerklärung der Parkschützer von heute

„Seit Samstag, 17. Juli, 14 Uhr, ist der Widerstand gegen Stuttgart 21 rund um die Uhr vor dem Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs präsent.

….Mit der Dauermahnwache – auch nachts – haben alle Stuttgarter Bürger ein Forum, sich deutlich sichtbar gegen die Abrisspläne zu stellen und die Offenlegung der Kosten einzufordern. Bereits in der ersten Nacht waren durchgehend 10 bis 20 Personen anwesend.“

seitherige Kosten von Stuttgart 21

Bahnsprecher W. Drexler in einer Mail: „...ich habe in einem TV-Interview am Samstag, den 10. Juli 2010 gesagt, dass „jeder, der raus will, 1,4 Milliarden Euro auf den Tisch legen muss.

Wie setzen sich diese 1,4 Mrd. Euro zusammen? 

Rückabwicklung Grundstücksverkauf an die Stadt Stuttgart:
rund 460 Millionen Euro

Zinsen an die Stadt (5,5 % Zinsen seit Grundstückskauf am 21.12.2001): 
284 Millionen Euro

Bisher angefallene Kosten (inkl. Planungskosten):
260 Millionen Euro     
    
Planungskosten NBS:
170 Millionen Euro

Bisher rechtlich verbindlich vergebene Bauaufträge:
240 Millionen Euro 

In der Summe macht dies bis jetzt rund 1,4 Milliarden Euro, die auf dem Tisch liegen, wenn das Projekt nicht realisiert wird. Diese Summe müsste finanziert werden, wenn der rechtskräftig geschlossene Vertrag aufgelöst würde.“
_____________________________________________
Kommentar N.N.: „Das hat die Welt noch nicht gehört. Mal wieder Vermischen der beiden Projekte, dann noch Bauaufträge stornieren zum Bruttopreis, was sie kosten würden, wenn sie ausgeführt worden wären, und eine Grundstücksrückabwicklung als Kosten zu bezeichnen ist  sowieso der Höhepunkt. Wo sind die 460 Mio eigentlich rumgelegen, so ganz zinslos? Oder wer hat denn nun die Zinsen vereinnahmt - und jemand anderer soll sie zurückzahlen. Die einzigen wirklichen Kosten, die bis jetzt entstanden sind, sind die Planungskosten. (Interessant, dass das nur 260 Mio sein sollen für S21,  D. hat wohl gemerkt, dass man anhand der Planungskosten die Baukosten rückrechnen kann. 2008 wurden noch 300 Mio. angegeben.) Das ist alles so blöde, dass ich mich schon gar nicht mehr richtig aufregen kann.“

Grundwassermanagement

Unwort des Monats Juli:
Grundwasser-Management / Grundwassermanagement

17 km Blaue Röhren im Schlossgarten werden für reguliertes Grundwasser sorgen. Wer kann das glauben?
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Mineralwasserschichten, bitte nicht irritieren lassen!

Kleine Nachfragen: Wie tief reichen denn die dicken Pfähle, die zu Hunderten in der Baugrube Tiefbahnhof eingerammt werden sollen? Etwa nur so tief wie die S-Bahn liegt? Und nur im Bereich der S-Bahn wird so der Untergrund durchlöchert, nicht der ganze Talgrund auf Tiefbahnhofslänge? Da ist zu hoffen, dass die Mineralwassschichten ganz still halten! 

Bitte keine Risse in der Schichtenfolge. Die Riesenramme einfach ignorieren! Lasst kein Wasser an den Pfählen vorbei, ihr Quellengeister. Herr Drexler, bitte passen Sie persönlich auf, dass die Deckschichten bei den Gründungsarbeiten diszipliniert sind. (aus Leserkommentar S.B.)

Wer agiert hier unredlich?

Die BILD ist informiert worden:
Der Abriss-Plan:
  • Ein 150 Meter langer Bauzaun um den kompletten Nordflügel soll neugierige Blicke verhindern.
  • Ein Spezial-Bagger mit Abrisszange soll den Nordflügel zerkleinern (500 Liter Feinsprühnebel pro Stunde, um die Staubbelastung zu verringern).
  • Eine aufgespannte Stahlmatte schützt Fahrgäste vor herabfallenden Brocken.
  • Mit einem Großteil der anfallenden rund 3000 Tonnen Bauschutt wird das Untergeschoss zugeschüttet.
  • Dauer der Arbeiten: Rund drei Monate.
S21-Sprecher Wolfgang Drexler (64, SPD) zu BILD: „Damit wird für alle sichtbar: Das Projekt kommt. Wer weiterhin etwas anderes behauptet, agiert unredlich.“

Peter Dübbers (71), Enkel des Bahnhofsarchitekten, will jedoch weiter gegen S21 kämpfen. Dübbers: „Diese Überrumpelungstaktik ist empörend. Man hat den Abriss-Termin in die Urlaubszeit gelegt, damit weniger Demonstranten kommen.“
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Kommentar: Damit wird vor allem sichtbar: es werden aus Prellbock-Gründen Fakten geschaffen trotz der vernichtenden Beurteilung des Projekts durch die SMA-Studie und anderer
Experten (Vieregg, Bodack, Monheim, Hopfenzitz, Hesse). Unredlich sind die vielen falschen Behauptungen der Projektoren, wie sie zum Beispiel in den „21 guten Gründen für Stuttgart 21“ haufenweise zu finden sind.
Unredlich sind die offiziellen Kostendarstellungen (S 21 4,09 Mrd, NBS 2,2 Mrd), der Abriss ohne Klarheit bei der Neubaustrecke. Unredlich ist das Verpulvern von (nicht vorhandenen) Steuergeldern ohne erkennbaren Nutzen für den Bahnverkehr und zum Schaden für die Lebensqualität in Stuttgart. Unredlich ist das Vorspiegeln von Vorteilen des Projekts zur demokratischen Legitimation:

Es sollte klar zu Tage treten, dass die Abgeordneten und Stadtraete, die S21 zustimmten, dies unter ganz anderen Voraussetzungen taten: Sie waren in Bezug auf die Kosten, die Bauzeit, die Leistungsfaehigkeit der Bahnanlagen falsch informiert und wussten nicht, dass die betraechtlichen Mehrkosten fuer die Nutzung der Infrastruktur viel Geld kostet oder mit der Reduzierung der Zugleistungen bezahlt werden muss...Es sollte jeder Mandatstraeger geehrt und geachtet werden, der in Kennntnis der wirklichen Fakten jetzt sagt: Dem habe ich nicht zugestimmt, also ziehe ich meine Zustimmung jetzt zurueck! (Mailzuschrift von heute)

CDU gegen Stuttgart 21

Viele CDU-Mitglieder sind inzwischen gegen Stuttgart 21. Sie können nicht einsehen, dass die CDU-Führung gegen den deutlich erkennbaren Willen der bürgerlichen Mehrheit am Projekt festhält, nachdem die „guten Argumente“ ziemlich abhanden gekommen sind und die SMA-Studie das Projekt als unsinnig und gefährlich darstellt.

Wer hat aus der CDU die Courage, seine Meinung gegen Stuttgart 21 öffentlich zu vertreten? Zum Beispiel in einer selbst finanzierten Anzeige in der Stuttgarter Zeitung?
Bitte schreiben Sie mir eine Mail, was Sie davon halten und welche Vorschläge Sie dazu haben unter post@siegfried-busch.de oder Fax 07473-271442

Im neuen AnStifter-Film habe ich mich als CDU-Mitglied zu erkennen gegeben mit der Feststellung, dass ich die CDU verlasse, wenn der erste Stein des Nordflügels abgebrochen wird.

Der neue AnStifter-Film: http://www.vimeo.com/13295910
„Last Call for an Elegant Rail Station S21“
"Zehntausende widersetzen sich" und Sitzblockade gegen S21
im Schlossgarten am 10.07.2010 
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Nachtrag vom 15. Juli 2010:
Die Reaktion auf diesen Blogeintrag ist sehr erfreulich. Ein Rechtsanwalt hat mich aber darauf aufmerksam gemacht, dass aus juristischen Gründen der Slogan „CDU gegen Stuttgart 21“ nicht haltbar ist, es sollte besser und unanfechtbar „CDU-Wähler gegen Stuttgart 21“ heißen.

Es haben sich auch Stimmen gemeldet, die zwar bei der Finanzierung einer Zeitungsanzeige spenden würden, selbst aber namentlich nicht genannt werden wollen. Alle, die eine Anzeigenaktion (z.B. halbseitig in der Stuttgarter Presse) unterstützen wollen, mögen die Seite
CDU-Wähler gegen Stuttgart 21 als Informationsplattform nutzen.

ein Märchen

Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischer erzählt Märchen (hier lesen)

„Ja, ja, die Familienoberhäupter der Familien SPD, CDU, FDP nahmen alles hin und zeigten damit vorbildliches, demokratisches Verhalten?“

Drexler in BILD

BILD vom Tage. Natürlich muss Bahnsprecher Wolfgang Drexler das Protestival von vorgestern herunterspielen und seine alte Leier tönen lassen:

Wolfgang Drexler (64), Sprecher des Bahnprojekts geht von weitaus weniger Protestlern aus: „Es kamen mit etwa 5000 Menschen wesentlich weniger Stuttgart 21-Gegner als von den Organisatoren erwartet. Vielleicht liegt es daran, dass sich langsam die Meinung durchgesetzt hat, dass der Bau längst begonnen hat und nicht mehr rückgängig zu machen ist. Das wäre vollkommen unrealistisch, alle Verträge sind rechtskräftig. Das ist die Zukunft Stuttgarts. Das Projekt ist ein Konjunkturprogramm par excellence. Eine Untersuchung der Universität Karlsruhe besagt, dass 10 000 neue Jobs entstehen werden.“
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Wieder mal alles daneben und anfechtbar:

5.000 waren eher 15.000
nicht mehr rückgängig: Wunschdenken
Zukunft Stuttgarts: dunkle Wolken zogen auf durch Stuttgart 21
Konjunkturprogramm: Zerstörungsprogramm
10 000 Jobs: gibt es auch dort, wo die Gelder sinnvoll verwendet werden

Memory (14) an Herrn Drexler

Der Südkurier berichtet gestern von einer offenen Versammlung in Oberschwaben, zu der die SPD eingeladen hatte:

...„Drexler stellte zunächst den europäischen Kontext her. Die Strecke Stuttgart-Ulm ist Teil des Transeuropäischen Netzes (TEN 17) zwischen Paris und Budapest.
In Stuttgart kreuzt zudem die europäische Nord-Süd-Verbindung Amsterdam-Rom. Der bestehende Hauptbahnhof in Stuttgart ist an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit.“...
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Mail /
Offener Brief / Memory 14 an Herrn Drexler:
Stuttgart, den 11. Juli 2010
Sehr geehrter Herr Drexler,

darf ich Sie freundlich darauf hinweisen, dass die Verbindung Amsterdam-Rom nicht über Stuttgart führt, sondern entweder über Brüssel/Paris-Lyon-Mailand oder Frankfurt-Basel-Bern-Mailand. Keine einzige der im Internet
von der Bahn vorgeschlagenen Routen führt über Stuttgart. Das habe ich schon beim Grund Nr.2 „Schnell in alle Richtungen“ der „21 guten Gründe für Stuttgart 21“ angemerkt.

Darf ich außerdem feststellen, dass die Behauptung „Grenze seiner Leistungsfähigkeit“ bloßes Propaganda-Wunschdenken ist? So führen erstrangige Experten das Gegenteil ins Spiel: der ertüchtigte Kopfbahnhof hätte eine um etwa 50 Prozent höhere Leistungsfähigkeit als der geplante Tiefbahnhof (Vieregg&Rössler). Die Expertenmeinung von Herrn
Hopfenzitz, fundiert belegt, wischen Sie einfach beiseite.

Sie dürfen sich nicht wundern, wenn aufmerksame Bürger diese und viele andere Verlautbarungen von Ihnen als grundfalsch erkennen und zu Ihnen generell kein Vertrauen mehr haben können.

Ein Hohn ist auch Ihre Behauptung im
SWR-Fernsehen aktuell, die Projektpartner müssten beim Ausstieg 1,4 Milliarden für seitherige Kosten am Projekt Stuttgart 21 bezahlen. 1,4 Milliarden wären 29% der offiziellen Gesamtkosten von 4,1 Milliarden und das bevor 1 Millimeter Tunnel gegraben ist inklusive der Baugrube des Tiefbahnhofs geschweige der Fertigstellung von vier neuen Bahnhöfen.

Der aus rein taktischen Gründen überstürzte Baubeginn am 2. Februar d.J. geht ganz allein auf die Verantwortung der Projektpartner und diese wären gut beraten, nach der vernichtenden Beurteilung von Stuttgart 21 aus Zürich (die Mängel sind mitnichten behoben, siehe Fildertunnel) das Projekt sofort ruhen zu lassen. Mit 1,4 Milliarden (bitte erläutern Sie diese Zahl doch konkret, ich füge es dann als Nachtrag hier an oder veröffentliche es mit einem Blogeitrag „Post von Drexler“) kämen Projektoren jedenfalls um mehrere Milliarden günstiger weg als mit den10 Milliarden++ für ein fragwürdig-gefährliches Stuttgart-Ulm 21.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Busch

Profitgier und Antiwerbung

Die Stadt Stuttgart wirbt unter dem Titel „Stuttgart baut die Zukunft urbanen Lebens“ (hier lesen):

- Mit über 500 Millionen Euro ist das "Quartier am Mailänder
Platz" aktuell größtes Immobilien-Investitionsprojekt in
Deutschland

OB Schuster propagiert beredt die „neue urbane Lebenswelt“ in Stuttgart. Gibt es nicht eine eher sterile Betonwelt „ab 6 Stockwerke aufwärts“? Die seitherigen Bauproben Bankenviertel inklusive Bibliothek lassen nichts Gutes erwarten. Es ist wie angesagt ein „Immobilien-Investitionsprojekt“ und als solches auf Profit getrimmt. Profitgier ist die Triebfeder von Stuttgart 21.




Protestsongs 21

Gut zwei Dutzend Bewerber im Protestsong-Contest 21 von den Parkschützern.
Eine wunderbare Idee!

Textausschnitt aus dem Protest-Gewinner-Song von Felix Thomas
"Eine Stadt erhebt sich"

Politagitatorn’ lullen uns dermaßen ein,
behaupten Stuttgart21 müsste unbedingt sein,
doch ein genauer Blick und man sieht die Herrn der Politik,
Investoren und Banken sind in einander verstrickt,
agieren geschickt
ich weiß es klingt verrückt,
doch was uns die Geschichte lehrt,
es ist gut wenn man sich gegen die Mächtigen mal wehrt.

vernichtende SMA-Studie

Ihr Kommentar wurde gespeichert und erscheint,
sobald er von der Redaktion freigeschaltet wurde.

Siegfried Busch,
09.07.2010

Als die vernichtende SMA-Studie gekommen ist, war es "das best geplante Projekt" der Bahn...

Es darf daran erinnert werden, dass vor zwei Jahren, als das vernichtende Gutachten des Züricher Planungsbüros SMA gekommen ist, Stuttgart 21 als „best geplantes Projekt“ der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Wäre die SMA-Studie schon damals bekannt geworden, wäre es das sichere Aus für S 21 gewesen, deshalb kam sie in den Giftschrank. Dem Wisselblower gebührt großer Dank (Beginn des Stern-Artikels).

Die Bevölkerung wird auch jetzt wieder für dumm gehalten, wie die völlig unglaubwürdigen Verlautbarungen aus dem Gönner-Ministerium beweisen. Das Maß ist übervoll, sofort aufhören mit der Murkserei, noch kann die Verschlimmbesserung des Bahnverkehrs abgewendet werden. Flickschusterei mit Ausnahmegenehmigungen wird nicht akzeptiert. Oben bleiben!

Post an Polizeipräsident Stumpf

In einem Offenen Brief nimmt Prof. Dr. Fischer Stellung zum Interview in der Stuttgarter Zeitung

„Nun komme ich noch zum letzten Satz in Ihrem Interview. Er lautet:
„Aber man muss die Bedeutung des Gesamtprojekts bewerten.“

Bei dieser Bewertung kommt es natürlich auf den jeweiligen Maßstab an. Je länger ich mich mit dem Projekt auseinandersetze, um so sinnloser stellt es sich mir dar. Was bringt es uns, was wir nicht schon haben und was bringt es uns nicht? Und außerdem, was nimmt es uns sogar?

Meine Bewertung ist negativ (stichwortartig): Verschlechterung der Verkehrslösung, und das noch für unsinnig viel Geld; kaum spätere Korrekturmöglichkeiten an der Verkehrslösung des Tiefbahnhofes; benutzerUNfreundlicher Tiefbahnhof; viele Bahnkunden werden sich nach der Bahnsteiganordnung im Kopfbahnhof sehnen, bei der man auf einer Ebene von Bahnsteig zu Bahnsteig gelangen kann; dunkle Gleisvorfeldräume, öde An-und Abfahrten ohne Aussicht auf Stuttgart oder Landschaft, erhöhte Gefahrenpotentiale für Verkehr, Luft und Mineralwasser; Verlust einer unverwechselbaren Stuttgarter Architekturikone „Unser Bonatz-Bahnhof“, stattdessen eine künstliche „Querschwelle“ im Nesenbachtal; Verlust der stimmungsvollen Anlagen mit großen Solitärbäumen usw. „

Ganzer Offener Brief
hier

steinerne Stadt

Gartenarchitekt Hans Luz Der Mann, der Stuttgart grüner gemacht hat - Stuttgarter Zeitung online

Zur Bebauung auf dem A1-Gelände:

„Die Architekten wollen eine steinerne Stadt, bei der Bahn haben die Immobilienmakler das Sagen, denen jeder Quadratmeter Bauplatz wichtiger ist als ein Stück Park oder ein Baum in der Stadt."

...Für Stuttgart 21 bedeutet das nach allen Enttäuschungen, dass es besser wäre, den ohnehin nur mühsam und begleitet von starken Protesten anfahrenden Zug anzuhalten."


relativ schadenfrei zu stoppen

Die faulen Tricks der Planer von Bahn-Großprojekten (Blog vom Mittwoch 13. Januar 2010)

  • Kosten untertreiben (solide gerechnet)

  • Nutzen überzeichnen (Reisezeitgewinne, Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene)

  • Projekt als unumkehrbar darstellen

  • Behauptung: Es gibt keine alternativen Planungen.

  • Werbung mit schönen Bildern in argumentationsfreier Zone

Aus dem brillanten Vortrag von Michael Holzhey, Folien 2 bis 7
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Bei Stuttgart 21 kommt hinzu:
  • das Projekt beginnen, großes Trara mit Prellbock anheben, obwohl die Planungen noch lange nicht fertig sind,

  • ständig versichern, Stuttgart 21 wird gebaut, behaupten, dass alles „nach Plan“ laufen würde

  • ständig Baufortschritte bekannt geben,

  • überdimensionierte Werbung beibehalten, als „Dialog 21“ getarnt

  • grobe Planungsfehler und Chaos im S-Bahn-Verkehr als „Fehleinschätzung“ herunterspielen


Aus dem heutigen Kommentar in Eisenbahnjournal Zughalt.de von heute, 5. Juli, „Ist S21 überhaupt noch realistisch?“:

... „
Noch wäre die Chance da, das Projekt relativ schadenfrei zu stoppen – oder wenigstens einmal alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und die Öffentlichkeit umfassend zu informieren, denn zurzeit weiß offenbar niemand so recht, wann wo was passiert – außer die DB …“
____________________________________
Glossierung S.B.: „relativ schadenfrei“ heißt hier: mehrere hundert Millionen Schaden, mehrere Milliarden Einsparung. Die Hauptgewinner des Stopps wären die Steuerzahler, die Bahnnutzer und die Bevölkerung in Stuttgart und Umland.
Die DB gibt ihr Wissen nur im Notfall preis und hält sich bei den wahren Kosten und Wirtschaftlichkeitsrechnungen bedeckt. Seit vielen Jahren wird nicht einmal der Projektpartner Stadt Stuttgart von der Bahn ausreichend informiert. Ein Ende mit Schrecken muss in Kauf genommen werden.

zwingend erforderlich

Der Vorkämpfer für Hochgeschwindigkeitsverkehr, Dipl.-Ing. Sven Andersen, ehemals Führungskraft bei der DB schreibt in der Eisenbahn-Revue International 7/2010 Seite 370ff:

… „Obwohl mit dem Bau des Projektes Stuttgart 21 kürzlich begonnen worden ist, ist es zwingend erforderlich, den Aufwand und Nutzen beider Projekte (S 21 und NBS) für den Schienenpersonenfernverkehr grundlegend kritisch zu hinterfragen.

… Der Nutzen der beiden Großprojekte für den Fernverkehr ist gering.

… Auch der indirekte Nutzen für den Güterverkehr durch die beiden Grossprojekte im Südwesten tendiert gegen null.

… In einer Antwort auf eine kleine Anfrage hat die Bundesregierung kürzlich geäußert, dass die NBS Wendlingen-Ulm auch ohne das Projekt Stuttgart 21 zu realisieren sei.“

ärgerlicher Artikel

in WELT ONLINE (hier)

Leserkommentar S.B. als Stuttgarter:

Stuttgarter Bürger sagt:
Das Projekt ist ganz klar demokratisch beschlossen worden - vor weit über zehn Jahren. Inzwischen haben sich viele Dinge verändert und sind große Probleme und Gefahren bekannt geworden.

Das Projekt, wie es sich heute darstellt, ist nie beschlossen worden, die Demokratie wurde ausgehebelt. Dagegen wehren sich die Bürger und keineswegs nur die Alten.

Statt wie in Hochglanzprospekten der Stadt ein Schnäppchen von 32 Millionen, wird die die Stadt nunmehr mit zirka 1200 Millionen - Stand von vor 6 Monaten - zur Kasse gebeten.

Statt 100 Hektar propagierte neue Bauflächen sind es lediglich etwa 20 Hektar, denn 80 Hektar sind bereits heute frei oder könnten ebenso gut bei Erhalt des kundenfreundlichen Kopfbahnhofs frei gemacht werden.

Der weltberühmte Bonatz-Bahnhof und der sich anschießende zentrale Schlossgarten gehören zum historischen Schatz der Stadt und die Bauzeit von realistisch geschätzten 20 Jahren ist ein verheerender Anschlag auf die Lebensqualität. Oben bleiben!

nicht zielführend?

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Aus dem Antwortschreiben an Renate Knapper (ganzer Briefwechsel
hier):

….Die Baukostenschätzung von Prof. Bodack beruht auf einem Vergleich mit der NBS Ingolstadt - Nürnberg, der nicht sachgerecht ist. Beim Aus- und Neubau von Schieneninfrastruktur handelt es sich in der Regel um Großprojekte, deren Risiken gerade zu Anfang der Planung nur schwer eingeschätzt werden können. Jedes Projekt ist ein Unikat und insofern sind Erfahrungswerte nicht eins zu eins auf andere Projekte übertragbar.

...Die Wirtschaftlichkeit der Vorhaben hat die DB AG erneut untersucht und festgestellt. Daraufhin ist die Entscheidung zugunsten Stuttgart 21 durch den Lenkungskreis am 10.12.2009 endgültig getroffen worden. Das Projekt wurde am 02.02.2010 offiziell begonnen. Insofern scheint es in diesem Stadium nicht mehr zielführend, Alternativen zu erörtern.
_____________________________________
S.B.: Nach einer Anmerkung von Dr. Vieregg gestern in der Filderhalle, ist die Strecke über die Alb noch schwieriger (und damit kostenträchtiger) als die NBS Ingolstadt-Nürnberg, die Kostenschätzung Bodack erweist sich deshalb als überaus sachgerecht. Dr. Vieregg: Die Geologie von Wendlingen - Ulm ist in entscheidenden Abschnitten ähnlich, und hier kommt noch hoher Wasserdruck hinzu, während bei Ingolstadt kaum Wasserprobleme auftraten.“

Wenn sich die Bedingungen so gravierend anders erweisen, sind Alternativen dringend geboten. Die Strategie mit dem offiziellen Baustart (Prellbock) wird nicht akzeptiert.


Bankenviertel noch größer!

Die Akademie des Sparkassenverbands Baden-Württemberg wird in Stuttgart neu gebaut. (Quelle hier)
...auf dem Gelände zwischen dem Pariser Platz und dem Neubau der städtischen Bibliothek auf dem Gelände von "Stuttgart 21" ein neues Gebäude zu errichten. Die bisherigen Standorte der Akademie in Neuhausen auf den Fildern und in Rastatt werden aufgegeben.
...Für den Herbst 2011 ist der Baubeginn vorgesehen. Zwei Jahre später, im Herbst 2013, soll die neue Sparkassenakademie Baden-Württemberg eingeweiht werden.
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Ist das Bankenviertel auf A1 nicht bereits überdimensioniert? Jetzt kommt neue Sparkassenarchitektur direkt anschließend dazu. Die Arbeitsplätze werden andernorts abgebaut.

Blog Juni 2010 hier, frühere Monate in der Navigation rechts.