Hany Azer lässt grüßen

Verkehrsministerium: „Wir können nur mit Daten umgehen, die wir haben.“ Zu fragen ist, ob die Bahn realistische Daten oder nur „theoretische“ zur Verfügung stellt. Nicht mal die Azerliste der 121 Chancen und Risiken (es sind 1 Chance und 120 Risiken!) rückt sie vollständig heraus. Warum?
Es geht bei der Kritik auch nur sekundär um die Leistung des S21-Bahnhofs, primär um die Verwüstung von Stuttgart, die Verbrechen gegen Denkmal- und Naturschutz, die Leiden der Bahnkunden und um den riskanten Tunnelbau gegen die Natur. Die Bahn kann noch nicht mal ihr Kerngeschäft Bahnverkehr ordentlich bewältigen und mit Stuttgart 21 hat sie sich deutlich übernommen.

Tatsächlich Rückbau!

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Grafik Dr. Engelhardt (zum Blog von gestern)
Frage Nr. 5 von Dr. Engelhardt: „Wie kann ein laut Gutachten der Planfeststellung auf maximal 32,8 Züge pro Stunde limitierter Bahnhof akzeptiert werden, wenn das gegenüber 38 Zügen heute einen gravierenden Rückbau bedeutet?“

Vertragsgrundlage entfallen!

Aus der Verlautbarung des Verkehrsministeriums vom 28.5.2013
„Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), die den Nahverkehr in Baden-Württemberg plant, kam nach Überprüfung dieser Studie zu dem Ergebnis, dass im Kopfbahnhof mit entsprechenden Ergänzungen der Infrastruktur eine Führung von insgesamt 50 Zügen grundsätzlich möglich erscheint. Allerdings wäre für eine
belastbare Aussage eine Prüfung durch die DB Netz AG unerlässlich - diese Bahntochter betreibt die Infrastruktur. Die DB Netz AG hat eine vertiefte Untersuchung in Form einer Infrastrukturplanung, Fahrplankonstruktion und Durchführung einer Betriebssimulation für den Kopfbahnhof („K 20") aber abgelehnt.“
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Kommentar S.B. :Die „DB Netz AG“ hat abgelehnt. Aha! Einfordern vom Ministerium geht nicht, obwohl es um die Planrechtfertigung geht? Womöglich wäre die landeseigene Nahverkehrsgesellschaft bestätig worden? Und dann? Eine „Betriebssimulation“ für „K 20“ ist nicht „unerlässlich“, denn die real erbrachte Leistung ist höher als bei S 21. Vertragsgrundlage entfallen, aufhören, oben bleiben!

Frage Nr. 5 von Dr. Engelhardt: „Wie kann ein laut Gutachten der Planfeststellung auf maximal 32,8 Züge pro Stunde limitierter Bahnhof akzeptiert werden, wenn das gegenüber 38 Zügen heute einen gravierenden Rückbau bedeutet?“





Der Dichter spricht (17)

Bertolt Brecht:
„Die etwas fragen verdienen Antwort.“
(Werk: Legende vom Weg des Laotse in die Emigration)
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Das sollte auch für „23 offene Fragen zu Stuttgart 21“ von Dr. Engelhardt gelten, die er an die Landesregierung stellt.

Verwirrspiel um die Leistungsfähigkeit

Das Stuttgarter Verkehrsministerium lässt auf seiner Website und in einem ausführlichen Schreiben an interessierte Adressaten wissen, dass "hinsichtlich der theoretisch bewältigbaren Zugzahlen" kein Rückbau bei dem geplanten S21-Bahnhof festzustellen ist. Dabei werden "vertaktete Züge", "Verstärkerzüge" und "Verdichterzüge" genannt, aber belegt nicht jeder Zug einen Bahnsteig und muss ein- und ausfahren? Die Rede ist auch von "Lastrichtung" und völlig anderem Ergebnis bei der landeseigenen Nahverkehrgesellschaft. Insgesamt wirken die Darstellungen seltsam bemüht und unbefriedigend. Dabei steht doch fest: Im Unterschied zur großen und im täglichen Betrieb nachgewiesenen Leistung des Kopfbahnhofs steht die "theoretische" des Halbtiefbahnhofs S21 auf tönernen Füßen.


Der ausgewiesene Bahnkenner und gelernte Eisenbahner (!)
Prof. Dr. Rohrhirsch hat seine Sicht der Dinge spontan niedergeschrieben:

"Ich habe selbst die 38 Züge zwischen 07-08 Uhr ausgezählt, die ich auf S. 84 (3. Aufl.) meines Büchleins anführe. (1968-1969 wurden zwischen 07-08 Uhr, 56 Züge gezählt, S. 94). Und das waren andere Zeiten, mit sehr viel weniger Technik, weniger Wendezugeinheiten etc.
 
Ob da „S-Bahnen“ dabei waren oder nicht, ist für mich nicht so entscheidend. Der Kopfbahnhof konnte das bewältigen (56 x Ein- und Ausfahrt). Dass mit den Zulaufstrecken die Kapazität begrenzt wird, das ist klar, aber der Bahnhof konnte eben tatsächlich diese Zahl an Zügen aufnehmen. Und die Frage ist, können optimierte Zulaufstrecken mit einem kleinen Bahnhof (8 Gleise, Ulm hat schon mehr)  mehr? Meine Antwort: Nein, wenn vergleichbare Haltezeiten, Komfort, etc. berücksichtigt werden. Was aber könnte ein Kopfbahnhof mit optimierten Zulaufstrecken?

Die 32 Züge von Engelhardt (bzw. Heimerl-Anhang des Bauvorhabens) gehen doch in dieselbe Richtung. Auch der Verweis auf den Bahnhof Wien (neugebaut mit 8 Gleisen, ausgelegt für 32 Züge) löst sich doch nicht in Luft auf, gleichgültig, ob ich terminologisch von Verstärkerzügen, Taktzügen, etc. spreche.
 
Engelhardts Untersuchung mit den Zugleistungen verschiedener Bahnhöfe in Deutschland ist für mich nachvollziehbar. Man kann viel reden, aber die Fahrpläne sprechen eben dann doch ihre eigene Sprache. Und wenn es durchschnittlich 4 Züge pro Stunde sind, die in hochfrequentierten und auch verspätungsanfälligen Bahnhöfen (Köln, Hamburg) fahren, dann gibt mir das eben zu denken, wenn nunmehr in Stuttgart 6 Züge pro Stunde und Gleis fahren sollen, damit die behauptete Leistungssteigerung in Reichweite kommen kann.
 
Und das alles wird ja noch unüberbietbar getoppt durch die schlichtweg wahnsinnig zu nennende Gleisneigung des geplanten Bahnhofes. Hier hört dann jeglicher Vergleich auf – denn das Obige, würde ja nur für normale (gleisgeneigte) Bahnhöfe gelten. Und wenn das selbst bei diesen schon nicht geht, wie soll das dann funktionieren mit einem derart geneigten Bahnhof?
 
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.“
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Ich finde, dieses Statement sollte dem Verkehrsministerium zur Kenntnis gelangen und sende diesen Blogeintrag deshalb dorthin. Hat das Ministerium vor seinen Verlautbarungen zur Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 auch kritische Fachleute wie Rohrhirsch, Bodack, Behnsen, Engelhardt, SMA und Vieregg eingeladen? Und: hat die Bahn nicht zugegeben, 1200 Millionen Euro an Fehlplanungen gemacht zu haben = Kostensteigerung? Was heißt das für die Kompetenz und Seriosität der Bahn? Kann man dieser fragwürdigen Gesellschaft die Zukunft des Bahnverkehrs in Land und Stadt anvertrauen?

Architekten für K21 an das Verkehrsministerium (1)

„Der Irrsinn Stuttgart 21 ist aber zu wichtig für die Stadt und das Land, als dass wir dieses hohe Gut einer vernünftigen Stadt- und Verkehrsplanung dem kleinlichen Machtkampf politischer Parteien opfern können.

Zum Schluss - die Windungen und Wendungen in Ihrer Argumentation - geschenkt! Sie überzeugen nicht. Was aber auf der homepage des MVI zu lesen ist, ist nur noch peinlich, eigentlich Ihrer unwürdig, es fehlen einem die richtigen Worte, wenn man einigermaßen den Stil wahren und Beleidigungen vermeiden will.“

Enteignung trotz Leistungslüge? – Ich bin empört!

Themen von Dr. Engelhardts Rede übermorgen bei der Demo (Auswahl):
Die klammheimlich zurückgenommenen Versprechen doppelter Leistung und Kapazität
Die Täuschung des Gemeinderats zu den Personenströmen
Die Milchmädchenrechnung der Landesregierung zu den "30 vertakteten Zügen"
Der volkswirtschaftliche Unsinn infolge der explodierten Kosten
Die verlorene Unschuld der deutschen Bahnwissenschaft
Die Früchte der neuen Aufklärung, dort wo die Lügen der Manipulation immer verzweifelter ausfallen.

Bilanzgewinn vor Lebensqualität

Sabine Leidig im Bundestag:

„Ich habe, ehrlich gesagt, kein Interesse an einer Kapitalverzinsung, sondern ein Interesse an einer gut funktionierenden Bahn. Ich benutze sie täglich.

(Zuruf von der FDP: Bla, bla, bla!)

Es interessiert mich überhaupt nicht, wie die Kapitalverzinsung in den Staatshaushalt einfließt.
Es geht um Lebensqualität und darum, dass wir eine Bahn haben, die für die Bürgerinnen und Bürger funktioniert.

(Patrick Döring (FDP): Das haben wir an der Reichsbahn der DDR gesehen, wie das gut funktioniert hat!)

Es gab gestern im Ausschuss eine Expertenanhörung zu dem Entwurf Ihres Gesetzes, mit dem Sie versuchen, die Eisenbahn zu regulieren, ohne allerdings das Grundproblem, auf das wir immer wieder stoßen, anzutasten. Sie haben die Deutsche Bahn AG wie einen privatwirtschaftlichen Konzern aufgestellt,

(Zuruf von der FDP: Genau!)

der seine Geschäftspolitik, wie Sie es gerade schon gesagt haben, an einem möglichst großen Bilanzgewinn ausrichtet.“

(Oliver Luksic (FDP): Sie wollen nur Verluste! Möglichst hohe Verluste!)
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Ganze Rede
hier lesen.

Sackbahnhof

Auffallend viel Pro-S21-Kommentare zu Artikeln in der Stuttgart Zeitung weisen auf den Erklärungsnotstand zur Leistungsfähigkeit des geplanten Stuttgart-21-Bahnhofs hin. Dabei wird stets abfällig vom „Sackbahnhof“ und dessen Schwächen gesprochen. Der Tonfall, die Emotionalität und die bewusst beleidigende Wortwahl belegen die Schwäche der Verfasser in Bezug auf fachliche Souveränität und Sachlichkeit.

Gerücht oder Panikmache?

Aus einer Rundmail: „Ich habe ein Buch über Baden Württembergs Heilquellen, da steht folgendes über Überlingen: 1901 kam die Eisenbahn und mit ihr das Ende von Überlingens Heilquellen. Infolge des Tunnelbaus ließ die Schüttung stark nach und ihre chemische Zusammensetzung veränderte sich. Binnen weniger Wochen war die Überlinger Heilquelle Geschichte.“
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(Überlingens Bahnhof liegt in einem tiefen Einschnitt hinter einem Tunnel direkt oberhalb der Altstadt. Der Schaden konnte 100 Jahre später
behoben werden:Im Kneippheilbad Überlingen fasste man am 16.05.2000 den Beschluss zur Bohrung und Erschließung nach Thermalwasser. Der Mut und das Risiko dieses Vorhabens wurden belohnt. Die Ergiebigkeit der Quelle beträgt 4,25 Liter pro Sekunde und wird aus einer Tiefe von 1006 Metern gewonnen. Das Wasser hat am Förderkopf eine Temperatur von 36,2 ° Celsius.“)

Magistrale forever

Auf eigener Website „Magistrale“ ist ein schwerer Güterzug abgebildet. Seit der Schlichtung ist aber klar, dass so ein Zug nie auf der Neubaustrecke S21 Stuttgart-Ulm fahren kann und der Begriff “Magistrale“ für die Werbung herhalten musste, doch als wichtige „Magistrale“ von Bahnvorstand Dr. Kefer persönlich entzaubert. Für die Website zeichnet der Karlsruher OB verantwortlich, als „Partner“ und Mitglieder sind auch die Stadt Stuttgart und das Verkehrsministerium der Landesregierung genannt.
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Stuttgart 21 kollabiert

„Ich denke, dass die typische Überheblichkeit in der Landeswerbung ("Wir können alles..." „Das Beste oder Nichts"), dass die Megalomanie, die hier herrscht, ein Projekt benötigt, das scheitert, weil die Macher es nicht schaffen! Wir bleiben OBEN, weil S21 kollabiert, allerdings mit beträchtlichem materiellen Schaden, jedoch letztendlich mit sozialem Nutzen!“
Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack, M.S.
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Dieses Statement von Prof. Bodack stand bereits vorgestern etwas gekürzt unter dem Titel „Größenwahn“ im Blog. Mir bedeutet diese mutige Aussage viel, weil sie mit meiner Meinung (Motto auf der Startseite oben) identisch ist: „Stuttgart 21 ist ein „Wurmbau zu Babel“ und wird scheitern.Das Projekt ist einfach zu schlecht und hat Natur und Vernunft gegen sich.“

Pfingstbitte

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Größenwahn

Aus einer E-Mail von gestern:

„Ich denke, dass die typische Überheblichkeit in der Landeswerbung ("Wir können alles..." „Das Beste oder Nichts"), dass die Megalomanie, die hier herrscht, ein Projekt benötigt, das scheitert, weil die Macher es nicht schaffen! Wir bleiben OBEN, weil S21 kollabiert, allerdings mit beträchtlichem materiellen Schaden, jedoch letztendlich mit sozialem Nutzen!“
Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack, M.S. (Neufassung dieses Blogeintrags am 20.5.)

Ohrfeige

„Der Schrott, der heute, unter Missbrauch des Namens Deutsche Bahn, über verrottete Gleise an verwahrlosten Bahnhöfen vorbei durchs Land rumpelt, kann natürlich nur noch einen sehr blassen Eindruck davon vermitteln, was Eisenbahn einmal war. Die gigantischen Brücken und Bahnhöfe prägten ein Zeitalter, und die Eisenbahnästhetik dominierte die Architektur…“
Die ZEIT Nr. 21 vom 16. Mai 2013, zitiert aus der Glosse „Zeitläufte“ S.18
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Kommentar S.B.: Eine Ohrfeige für die Verantwortlichen für die Bahn aus Politik und Management. Die Verwahrlosung und Zerstörung des Kulturdenkmals Bonatz-Bahnhof passt zu dieser vernichtenden Kritik und ist aktuell für Jedermann sichtbar und erfahrbar.

Bereits im Dezember 2010 hat es Dr. Gottfried Knapp voraus gesehen:
„Zunächst muss sich Stuttgart auf die schrecklichste Baustelle seiner Geschichte einstellen. Wenn am Bahnhof demnächst die Bahnsteige provisorisch ins weichendurchsetzte Gleisvorfeld hinausgeschoben werden und die Fahrgäste 100 Meter lange Notbrücken überqueren müssen, dürften, zumindest was den öffentlichen Frust angeht, neue Maßstäbe gesetzt werden.“
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Der SZ-Artikel „Wo ist das Guckloch im Beton“ hält den Stadtplanern den Spiegel vor, was „sich die Stadt mit diesen Baumaßnahmen antut.“

Filderchaos beenden

„Die Schutzgemeinschaft Filder fordert alle, ob Befürworter oder Kritiker des Projektes Stuttgart 21 ob CDU, ob FDP, ob SPD oder GRÜNE, ob Land, Region oder Stadt, ob Bahn oder Anwohner oder besorgte Bürger, dazu auf, jetzt sofort die Gesamtfinanzierung von Stuttgart 21 zu klären oder klären zu lassen.
….Es kann nicht sein, dass dies erst geschieht, wenn in drei, vier Jahren die Stadt eine einzige ins Stocken geratene Baustelle ist, sonst wird MP Kretschmann oder wer immer dann regiert, zum erpressbaren Super-Wowereit und Stuttgart zum Gespött der Welt.

Solange der… Finanzierungsvertrag aus 2009 nicht entsprechend neu gefasst wird, und solange nicht geklärt ist, wie mit der Überfinanzierung der Filderbahnhöfe umgegangen wird, muss das Gesamtprojekt wegen fehlender Finanzierung als gescheitert gelten.“
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Pressekonferen der Schutzgemeinschaft Filder e.V. am 15.5.2013
zu Stuttgart 21 Abschnitt 1.3 - Ganzes Papier hier lesen

»Niemand hat die Absicht einen Rückbau zu errichten«

Thomas Felder schreibt an die Landtags-Grünen:

Auf seiner Website äußert sich das grüne Verkehrsministerium unserer Landesregierung zur Leistungsfähigkeit der geplanten achtgleisigen Haltestelle Stuttgart Schiefbahnhof im Vergleich zum bestehenden Hauptbahnhof mit siebzehn ebenen Gleisen und großflächigen Bahnsteigen – barrierefrei – auch für Rettungsfahrzeuge leicht zugänglich. Dass die eng konzipierte, quer ins Grund- und Abwasser versenkte Haltestelle nur über Treppen und Aufzüge in heillosem Gedränge erreichbar sein würde, spielt im regierungsamtlichen Leistungsvergleich keine Rolle. Der Mensch verschwindet gänzlich in rein technokratischer Betrachtung…

Allein die Halbierung der Gleiszahl und eine noch drastischere Verkleinerung der Bahnsteigfläche lässt bei jedem vernunftbegabten Wesen die Alarmglocken läuten.

Sein raffiniert aufgesetztes, im Sinne der Bahn maßgeschneidertes Pamphlet täuscht das ahnungslose Wahlvolk mit einem Fazit frei nach Walter Ulbricht: »Niemand hat die Absicht einen Rückbau zu errichten«. ..
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Offener Brief in voller Länge hier lesen

Entröhrt Euch!

Aus der Geschichte von Stuttgart 21
(Immer noch verschandeln Blaue Rohre die Stadt!)

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Rohrgedichte 1

Herr Grube schaute in sein Rohr,
doch stand am andern Ende
ein Parkschützer davor,
worauf den Durchblick er verlor.

Das Rohr misst siebzehn Kilometer,
von einem End zum andern,
sagt uns der Geometer,
genug zum Park-Verschandeln!

Das Rohr bald Wasser transportiert,
der Bahnchef aber transpiriert,
denn seine Hydrologen
haben ihn angelogen.

Rohrgart




affig



riecht schon nach Verwesung

„…solche Sachen wie ein Jade-Weser-Port, eine Küstenautobahn… und so weiter - das sind Amokläufe einer angstgetriebenen Politik, die verzweifelt an einem Modell festhält, das schon nach Verwesung riecht.“

Zitat aus „Die Verstopfung der Welt“ von Niko Paech.
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„Und so weiter“: Stuttgart 21 gehört dazu, die „Mutter aller Katastrophen-Baustellen“ (SZ).

Praxistest

Die Bahn AG in der Praxis (gestern, Freitag 10.5.2013)
Fahrt Stuttgart - Freiburg (Brsg.)
In Karlsruhe umsteigen. Anzeige: „Heute 20 Min. Verspätung“
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Bei der Abfahrt waren es dann 24 Minuten
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Ankunft in Freiburg 30 Minuten später.
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Keine Durchsage wg. Grund der Verspätung, stattdessen Werbung zum Besuch des Speisewagens und Angebot von Kaffee am Sitzplatz. Auf Nachfrage: Störung der Zuglok, Fahrt nur mit gedrosselter Geschwindigkeit möglich.

VCD Bahn-Test:Der Anteil der Verspätungen ist mit 29 Prozent insgesamt immer noch sehr hoch.“

In Freiburg einladender Aufzug Fußgängerpassage, leider außer Betrieb (kein Hinweisschild).

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Die Bahn investiert anscheinend lieber in fragwürdige Großprojekte wie Stuttgart 21 und weltweite Beteiligungen, sie wirft einen (scheinbaren) Milliardengewinn aus statt ihren kranken Kernbereich „Bahnverkehr in Deutschland“ zu verbessern.

Oben Himmel - unten Hölle (Demo-Transparent)


Dritte Strophe der Erstfassung Metropoli S21

„Weh mir, wo nehm‘ ich, wenn
Es unten ist, die Aussicht, und wo
Den Sonnenschein?
Betonwände stehn
Sprachlos und kalt.
Mein Stuttgart - wohin denn du?“

((Hölderlin-Vorlagen
„Hälfte des Lebens“ und „Abendphantasie“, letzte Zeile)
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Blog vom 6.Oktober 2010:

- Anfang Oktober 2010 musste ein ICE 3 Stunden mit etwa 600
Bahnreisenden in einem Tunnel nahe Würzburg warten.

- das Warten vor Freigabe der Einfahrt in den Bahnhof ist für Reisende bedrückend, vor allem im Vergleich mit der oberirdischen Fahrt bei freier Sicht auf die Stadt.

- wie man leicht feststellen kann z.B. auf einer ICE-Fahrt Stuttgart Mannheim, erhöht sich der Geräuschpegel bei schneller Einfahrt ins Tunnel mit leichtem Druck auf den Ohren und lässt nach dem Tunnelende deutlich nach, tagsüber verbunden mit dem angenehmen Auftauchen ins Helle.

- Die Reisequalität wird durch die überlangen Tunnelfahrten Stuttgart-Ulm entschieden beeinträchtigt. Stadt und Landschaft verschwinden im Loch.

Faule Fische (2)


Zwischenruf zur
Erklärung des MVI über die Leistungsfähigkeit

- „SMA hat der DB die Einhaltung ihres Regelwerks bestätigt, aber klargestellt, dass die Bewertung deutscher Normen nicht Aufgabe ihres Audits ist.“

Das Regelwerk der DB führte bei strikter Beachtung zu drei Entgleisungen an derselben Stelle in Stuttgart Hbf. Die Vorgaben für die SMA machte eine Bahn, die schon lange als profitorientiert, trickreich und mangelhaft erkannt ist. 

- „Die DB Netz AG hat eine vertiefte Untersuchung in Form einer Infrastrukturplanung, Fahrplankonstruktion und Durchführung einer Betriebssimulation für den Kopfbahnhof („K 20") aber abgelehnt.“

Das heißt Kopf in den Sand stecken. Die DB hat auch die 120 Risiken der Azerliste nicht vollständig bekannt gegeben. Und die Landesregierung muss offenbar sich das alles bieten lassen.

- „Es liegt eine rechtskräftige Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes Mannheim dazu vor. Im gerichtlichen Verfahren hat die Frage der Leistungsfähigkeit eine wesentliche Rolle gespielt.“

Die Mannheimer Entscheidung beruhte auf nachweislich fehlerhaften Angaben. Wenn heute gegenteilige Tatsachen bekannt geworden sind, ist dieses gerichtliche Verfahren obsolet.

Heute in der ZEIT

Meine Parodie „Metropoli S21“ vom Januar 2009 ist in der Version März 2013 (nach Form und Versmaß dem Original angenähert) veröffentlicht worden. Es soll höherer Blödsinn und heiterer Tiefgang sein, wie bei meinen geliebten Ringelnatz und Morgenstern.
Dank an die ZEIT für diesen Nadelstich gegen das Projekt der Gigantomanie, der fehlgeleiteten politischen Macht und der Eitelkeiten.
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ZEIT 8. Mai 2013 Nr.20

Stuttgarter Katastrophen-Rätsel

Aus der neuen Denkschrift von Prof. Bodack:
„Die DB AG und ihre Gremien haben unüberwindbare Mauern des Schweigens errichtet und pflegen konsequente Ignoranz gegenüber der Fachwelt der Fachpresse, den anerkannten Experten, dem kritisch gewordenen Publikum und sogar gegenüber dem Bundesrechnungshof und dem wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags. Selbst wohlmeinende Schreiben und Vorschläge werden einfach ignoriert, offensichtlich in der Hoffnung, dass sich Vorschläge, Kritiken und Klagen von selbst erledigen, wenn sie von den Verantwortlichen ignoriert werden.“
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Prof. Bodack ist ausgewiesener Experte und langjährig in Führungspositionen der Bahn tätig. Er veröffentlicht regelmäßig in der Fachpresse und ist im Widerstand gegen Stuttgart 21 vielfach präsent. In seiner gründlichen und aktuellen Denkschrift (Stand 2. Mai 2013) löst er das „Katastrophen-Rätsel“ Stuttgart 21 und liest den Verantwortlichen gehörig die Leviten. Ganzes Memorandum
hier.

„Immer wieder Gauck - entsetzlich!“

Aus einem Kommentar von Jürgen Hückstädt:

Gauck 2010:
„Stuttgart 21 nicht zu bauen ist schon fast ein Verbrechen.“
 
Gauck aktuell (ARD Abendschau) auf dem Kirchentag in Hamburg:
„Wir fragen nach dem Notwendigen, das wir unbedingt brauchen - wir fragen aber auch nach dem Überflüssigen, auf das wir gut verzichten könnten - wir fragen nach dem gerechten Anteil eines Jeden, der bekommen soll, was er braucht - und wir fragen als Christen nach den Gaben Gottes, für diese Zeit…“
 
„Demnach „brauchen“ wir also S21, brauchen wir Lug, Betrug, strafbare Handlungen unserer Politiker, Aufsichtsräte, Lobbyisten und Industriellen, Verschwendung von Steuergeldern, Infrastrukturrückbau, sinnlose Stadtzerstörung, Katastrophen wegen mangelndem Brandschutz und geologischen Problemen….“
Ganzer Kommentar bei
Zum Blog aktuell

gestern E-Post an Gauck

Mössingen, am 4. Mai 2013

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

auf Ihrer Website steht immer noch zu Stuttgart 21:
„Ganz nach dem Motto „wer A sagt muss auch B sagen“ fordert Joachim Gauck im September 2010 den Weiterbau von Stuttgart 21. Das Bauvorhaben ist schon viel zu weit fortgeschritten, ein Stopp entzieht sich jeglicher Vernunft. Joachim Gauck vertritt die Meinung, jeder Politiker der seine Arbeit und sich selbst ernst nimmt, kann nicht für einen Baustopp sein. In jahrelangen Prozessen sind für den Tiefbahnhof in Stuttgart Entscheidungen gefallen.“
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Einspruch, Herr Bundespräsident! Das war vor 2 1/2 Jahren. Inzwischen ist ein Stopp noch dringender das Gebot der Vernunft! Ist es denn vernünftig, auf der Titanic21 Kurs auf den Niedergang des Bahnverkehrs zu nehmen? Die Augen vor dem Rückbau der Schiene zu verschließen? (
http://www.wikireal.info/wiki/Stuttgart_21/Personenzug%C3%A4ngeHerr Gauck, Sie sind von den Ohrenbläsern von Bahn und Politik falsch informiert worden. Das Bahnprojekt Stuttgart - Ulm dümpelt auch heute noch vor sich hin wegen kaum überwindbarer Probleme, großer Risiken und Schwächen und ungelöster Finanzierung. Für die Planer bei der Bahn gilt „Tut Buße, kehrt um, es ist noch nicht „viel zu weit fortgeschritten“, kein einziger Meter der überlangen Tunnelstrecken ist gebohrt, statt dessen sichtbare Verwüstung von Stuttgart, Zerstörung von hochrangigen Bau- und Naturdenkmälern unter Missachtung von Denkmals- und Naturschutz.
Die politischen Entscheidungen - in fragwürdigen Blockabstimmungen gefallen - beruhten auf nachweisbar falschen Vorgaben zu Kosten und Leistung durch Bahn und Politik, sie basieren also auf Betrug. Wollen Sie sich zu diesem „größten technisch-wissenschaftlichen Betrugsfall der deutschen Industriegeschichte“ (Stern Oktober 2012) immer noch bekennen?
Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Busch   

N.S. Diese Mailpost werde ich morgen in meinen Blog www.metropolis21.de stellen. Wenn eine Antwort kommt, wird diese veröffentlicht.

Märchen verkehrt: Stroh für Gold

Dieses Weblogbuch = Blog mit täglichen Einträgen startete am 1. Januar 2009, also vor über 4 Jahren. Der Eintrag „Stroh für Gold“ ist vom 17. Januar 2009, also kurz nach Start des Blogs.
Inzwischen ist das „
Gold“ zum Teil vernichtet, seine Funktion beeinträchtigt und das „Stroh“ erweist sich zunehmend als gefährlich, muffig und unbrauchbar. Aufhören! Oben bleiben!
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Info:
Mein Leserbrief vom 30. April ist veröffentlich worden.

ein Wahnsinn!

Ergänzung zum Blogeintrag von gestern. Aus dem Vortrag von Prof. Bodack, Minute 23:
Bildschirmfoto 2013-05-03 um 11.59.56
„...derjenige, der so was macht, der muss wirklich von allen guten Geistern verlassen sein… der Energieverbrauch...für mich ein Wahnsinn.“

Auf freier Strecke

DIE WELT aktuell: „Unfreiwilliger Stopp für hunderte Bahnreisende: Bei Nörten-Hardenberg in Niedersachsen ist am Abend ein ICE auf freier Strecke stehen geblieben. Ein Triebkopf streikte. Nach etwa anderthalb Stunden konnten die 300 Passagiere in einen anderen ICE umsteigen. Gegen 22.20 Uhr waren sie wieder unterwegs. Der defekte ICE Sprinter war laut Deutscher Bahn auf dem Weg von Berlin nach Stuttgart. Zur Ursache des Defekts gab es zunächst keine Informationen.“
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Bahnstrecke Stuttgart - Ulm:
Länge: 59,6 km, davon 30,4 km Tunnelstrecke in insgesamt rund 60 km (!) eingleisigen Tunnelröhren durch das Karstgebirge der Schwäbischen Alb. Quelle
Die Chance, bei Betriebsstörung eines ICE auf „freier Strecke“ zu halten ist so groß wie die Gefahr, in einem der langen Tunnels stecken zu bleiben, zum Beispiel im
Tunnel Albabstieg (5,9 km) oder im Steinbühltunnel (4,8 km). „Über Stege in den anderen Zug umsteigen“ geht nicht, weil die Tunnel eingleisig sind.

Wer diese Strecke ausgedacht hat, ist von allen guten Geistern verlassen und von den bösen Zeitgeistern Tempo, Größenwahn oder Profit besessen. Dass sich auch dieser Teil des Projekts Stuttgart - Ulm nie rechnen wird und eine negative Wirtschaftlichkeit aufweist, ist längst erwiesen. Deshalb ist „Oben bleiben“ die richtige Alternative beim angeblich alternativlosen Vorhaben.

Politiker-Frust

Peter Främke aus Nürtingen lässt regelmäßig seinen Frust zu Stuttgart 21 ab in sinnigen Montagen mit Kommentaren wie hier:
Mail-Anhang
Der ganze Flyer bei Zum Blog aktuell.