konzertierte Aktion gestern Abend

Südwestpresse vom 30.6.09, Titelseite überregional
Schlagzeile:
Bahnchef wirbt für Stuttgart 21.
  1. Die Anbindung an die Strecke Paris-Bratislava biete der Region einen großen Mehrwehrt.
Das bezweifelt niemand, aber Stuttgart 21 ist dazu ganz unnötig!
  1. Er sei zuversichtlich, in Kürze mit den Kostenstrukturen an die Öffentlichkeit gehen und grünes Licht aus der Bevölkerung bekommen zu können.
Herr Grube, die Kosten sind nicht das Wichtigste für die Bevölkerung, Sie werden für das Wahnsinnsprojekt von der Bevölkerung niemals grünes Licht bekommen können, weil die gewaltigen Nachteile auf der Hand liegen.
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Auch Architekt Ingenhoven hat gestern Abend in Stuttgart für seinen Bahnhof geworben. Fragen aus dem Publikum waren nicht vorgesehen. Seine Prognose, dass Anfang des nächsten Jahres „der Beton fließen“ wird, ist ebenso unglaubwürdig wie die von ihm angegebene Fertigstellung im Jahr 2018 oder 2019. Die gezeigten Bilder waren so schön gefärbt wie seine Redekunst.
Bericht in der
Stuttgarter Zeitung

Quiz

Das Quiz steht auf der Startseite unter den beiden dekorierten Loks.

Es ist - zugegeben - ziemlich frech, soll aber vor allem lustig sein. Auflösung kommt zum 15. Juli, Lösungen bitte an
Kontakt . Die Weiterleitung an die Stabsabteilung Kommunikation der Stadt Stuttgart, die Bahn (Turmforum) und Pro-Stutttgart-21 ist natürlich klar. Ich gehe bei den Empfängern von einer Humorkapazität, nicht von einer Bierernstigkeit aus und lade alle ein, sich am Quiz zu beteiligen.

Baden leidet extrem

Winfried Hermann, verkehrspolit. Sprecher der Grünen

„Die Region Baden zu Beispiel leidet extrem darunter, dass Land, Bund und Bahn alle Mittel in das Großprojekt und den Neubau der Strecke Stuttgart-Ulm fließen lassen, obwohl wir dringend zuerst die Rheintalstrecke für den Güterverkehr ausbauen müssen. Und für ganz wenig Geld könnte die Gäubahn ausgebaut werden. Es ist doch ein Witz, dass 60 Jahre nach dem Abbau dieser Gleise die paar Kilometer immer noch nicht zweigleisig ausgebaut sind. Überall sonst hat man die Wunden des Krieges beseitigt.“
Ganzes Interview im Südkurier
hier

Stimmen gegen die Raumlosigkeit

Beide Stuttgarter Zeitungen bringen eine dreiteilige Serie zu Stuttgart 21 als „Anmerkungen zum Erleben von Landschaften“ von Roland Ostertag unter dem Titel „Stimmen gegen die Raumlosigkeit“:

„...Stuttgart verfolgt als einzige Stadt von ursprünglich 17 Bahn-21-Vorhaben das unterirdische Tunnel-Projekt weiter. Waren die anderen Städte Vorreiter einer Wende?...“

Fass ohne Boden

Ein Projekt der Bahn sei es, sagt OB Schuster immer wieder. Aber die Stadt will noch mehr zahlen, dabei ist sie schon mit „weit über einer Milliarde“ beteiligt. (Quelle)

killesbergpark-bahntunnel-bremst-wohnungsbau-aus
Stuttgarter Nachrichten
am 25.6.2009

Auch die Frage, ob die Käufer und Mieter der Wohnungen womöglich Geräusche vom Zugverkehr im Untergrund wahrnehmen könnten, lässt sich heute nicht abschießend klären. Trete der Fall ein, so Baubürgermeister Matthias Hahn, werde die Stadt auf eigene Kosten unter den Schienen ein sogenanntes Masse-Feder-System einbauen lassen. Es dämpft Schwingungen und Geräusche. Die Kosten sind unklar.

Der Bahnhof

Joe Bauer in der Stadt - Der Bahnhof

„Der Oberbürgermeister hatte sich ein Schließfach gemietet, für alle Fälle. Es war ein gutes Gefühl, den Koffer im Schließfach am Bahnhof zu wissen. Der Oberbürgermeister öffnete sein Fach, schulterte seinen Reisesack, und unter Tränen sprach er zu seinen zersausten Begleitern: Ich danke euch, ihr schwarzen Claqueure, dass ihr mich ein letztes Mal gestützt habt. Aber jetzt muss ich verduften. Das Bodenlose unter meinen Füßen ist zu heiß geworden.“

Die ganze Satire lesen
hier.

Wisselblower

Die Bahn AG kündigte wiederholt beim Projekt Stuttgart 21 eine offene Informationspolitik an. Zum Bohrloch 203 wurde auch bei einer Presse-Recherche geschwiegen. Kritische Nachfragen oder Bitten um Aufklärung werden seit Jahren von der Bahn immer wieder abgeblockt. Aus einem Bericht der Stuttgart Zeitung vom 6.3.09: Bahn verweigert Hilfe bei Baulogistik-Ausstellung
„...
Die Bahn verweigere jede Zusammenarbeit mit dem Infoladen, der seit 1998 in dem am stärksten von Stuttgart 21 tangierten Gebiet Aufklärungsarbeit betreibt.

Da müssen dann eben Wisselblower nachhelfen: siehe
BUND-Pressemitteilung vom 23.6.2009

Ministerpräsident Dr. Oettinger spricht zu Stuttgart 21:

„... Ich bin von dem Projekt vollständig überzeugt, und ich werde auf rein sachlichem Niveau den Streit mit gestärkten Grünen darüber führen. Die Grünen machen es sich zu einfach. Sie sagen nicht, was ihr Nein praktisch bedeuten würde. Ginge es nach ihren Vorstellungen, würde die neue Schnellbahntrasse durch Untertürkheim, Obertürkheim, Bad Cannstatt und Esslingen gebaut. Was würden die Bürger wohl dazu sagen, wenn zwei neue Gleisanlagen mitten durch Bad Cannstatt führten? Das würde Fragen bis hin zu Ausgemeindung aufwerfen.“ Ganzes Interview

Kommentar:
Zu einem „rein sachlichen Niveau“ gehört ein Vorwissen, über das MP Oettinger offensichtlich noch nicht verfügt. So berührt die Planung bei der Alternative Kopfbahnhof 21 Eßlingen gar nicht, sondern die vorgeschlageneTrasse zweigt schon bei Mettingen hinter dem Neckarhafen ab. Die Trasse führt auch nicht „mitten durch Bad Cannstatt“, sondern verläuft (auch in Unter- und Obertürkheim) auf seitherigem Bahngelände.

zwei Meldungen

19.06.2009
Staufen ruft Oettinger zu Hilfe StN
Altstadt hebt sich unaufhörlich
So dramatisch wie noch nie hat der Bürgermeister von Staufen, Michael Benitz, die Lage der Stadt beschrieben. Er gehe mittlerweile davon aus, dass sich die Altstadt „um mehrere Meter“ heben könnte, falls die fieberhafte Suche nach einem Rettungskonzept erfolglos bleibe.

20.06.2009
Bohrloch 203 bereitet der Bahn Probleme StZ
Stuttgart 21
Ein Wasseraustritt am Ameisenberg legt Baustelle erstmal lahm.
...Doch vom zuständigen Mitarbeiter ist keine Auskunft über Ursachen und mögliche Gefahren des Wasseraustritts zu erhalten: „Ich darf dazu nichts sagen.“

Kommentar: „Doch der Mensch versuche die Götter nicht.“ (Schiller) Goethe urteilte über den Taucher: „Die Ballade selbst stellt uns den Kampf des Menschen mit einer furchtbaren Naturkraft vor Augen... Siegfried Busch: Der Tauchgang des Jünglings war ebenso unnötig wie der Bohrgang durch den Gipskeuper/Anhydrit im geplanten Fildertunnel.
Pressemitteilung BUND

VCD Magazin

aus „fairkehr“, VCD Magazin Nr.3/2009 Juni/Juli
„Tunnelbahnhof in Stuttgart wird spätestens 2010 gebaut“
:

...„Die Baumaßnahmen für insgesamt drei Minuten Fahrzeitgewinn werden jetzt als Konjunkturprogramm verkauft. Jede dieser Minuten kostet bis zu eineinhalb Milliarden Euro.“...
Ganzer Artikel
hier

Vergleich (2)

Nach dem Vergleich der Bahnhöfe Stuttgart und Palma am 13.6. diesmal Bahnhof Bad Cannstatt und Stuttgart Hbf heute und morgen:

Heute:

Bahnhof Bad Cannstatt:
Kategorie: 4, Bahnhof an vielbefahrenen Nahverkehrsstrecken; nur Nahverkehrshalt
Typ: Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise: 8
Einer von ca. 600 dieses Typs, bundesweit.

Hauptbahnhof Stuttgart:
Kategorie: 1, Fernverkehrsknoten
Typ: Hauptbahnhof
Bahnsteiggleise: 17
Einer von 21 dieses Typs, bundesweit.


Morgen (hoffentlich nicht!):

Unterirdischer "Stuttgart 21"-Bahnhof:
Kategorie: 1, Fernverkehrsknoten
Typ: Hauptbahnhof
Bahnsteiggleise: 8
Keiner von 21 dieses Typs, bundesweit.

(Daten zusammengetragen von Volker Martin)

Die Wochenumfrage

Die Wochenumfrage im Stuttgarter Wochenblatt vom 18.6.09

„Können die Grünen das Projekt tatsächlich kippen?“
ja 88,8 %
nein 10,8 %
Interessiert mich nicht! 0,4 %



Bye bye, Bahnhof

Textausschnitt aus einem Artikel mit Fotos in der Stuttgarter Zeitung und in der Lesart durch einen Kopfbahnhof-21-Befürworter:

Stuttgart 21 kommt, und mit dem Projekt wandelt sich der Bahnhof.
Stuttgart 21 soll kommen, und mit dem Projekt verschandelt man den Bahnhof.

Die Seitenflügel sollen dem Baukörper gestutzt, die Gleise in den Untergrund verlegt werden.
Die Seitenflügel sollen abgebrochen und die Hälfte der Gleise in den Untergrund verlegt werden, die andere Hälfte verschwindet ganz.

Noch existiert diese Zukunft nur in Form von Modellen und Computeranimationen.
Noch existiert diese Zukunft nur in Form von geschönten Modellen und Computeranimationen.

Doch im Laufe des nächsten Jahrzehnts werden Bagger und Bohrmaschinen die Gegend rund um den Bonatz-Bau umgraben.
Doch im Laufe der nächsten beiden Jahrzehnte werden Bagger, Transportbänder, Lastwagen und Rammböcke die Gegend rund um den Bonatz-Bau inklusive Schlossgarten verunstalten.


Und obwohl das denkmalgeschützte Hauptgebäude bestehen bleibt, wird es sein Gesicht verändern.
Das bis dahin denkmalgeschützte Gebäude verliert seinen bevorzugten Status als Denkmal, die Fassade bleibt bestehen, das Innere wird zerstört.

Bahnsteig 9 1/2


Stuttgarter Zeitung am 15.6.09:
Verziert mit dem Werbeslogan "Hier schlägt es - das neue Herz Europas" soll die Lokomotive, die vorzugsweise auf der Strecke Ulm-Stuttgart eingesetzt wird, nun die Botschaft ins Land hinaus tragen, dass das Projekt
"für alle Vorteile bringt", so Köberle.


Südwestpresse Ulm am 16.9.09
Schließlich schwelgt der Regionalpräsident in Kindheitserinnerungen und schwadroniert davon, wie lästig seinerzeit die S-Bahn-Baustellen für die Landeshauptstadt waren und wie viele Läden pleitegingen - bis ihn Werner Klingberg, Bahnchef im Südwesten, endlich einfängt mit den beschwörenden Worten: "So schlimm wird es nicht. "

…“ Man hätte die Lok deshalb vielleicht gleich auf dem geheimen Bahnsteig 9 1/2 rangieren konnen.“
Ganzen Kommentar lesen.
Bild und Kommentar zu Gleis 9 1/2 von Klaus Gebhard

dankeschön, das war's

Liebe Stuttgarter Zeitung,

dankeschön, das war´s. Das Interview in Ihrer heutigen Ausgabe mit OB Schuster hat mir den
Rest gegeben! Hier verabschiedet sich ein treuer Leser nach 25 Jahren. Ihre Berichterstattung zu Stuttgart 21 ist unerträglich einseitig. Über die Jahre wurde sie immer einseitiger und parteiischer. Wer über den tiefergelegten Bahnhof anders denkt findet in Ihrem Blatt kein demokratisches Forum im Sinne der 4. Gewalt.

Ganzer Leserbrief von A. Leucht steht
hier.


Lügen

Schorndorfer Zeitung
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Sie bitten folgenden Leserbrief zu veröffentlichen.
 
S21
Herr Oettinger, Herr Wulff, warum lügen Sie?

Im Interview dieser Zeitung am 12.6.09 Herr Oettinger, am 13.6.09 Herr Wullf sagten Sie, ohne S21 gäbe es keinen Ausbau der Strecke Stuttgart – Ulm. Dass dieser Ausbau unabhängig von S21 ist und dass  auch die Befürworter der Alternative Kopfbahnhof 21 den Ausbau einbeziehen, verschweigen Sie. Das nenne ich lügen.

Peter Hamann, Winterbach


stimmt das?

Blogeintrag für Sonntag, 14.6.

Aus dem Kommentar zur Kommunalwahl Stuttgart, Südwestpresse Ulm,
Titelseite 10. Juni, von Bettina Wieselmann

„Wenn der Sieg nicht nur schöner Schein bleiben soll, dann müssen die Grünen freilich ein konstruktiveres Verhältnis zu Stuttgart 21 finden. Ihr bloßes Nein, mit dem sie im Wesentlichen den Wahlkampf bestritten haben, wird schon deshalb wirkungslos bleiben, weil zwei Drittel der Wähler und ihrer Repräsentanten eben nicht gegen das Bahn-Projekt sind.“

Vergleich

Vergleich zweier unterirdischer Bahnhöfe

Stuttgart/Deutschland
8 Gleise, Gesamtschienennetz 34 000 km

Palma/Mallorca:
10 Gleise, Gesamtschienennetz 120 km

Paukenschlag

Leserbrief an die SWP Ulm
zum Kommentar „Stuttgarter Paukenschlag“ von Wilhelm Hölkemeier vom 8. Juni 09

Tatsächlich ist das Ergebnis der Gemeinderatswahl in Stuttgart ein „Paukenschlag“. Die Überlegungen dazu im Kommentar von W. Hölkemeier sind informativ und richtig. Allerdings wäre das Scheitern von Stuttgart 21 keineswegs ein „Desaster für das Land“, weil die Schnellbahntrasse nach Ulm (fälschlicherweise „Waiblingen-Ulm“ bezeichnet) ohne den Stuttgarter Tiefbahnhof noch besser realisiert werden kann. Es wäre aber ein Desaster für Stuttgart durch die irreversible Stadtzerstörung. In allen Umfragen wird von der Bevölkerung in Stadt und Land das Projekt Stuttgart 21 mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Politik des Landes, der Region und Stadt Stuttgart hat sich bislang geweigert, darauf angemessen zu reagieren. Nun wird sie dazu gezwungen und kann sich auf zwielichtig zustande gekommenen Verträgen nicht ausruhen.

recht hatte sie!

„Scheiß Stuttgart 21“

(Bemerkung einer SPD-Dame an einem SPD-Infotisch vor der Wahl)

Stuttgart 21 - Unsere grüne Stadt

Kurzkommentar zu den Wahlen:

schuster wollte mit s21 ein grüne stadt, jetzt hat er sie!

Ausnahme im Blog

Heute ausnahmsweise zwei Blog-Einträge, einer vor und einer nach Bekanntgabe der genauen Ergebnisse. Jetzt schon steht fest: die Befürworter des Kopfbahnhofs K 21 haben überragend abgeschnitten! Stuttgart 21 bleibt heftig in der Diskussion, vor allem bis zu den Bundestagswahlen. Dazu ein Interview u.a. mit P. Conradi und G. Oettinger hier.

13.30 Uhr:
StZ „Das Ergebnis der Gemeinderatswahl in Stuttgart wird mit Spannung erwartet - und soll um 16.30 Uhr vorliegen. Momentan läuft die Auszählung der Stimmen noch auf Hochtouren. Aber ganz offenbar haben die Grünen nach Informationen von Stuttgarter Zeitung Online sehr gute Chancen, im neuen, 60 Köpfe zählenden Stadtparlament stärkste Fraktion zu werden.“

15.15 Uhr: Wahl ist entschieden. Stuttgart 21 wird im Kreuzfeuer der Kritik bleiben. SÖS hat 3 Sitze gewonnen.

Suttgarter Zeitung: „Eine solch spannende Kommunalwahl wie diesmal hat es in Stuttgart seit Jahrzehnten nicht gegeben. Die Grünen brachten es am Ende auf 25,3 Prozent der Stimmen – und sind damit von September an, wenn der neue Gemeinderat seine Arbeit aufnehmen wird, die stärkste politische Kraft im größten Rathaus des Landes. Die CDU kam auf 24,3 Prozent und verlor damit gegenüber der Wahl von 2004 fast neun Prozent der Stimmen. Nurmehr dritte Kraft ist die SPD mit 17,0 Prozent (10 Sitze) vor der erstarkten FDP mit 10,9 Prozent (7 Sitze) und den Freien Wählern mit 10,3 Prozent (6 Sitze). Einen klaren Erfolg verbuchen konnte auch der "linke Flügel" um die SÖS (4,6 Prozent, 3 Sitze) und die Linke selbst (4,5 Prozent, 2 Sitze), die eine Fraktionsgemeinschaft erwägen.“

Stimmen nach der Wahl

„Wir haben unterschrieben, die Bauvorbereitungen laufen und im nächsten Jahr ist Baubeginn.“ So Oettinger gegenüber dem SWR

„Ich denke, dass wir die Projekte, die wir in Zukunft durchbringen wollen, auch nach wie vor durchbringen werden.“ Iris Ripsam, SWR-Interview am Wahlabend

„Die Grünen in Stuttgart sehen nach ihrem überraschenden Wahlerfolg bei der Gemeinderatswahl das Milliarden-Bahnprojekt "Stuttgart 21" wieder auf der Kippe“.
SWR

„Der SPD hat der Einsatz für Stuttgart 21 sogar extrem geschadet, weil ihre Anhängerschaft
extrem gespalten ist bei dem Thema...“ (Politikwissenschaftler Gabriel aus Stuttgart in der StZ)

„Bleibt die SPD bei ihrem Ja?
...Viel wird davon abhängen, welche politischen Konsequenzen vor allem die SPD aus ihrer am Sonntag vorhergesagten drastischen Wahlniederlage zieht.“
StZ

Umfragen:
StN SWR


Zauberlehrling Stadt

„Der Fläche A1 fehlt es seit vielen Jahren an Investoren, die die hässliche Großbrache mit Leben füllen. Insofern wäre das geplante Einkaufszentrum ein Fortschritt. Stuttgart braucht es zwar nicht, aber wer schließt dann die klaffende Wunde des alten Güterbahnhofs? Bis jetzt doch nur Banken mit den ungeliebten Hochbauten und die Stadt selbst mit dem Würfel (mir gefällt er nicht, im Gegensatz zum Kunstmuseum). Bahn und Stadt geht es wie dem Zauberlehrling: „Die ich rief, die Flächen, werd‘ ich nun nicht los.“ Das ist keine gute Aussicht auf die hochgelobte Stadtentwicklung. Die ursprüngliche Finanzierungsabsicht von Stuttgart 21 durch den Flächenverkauf ist ganz klar gescheitert, jetzt musste der Steuerzahler durch Bund, Land und Stadt einspringen. Stuttgart 21 ist eine einzige Folge von Pleiten und Pannen in finanzieller und planerischer Hinsicht und die üblen Folgen werden sich beim Bau und vor allem beim Betrieb des Tiefbahnhofs samt seinem Röhrensystem immer mehr zeigen.“

(Lesermeinung zum Einkaufszentrum, veröffentlicht in der Stuttgarter Zeitung am 5.09.)

Luftschlösser

Rainer Müller schreibt im StN-Forum zur Problematik um das geplante Einkaufszentrum auf der Großbrache hinter dem Hauptbahnhof:

Ich frage mich, wenn man nicht einmal in der Lage ist, das A1-Areal vernünftig zu bebauen, weil die Investoren fehlen, wie man dann als Folge von Stuttgart 21 weitere 100 Hektar frei werdender Gleisflächen zukünftig besiedeln will.
Wo sollen denn die angestrebten 35 000 Wohn- und Arbeitsplätze angesichts kontinuierlicher wirtschaftlicher Rezession, Kaufkraftrückgang und sinkender Einwohnerzahlen herkommen?
Alles imaginäre Luftschlösser der ach so visionären Stuttgart-21-Macher und einer maßgeblichen, verantwortungslosen Politikergeneration, die völlig realitätsfern immer noch nicht begriffen hat, dass dieses Megaprojekt längst überholt und in der heutigen Zeit nicht mehr vermittelbar ist.
Nach wie vor gilt, dieses stadtzerstörerische Vorhaben auf den Prüfstand zu stellen, bevor es, auch in finanzieller Hinsicht, unermesslichen Schaden für das Gemeinwohl anrichtet.

Aktuelle Presseerklärung des BUND: Dominostein Einkaufszentrum

Schlossgartenbäume

Plakate des Aktionsbündnis' K 21 (2 Fotos von K. Gebhard), an Schlossgartenbäumen am Freitag 29.5. befestigt, waren kurze Zeit danach wieder abgerissen worden. War es deshalb umsonst? NEIN! So erschien im überregionalen Teil der Südwestpresse eine Notiz, dass mit dieser Aktion die Grünen gegen Stuttgart 21 tätig waren, obwohl das Projekt „längst durchgewinkt“ sei. Das war gute Werbung und signalisiert einer breiten Leserschaft, dass sich im Widerstand noch immer was tut.

Flaniermeile

Die Projektpartner versuchen sich im neuen Bahnprospekt im Schönreden auch am Beispiel des Bahnhofsdachs (S. 24):

Neue Flaniermeile: der Straßburger Platz auf dem Dach der Bahnsteighalle

Das beigefügte Bild zeigt das extreme Gegenteil einer Flaniermeile, wer möchte auch zwischen Lichtkuppeln flanieren? Die Belebung dieses „Platzes“ ist noch ungelöst oder ist es ein unlösbares Problem? Selbst Architekt Ingenhoven meint: „Wir haben nie von einem Platz gesprochen“.

... dem neuen Herzen Europas

13.05.2009 - Projektinformation in neuer Partnerbroschüre erhältlich
Kompakte Projektinformation in neuer Partnerbroschüre "Ideen umsetzen, Menschen verbinden, Perspektiven schaffen", unter diesem Titel bieten jetzt die Projektpartner eine Gemeinschaftsbroschüre zum Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, dem neuen Herzen Europas, an.

Soweit der Text auf der
Herz-Website. Haben wir uns an den Slogan vom „neuen Herzen Europas“ schon so gewöhnt, dass wir ihn nicht mehr großsprecherisch und läppisch finden? Ist den „Projektpartnern“ wohl dabei? Halten Sie die Bürger für dumm oder setzen sie auf eine gedankenlose Mehrheit? Mal sehen, was die Kommunalwahlen bringen, von der sich die gleichgültige Mehrheit der Bevölkerung immer fern hält.

ohne Alternative?

Der Nachfolgeprospekt der Bahn ist ebenso abschreckend wie sein Vorgänger. Download unter +++ Broschüre Bahnprojekt Stuttgart-Ulm | Stand: April 2009 (5,5 MB) +++
Ein kurzer Kommentar aus einer Mail von heute an eine der abgebildeten Befürworterinnen: Leider stehen die Versprechungen und Zukunftsprojektionen auf schwachen Füßen und wird in dem neuen Bahnprospekt in Wort und Bild auch gelogen, dass sich die Balken biegen z.B. mit der Aussage (Seite 11): 

STUTTGART 21 – EIN PROJEKT OHNE ALTERNATIVE

Präsentation OB Schuster

Es ist nicht fair, den Befürwortern von Stuttgart 21 „Irreführung und Lügen“ vorzuwerfen, ohne dies konkret zu belegen. In den „21 guten Gründen“ sind die Thesen der Landeshauptstadt Stuttgart, Stabsabteilung Kommunikation unter die Lupe genommen worden. Jetzt wird auch die Präsentation von OB Schuster auf einer eigenen Textseite nachgeprüft. Heute ist mit Bild/Folie 1 und 2 (insgesamt 130) der Anfang gemacht. Für Unterstützung, Ergänzung, aber auch für kritische Hinweise und Korrekturen bin ich dankbar (Kontakt).


(weitergeleitet an das Büro des OB Schuster ob.buero@stuttgart.de und die Stabsabteilung internetredaktion@stuttgart.de)

vergangene Blogbeiträge siehe
Mai 2009