Schnee von gestern?
Aus dem Offenen Brief (Memory 3) an Prof. Heimerl von 2008:
„Was Sie vor einem Jahrzehnt und noch weiter zurück bei Ihren Planungen noch nicht wissen konnten: ein moderner ICE hat WLan, also Internetanschluss. Der Geschäftsreisende kann seine Reisezeit mit konstruktiver Tätigkeit ausfüllen. Andere Durchreisende lesen oder schauen zum Fenster hinaus, sie wollen zum Beispiel etwas von Stuttgart sehen und nicht die Betonwände von Tunnels oder Rolltreppen, Anzeigetafeln und “Lichtaugen”.
Brandstifter
„Einen Vorgeschmack auf das dann drohende Spektakel des alternativ-jugendlichen bis spießig-geriatrischen Stuttgarter Wutbürgertums bot bereits der vergangene Montag.“
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Hallo Sebastian Fischer vom SPIEGEL, die von Ihnen als „spießig-geriatrische“ Stuttgarter charakterisierten Stuttgart-21-Gegner können Sie auf den vielen Demo-Fotos betrachten. Auch bei den Unterstützern der Alternative K 21 könnten Sie leicht sehen, dass es eine engagierte Elite der Bürgerschaft ist, die sich gegen die Stadtzerstörung und Zerschlagung der seitherigen Bahnstruktur (bester Fernbahnhof Deutschlands in 2010) stellt.
Der SPIEGEL und die Presse allgemein lebt von „Spektakeln“, die über das Gleichmaß des Lebens hinaus ragen, insbesondere von Katastrophen, Aufruhr und Unglück. Mit Worten wie „spießig-geriatrische Wutbürger“ verlässt sie seriöse Berichterstattung und greift subjektiv-wertend als Brandstifter in die Debatte ein.
Egon Hopfenzitz, ein aufrechter Streiter für K21
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Hopfenzitz ist sehr verärgert über die derzeitige Berichterstattung und Politik.
Der Dichter spricht (6)
Fragte noch: „Hat er was rausgekriegt?”
Sprach der Knabe: „Daß das weiche Wasser in Bewegung
Mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.
Du verstehst, das Harte unterliegt.”
BERTOLT BRECHT LEGENDE VON DER ENTSTEHUNG DES BUCHES TAO TE KING AUF DEM WEG DES LAOTSE IN DIE EMIGRATION
Projektmagazin 1997 (6)
Projektmagazin 1997 (5)
Damit bekommt Stuttgart Vorbildcharakter für andere deutsche Großstädte, die im Rahmen der „21-er-Projekte“ der Bahn ebenfalls mit dem Umbau ihrer Bahnhöfe beginnen werden.
Projektmagazin 1997 (4)
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Dagegen Dr. Behmel, einst Befürworter von Stuttgart 21:
„ Luft wie am Neckartor für ganz Stuttgart?
Die Kopplung des Bahnhofneubaus an die Vermarktung der frei werdenden Flächen führt zur Einengung am Flaschenhals zwischen Kriegsberg und Uhlandshöhe. Eine Ursache zukünftiger Belüftungsthrombosen? Wo bleibt die Vorsorge für den Klimawandel?“
Projektmagazin 1997 (3)
Prognose Bahnvorstand Kefer 2011: 30% Steigerung „irreal“: „...Ihren Fahrplan unterfütterte die Bahn argumentativ damit, dass die geforderte Kapazitätssteigerung von 30 Prozent "irreal wäre und in absehbarer Zeit nicht bestellt würde". Deshalb könne man ruhig vom ursprünglichen Angebot abweichen.“
Artikel in der Stuttgarter Zeitung: stresstest-fuer-stuttgart-21-bahn-haelt-die-vorgaben-fuer-irreal.
Agent der Polizei provoziert friedliche Demonstranten?
„...Alle erklären übereinstimmend, dass der Polizist Sachen beschädigt hat, andere dazu aufgefordert hat mitzumachen und versucht hat durch verbale Äußerungen die Menge aufzuheizen.“
„Es soll der Widerstand in die kriminelle Ecke geschoben werden und dazu sind Polizei und Presse jedes Mittel recht.“
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Der Bericht von W.K., verstärkt durch einige Videos, klingt glaubhaft. Hier lesen.
Schadenersatz für die Bahn?
„Hat die Bahn Anspruch auf Schadensersatz? Nicht auf der Basis mutmaßlich gefälschter Kostenangaben und nicht auf der Basis eines Finanzierungsvertrags, der auf Krücken daherkommt: rechtsfehlerhaft, verfassungswidrig, so gut wie nicht legitimiert - ein Produkt schwäbischer Geheimdiplomatie.“
37 Züge maximal?
Alexander Käck schreibt in seinem Offenen Brief (Memory 26) an Minister Winfried Hermann:
„Wie aber kommt es zu der Zahl 37? Die Zahl 37 Züge sei in der Schlichtung so vereinbart worden, behaupten die Befürworter von S21. Das ist nicht wahr.“
Käck hat dafür viele Nachweise zusammen getragen.
Möhrchen im Blick?
JU17
12:51 Uhr, geschrieben von mit Kopf ist besser
warum die Bahn bauen will, auf Teufel komm raus
Die Bahn will bauen um jeden Preis, und damit sie das tun kann, wird sie niemals freiwillig für sie negative Erkenntnisse veröffentlichen. Die Bahn verdient nämlich glänzend an ihren Baustellen (ZEIT.de/2011/05/DOS-Deutsche-Bahn) Das erklärt, warum die Bahn selbst der Landesregierung Zahlen und Fakten vorenthält...
Artikel und ganzer Kommentar hier
Projektmagazin 1997 (2)
Nach dem Projektmagazin von 1997 wächst der Fernverkehr durch Stuttgart 21 um 50 Prozent.
Nun ist der Fernverkehr seit 1997 um ca. 20 Prozent zurück gegangen.
Frage: Ist die Prognose des Projektmagazins nun 50 Prozent oder 70 Prozent oder 100 Prozent falsch gewesen?
Projektmagazin Herbst 1997 (1)
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Die meisten der in einer Zusammenstellung genannten Prognosen haben sich als falsch erwiesen.
Badgastein 21
Das Thermen-Kongress-Zentrum in Bad Gastein wurde 1974 fertig. Nun steht es seit vielen Jahren leer und gammelt vor sich hin.
Parallelen zu Stuttgart 21 drängen sich auf:
Am Anfang stand eine positive Prognose/Vision, dann kam der Bau mit Zerstörung der gewesenen, weltberühmten historischen Substanz (Wandelgang), es entstand ein Betonbau mit Lichtkuppeln, Architekturpreis, jetzt bereits eine Investitionsruine mit finanziell stark negativer Bilanz.
Hilfe! Entrümpelung!
Diese Woche ist angesagt: Entrümpelung / Entkernung Südflügel
So sieht „Gerümpel“ aus: handwerklich gefertigte Trepppenhäuser auf höchstem Niveau
Weitere Fotos unter Zum Blog aktuell
Öde Kommentare zum Stresstest
„Bin gespannt mit welcher Tepco-Argumentation da die Realität so hingebogen wird, dass aus einem klar DURCHGEFALLEN
ein summa cum Laude mit S21-Jodel-Doktordiplom wird…“
Verdoppelung der Klett-Passage?
Prof. Dr. Dr. h.c. (Philosoph, em. Ordinarius an der Ludwig-Maximillians-Universität München, Professur in Harvard, USA, Hegel-Preisträger 2003) gehört zu den Unterstützern des Kopfbahnhofs. Er begründet seine ablehnende Haltung zum Tiefbahnhof ausführlich. Oder nörgelt er nur unsachlich an der leuchtenden Zukunftsvision herum?
„...Ganz unerklärt bleibt auch, wie die Zugänge zum unterirdischen Gleisbereich architektonisch so gestaltet werden können, dass sie einen Kontrapunkt zum Bonatzgebäude bilden. Sie könnten leicht eine Verdoppelung der Klett-Passage unter dem Vorplatz werden, die als Durchgang und also nicht als Empfangsbau, ganz richtig bezeichnet ist. Soll man etwa bei der Ankunft mit dem Zug über Rolltreppen in niedrige Gänge gehoben werden, durch die man dann, nach langer Tunnelfahrt im Zug und vielleicht auf einem Laufband, aber weiterhin ohne irgend einen Kontakt mit der Stadt, zur U- und S-Bahn gelangen kann? Die Glanzbroschüren und die Ausstellung im Turm geben darüber oder über irgendwelche Versuche zu architektonischen Akzenten keinerlei Auskunft…“
Die Zeichen stehen auf Sturm
- Die Bahn will es wissen, ab sie weiterbauen kann. Das Baurecht hat sie. Die Stuttgarter rüsten zum
- Großprotest mit passivem Widerstand. Die Polizei wird vermutlich keine Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen.
Die Stuttgarter Frösche
„Man kann nicht die Frösche fragen, wenn der Sumpf trocken gelegt werden soll.“
Zwei Deutungen:
- Die Frösche sind die eigensüchtigen Stuttgarter, die das übergeordnete wichtige Zukunftsprojekt Stuttgart 21 verhindern wollen.
- Die Frösche sind die engagierten Stuttgarter, die den Sumpf der Verstrickung von Politik und Wirtschaft trocken legen wollen für das Gemeinwohl der Stadt und der Bahnkunden.
Warum Stuttgart 21 nicht kommen darf -
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Lieber Jürgen, auch wenn alles stimmt, was Du zusammen gestellt hast: es geht doch gar nicht mehr um gute Argumente, sondern um Geld und Macht. Damit haben wir uns noch nicht abgefunden und mit unseren Argumenten rütteln wir an der Macht.
Brunkes neue Demokrantenlieder
Aus der Website der Stadt Aalen zum Schubart Literaturpreis.
Der Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen trägt den Namen eines Mannes, der sich in der Geschichte des deutschen Geistes einen Ehrenplatz erwarb durch sein unerschrockenes Eintreten für die Freiheit des Bürgers und durch die Tragik einer zehnjährigen Festungshaft, mit der er für seinen Mut zu büßen hatte.
Der mit 2 500 Euro dotierte Förderpreis geht an den Bühnenpoeten und Sprachkünstler Timo Brunke, der nach Theologiestudium und Schauspielausbildung 1999 den Stuttgarter Poetry Slam gründete und jahrelang veranstaltete, am Stuttgarter Literaturhaus die experimentelle Sprachwerkstatt „Wort und Spiele“ leitet und sich vor allem mit seinen inzwischen neun Soloprogrammen auf Bühnen im In- und Ausland einen Namen gemacht hat. Poesie sei „die schönste, anspruchsvollste und tragfähigste Form der Verständigung“ lautet das Credo von Timo Brunke, den die Jury als Vertreter einer neuen literarischen Ausdrucksmöglichkeit, der Slam Poetry, und als einen der profiliertesten deutschen Performance-Poeten auszeichnet. Nach zwei Lyrikbänden ist zuletzt sein Herkunftswörterbuch für Kinder – „Warum heißt das so? – erschienen.
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Timo Brunke engagiert sich für die K-21-Bewegung, schrieb die beliebte Hymne auf den Kopfbahnhof „Freunde schöner Kopfbahnhöfe“ und war gestern auf der Demo-Bühne mit zwei neuen Liedern zu hören:
Timo Brunke + Three Times A Lady - 78. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 - 06.06.2011
Liedtexte bei Zum Blog aktuell
"Grubes letztes Wort"
(Schlagzeile zum Baustopp bis zum 15. Juli auf der Kopfseite der Stuttgarter Zeitung.) Gibt es die Steigerung: letzt - letzter - am letzesten? Man darf auf das allerletzte Wort gespannt sein, zu guter Letzt.
sehr unseriös!?
Die Fotomontage aus dem Bildarchiv von Klaus Gebhard ist üble Panikmache. Oder doch nicht? Man darf auf die seriöse Simulation nach einem schweizer Programm gespannt sein. Vielleicht bekommt Klaus Gebhards Version als gute Vorahnung Satisfaktion...
Stroh für Gold
Anfrage an das Kommunikationsbüro
Jürgen Schwab hat auf seiner Rede auf der Demobühne K 21 das Projekt S21 im Hinblick auf die Energiebilanz untersucht. Sein Fazit:
Es darf keine Projekte mehr geben, die derart sorglos mit der Energie umgehen. Heute ist Energiesparen angesagt, nur so gelingt der Atomausstieg!
Die Rede findet sich (hier). Wenn das Kommunikationsbüro die dort ermittelten Zahlen für falsch erkennt, bitte ich Sie um Korrektur. Ich werden diese sofort in meinem Blog erwähnen und zu der Rede stellen, unzensiert und in vollem Wortlaut. Oder können Sie akzeptieren, dass Teile des Projekts S 21 als „Irrsinn“ bezeichnet werden?
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Busch
Berliner Hauptbahnhof
In der FAZ kam zum 5. Geburtstag des Berliner Bahnhofs eine vernichtende Bilanz. „Zum Geburtstag mal die Wahrheit“.
Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Mein Blogeintrag vom 25. Januar 2010:
Als ich heute den Reiseplan im Zug von Oranienburg nach Berlin näher ansah, fiel mir auf, dass im Berliner Hauptbahnhof „ca. 8 Min.“ Fußweg eingetragen war:
Das stimmt schon: Etwa 5 Minuten dauerte allein die Wartezeit mit Faltrad und Reisegepäck vor dem Aufzug. Nachdem etwa zehn andere Reisende die Geduld verloren hatten und andere Wege suchten (Rolltreppen), standen wir schließlich nur noch zu zweit vor dem Aufzug.
Künftig kann man diesen Zeitverlust auf dem Weg nach Ulm um 3 Minuten vermindern, denn bei Stuttgart21 kann diese Zeit eingespart werden... wenn der Bahnbetrieb dann besser funktioniert als heute, denn die meisten Lautsprecherdurchsagen im Berliner Hbf waren Verspätungen und der häufigste Satz „Wir bitten um Ihr Verständnis.“
Der Berliner Hauptbahnhof ist unübersichtlich, es fehlt sehr an Personal, das den Reisenden Auskünfte geben kann. Hallo Bahn, bei Pünktlichkeit und Kundenfreundlichkeit ist noch viel Luft nach oben! Bei Stuttgart21 und ganz bestimmt während der 10 - 20 jährigen Umbauzeit ist das Chaos vorprogrammiert, aber der Kunde scheint bei der Bahn ohnehin nicht an erster Stelle zu stehen.
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Was hat das mit Stuttgart 21 zu tun? Berlin wurde von Dipl.-Ing. Azer verantwortet, der jetzt bei S 21 den Löffel weggelegt hat. Gegen den Stuttgarter Ingenhoven-Bahnhof dürfte Berlin aber viel besser wegkommen. Oben bleiben, den Bahn-Versprechungen nicht glauben, das ist die Berliner Geburtstagsbotschaft.