Protest hat gewirkt

Foto: BAA, dort auch Kommentar
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Die nächste Runde im Rathaus findet im Großen Saal statt.

Eben reingeflattert,

die E-Mail einer bis jetzt Unermüdlichen:

…„Ich bin so müde bezüglich S21 und fragte mich wieder einmal, ob unser Bemühen irgendwie noch Erfolg versprechend ist.“

…“Ja, ich habe die Schnauze gestrichen voll, von so viel Irrsinn der über die Mehrheit der Menschen geschüttet wird.“

...„Mir geht langsam die Puste aus.“
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Hallo liebe Carola, mir und sehr Vielen geht es ähnlich. Bleib dran, so gut Du eben kannst.

Macht und Vernunft

Aus dem Antrag der Linken an den Deutschen Bundestag, Drucksache 18/100060 vom 19.10.2016:
„Ein Weiterbau des Projektes „Stuttgart 21“ ist unter diesen Umständen nicht mehr zu rechtfertigen, und der Bund als Alleineigentümer der DB AG steht in der Verantwortung, auf einen sofortigen Baustopp hinzuwirken, um erheblichen Schaden von dem Unternehmen abzuwenden.“
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S.B.: Die Befürworter-Parteien (Regierung) werden alle Anträge der Linken abschmettern, denn es geht um Machterhaltung, nicht um Vernunft. Deshalb wäre ein anderes Vorgehen vielleicht erfolgreicher:
„Ein Abbruch von Stuttgart 21 ist auch unter den Umständen der völligen Unwirtschaftlichkeit zum Schaden der Bahn nicht zur rechtfertigen, und der Bund als Alleineigentümer der DB AG steht in der Verantwortung, das Projekt bis zum Ende zu fördern und den Schaden von dem Unternehmen auszugleichen.“

Umsteigepraxis S 21 / K 21:

Bei der Erörterung der Leistungsfähigkeit von S21 im Rathaus kam zur Sprache, dass künftig Züge weiterfahren, das Gleis frei machen müssen und sie deshalb nicht auf Anschlüsse warten können wie es heute im Kopfbahnhof ständige Praxis ist. Das wurde verharmlost: künftig seien die Zugfolgen so dicht, dass man dann eben auf den nächsten Zug warten müsse!
So tief ist die sprichwörtlich „pünktliche“ Eisenbahn bei Stuttgart 21 in Anspruch und Praxis gesunken…

Alte Argumente (b)

Bei der gestrigen Erörterung im Rathaus (Kurzbericht der Kopfbahnhoffreunde hier) taucht ein mir besonders wichtiges Argument der „weichen“ Faktoren gar nicht auf, nämlich das optische Ausradieren des Stadtbildes durch ausschließlich unterirdische Fahrten in Tunnels.

In meinem
Memory 1 „Der Wall“ an Baubürgermeister Hahn vom 19.3.2008 ist das geschildert, mit Fotos illustriert:
„Fährt man mit der Bahn in Stuttgart ein, liegt die Stadt wie ein aufgeschlagenes Buch im Blick, jetzt soll dieses Buch zugeklappt werden. Zehntausende von Bahnfahrern gucken dann buchstäblich in die Röhre statt auf unsere schöne Stadt, Durchreisende bekommen gar nichts von Stuttgart zu sehen, die Stadt wird zu einem Haltepunkt, Reisequalität wird zu Reise-Fastfood. Das ist ein schlimmer Verrat an Stuttgart.
Wo ist „Stuttgart“ für die Bahnreisenden geblieben? Auf das Ärmlichste reduziert in Tunnels und Tiefstationen?“

ausgeschlossen

Als erster „Bürger“ war ich schon eine Stunde vor Beginn im Kleinen Sitzungssaal, wurde aber wieder hinausgebeten.
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Allmählich versammelten sich etwa 80 Leute, die auf Einlass warteten. 40 wurden nicht mehr eingelassen, Rufchöre von draußen „wir wollen rein“ und ein Antrag auf Saalwechsel hatte Erfolg: es wurde in den mittleren Sitzungssaal verlegt, aber auch dort kamen nicht alle Interessenten rein. Ob nächstes Mal nicht gleich der einzig richtige große Saal zur Verfügung steht?

Faktencheckle

Morgen kommt im Rathaus Stuttgart 21 auf den Prüfstand.
„Die Sitzung gilt zwar als öffentlich, wurde aber in einen so kleinen Raum verlegt, dass sie nur im Foyer per Videoübertragung verfolgt werden kann.“
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Videoaufzeichnung ist nicht zugelassen. Ich werde morgen früh aus dem Sitzungssaal berichten.

Höhenrausch - Planungsdesaster

Grafik von Klaus Gebhard
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Hier kann man die entlarvende Grafik vergrößern.

Alte Argumente (a)

Stuttgart 21 - Gegner oder lieber Kopfbahnhof-Befürworter werden gern bespöttelt, dass sie immer die alten Argumente vorbringen. Ja! Stimmt! Was nämlich seit 2008 und früher schon als falsch und verhängnisvoll vorgebracht wurde, kann, sofern es nicht widerlegt wurde, immer noch stichhaltig und wichtig sein.

Meine Themen waren und sind hauptsächlich
a) die Vorteile des Kopfbahnhofs im Hinblick auf frische Luft, leichter und barrierefreier Zugang und Kundenfreundlichkeit beim Warten und Umsteigen. Natürlich auch der architektonisch einmalige Bonatzbau, auch mit seinen Seitenflügeln. Das alles hat heute noch Bestand und ist nicht Schnee von gestern!

Verschwendung und kein Ende!

Kommentar zu einem SWR-Bericht von Rudolf Rhuba:
„S21 ist nachweislich verkehrlich nicht zukunftsfähig! Wozu auch noch trotz völliger Unwirtschaftlichkeit weiterbauen? Fertigbauen, weil schon viel Geld drinnen steckt? Ein Unternehmen, dass so agieren würde, gibt es morgen nicht mehr! Schluss mit dem Blödsinn!“…

auch das Bahnprojekt S21?

Aus der WELT: Die „Bahn soll unrentable Strecken einstellen.“
Die Haushaltspolitiker wollen dabei direkt Einfluss auf den Kurs des Konzerns nehmen. „Wir müssen sicherstellen, dass betriebliche Aufwendungen ebenso wie Investitionen der Bahn stärker daraufhin hinterfragt werden, inwieweit sie sich in Zukunft rechnen“, sagt CDU-Politiker Brackmann. Es müsse alles auf den Prüfstand: „Unrentable Strecken, Werke, die sich nicht rechnen, Auslandsbeteiligungen, die nicht genug einbringen.“
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Gut gebrüllt, CDU! Kommt auch Stuttgart 21 auf den Prüfstand, da es sich mit Sicherheit nicht „rechnet“?

neue Debatte

Nachdem nach längerer Zeit (10 Artikel zu S21 ohne Kommentarmöglichkeit!) wieder Kommentare frei geschaltet wurden, kommen auch die alten Schönsprecher zu Wort (Zitate aus der Stuttgarter Zeitung):
Dr. Horst Kevin: „…Die letzten S21 Gegner haben sich doch längst schon selbst kaltgestellt. Sie haben keine neuen Inhalte zu berichten, sondern reiten auf alten Themen herum, um die Zeit zurückzudrehen.“
Frieder Maier: „...Die Gegner werden die immer gleichen längst widerlegten Argumente zum soundsovielten Male vorlegen und bekommen dafür eben einmal mehr eine Bühne. Von ihren Dauerirrtümern werden sie sowieso nicht abweichen.“
(Zitate aus der
Stuttgarter Zeitung)
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Das ist ganz unangemessen und so verkehrt, dass es sich wie schon vermutet um
Astroturfing handeln dürfte, denn
  • neue Argumente sind die Kosten nach Bundesrechnungshof und Gutachten Vieregg
  • alte Argumente wie zur Bauzeit und zum Schrägbahnhof sind nicht „längst widerlegt“, sondern sehr aktuell!
  • außerdem: was schon immer falsch war (21 gute Gründe) bleibt falsch und darf wieder auf den Tisch.

Eiertanz im Rathaus

KontextWochenzeitung:
„Zu den Terminen würden selbstverständlich auch Vertreter der Bahn eingeladen und "Personen, die projektkritische Positionen vertreten". Der Ältestenrat des Gemeinderats soll am heutigen Mittwoch entscheiden, welche Themen zur Sprache kommen. Als gesetzt gelten Kosten, Kapazität und Brandschutz des neuen Bahnhofs.

Zu besprechen gäbe es reichlich. Sechs Jahre nach der Geißler'schen Schlichtung sind die Fragezeichen zum Bahnhofsprojekt kaum kleiner geworden.“
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Außer alten Fragezeichen gibt es inzwischen Gewissheiten: S21 ist
„durchgefallen, schöngerechnet“, die „21 guten Gründe für Stuttgart 21“ sind seit Ende 2013 in der Werbung verschwunden, sie haben sich nämlich als „fragwürdig, halbwahr oder falsch“ heraus gestellt. Warum die Befürworter im Rathaus trotzdem eisern an ihrer offensichtlichen Fehlentscheidung festhalten?

Also doch!

Leserkommentare boten die Möglichkeit, kritische und korrigierende Stimmen zu den Artikeln zu äußern im Sinne einer Gegenöffentlichkeit. Die letzten 10 Artikel zu Stuttgart 21 in der Stuttgarter Zeitung waren ohne Kommentarfunktion! Ist das eine Vorgabe der Chefredaktion oder der Herausgeber?
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Unter der Überschrift
„parteiische Stuttgarter Presse“ schrieb ich im Blog vom 28.8.2016:
E-Mail an die Stuttgarter Zeitung: „Sehr geehrte Redaktion, gibt es seit Kurzem keine Kommentarfunktion mehr bei der Stuttgarter Zeitung?
Danke für freundliche Antwort und mit besten Grüßen
Siegfried Busch“

Die Antwort war ein Formbrief zu Leserbriefen, die Nachfrage nach der Kommentarfunktion blieb unbeantwortet.
Inzwischen gibt es für ausgewählte Artikel eine zeitlich eingeschränkte Kommentarmöglichkeit. Nachdem die Stuttgarter Nachrichten schon lange keine Kommentarmöglichkeit mehr haben und damit Korrekturen und entlarvende Informationen im Sinne einer Gegendarstellung nicht mehr möglich sind, folgt jetzt die Stuttgarter Zeitung dieser Praxis bei
brisanten Artikeln wie der zur „Grundsteinlegung“. Scheu vor Hohn und Spott oder auch nur vor Aufklärung durch wissende Leser?

fehlte im Blog gestern...

nämlich die Schlussfolgerung und alte Weisheit:

„Des Brot ich ess’, des Lied ich sing.“

unabhängig?

Offizielle Verlautbarung der Bahn-AG (Bahnprojekt Stuttgart 21):
„Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hatte im Mai 2016 ein
unabhängiges Gutachten zur aktuellen Kosten- und Terminsituation des Projekts Stuttgart 21 in Auftrag gegeben. Ausgewählt wurden die Ernst Basler und Partner AG sowie die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG. In seiner heutigen Sitzung am 13. Oktober in Berlin hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit den Ergebnissen des Gutachtens beschäftigt und stellt anschließend fest: Bei der Überprüfung der aktuellen Termin- und Kostensituation sind die bisherigen Feststellungen des DB-Vorstandes bezüglich Stuttgart 21 im Wesentlichen bestätigt worden.“
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  • den Gutachtern wurden die Berechnungsgrundlagen der Bahn gegeben
  • die Gutachter sind Kunden der Bahn-AG
  • die Gutachten kam auf dasselbe Ergebnis wie die Bahn
  • die Gutachten liegen um ca 3 Milliarden günstiger als andere

keine Schwarzmaler

Die Sprecherin zum Einstieg in den ARD-Tagesthemen gestern: „Stuttgart 21: Wird der Bahnhof immer mehr zum Milliardengrab?“: „Jetzt sagt der Bundesrechnungshof, dass alles noch viel schlimmer kommen könnte, als selbst die größten Schwarzmaler dachten.“

Jens Hamer, stellv. Sprecher des Bundesrechnungshofs am Schluss des kritischen Berichts: „Die optimistische Einschätzung der Deutschen-Bahn-AG hinsichtlich der verschieden Chancen und Risiken der Projektes Stuttgart 21 teilen wir nicht.“

Schwindelwerbung

„Mehr Grün“ ist auf Visualisierungen nirgends so absurd herbeigezaubert wie hier auf einem alten Werbebild:
Pasted Graphic

wie erwartet, aber nicht erwünscht...

Wie bereits bei „Zukunft erraten“ vermutet:
landesschau-aktuell/bw/bahn-aufsichtsrat-beraet-ueber-s21-risiken-db-haelt-an-ihrem-zeitplan-fest
Titanic 21 steuert weiter auf die Katastrophe zu…
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Aus der Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21:

„Angesichts der bisher verhärteten Positionen hält das Aktionsbündnis das Ergebnis der heutigen Sondersitzung des Bahn-Aufsichtsrates zu Stuttgart 21 für einen wichtigen Teilerfolg. Offensichtlich haben die beiden Auftragsgutachten mit ihren von der Deutschen Bahn AG definierten Vorgaben nicht vollends oder nicht alle Aufsichtsratsmitglieder überzeugen können.

Die erneut verschobene Beschlussfassung über die Zukunft des Projekts eröffne die Möglichkeit zu einer transparenten Diskussion vor allem im Abgleich mit den vom Bundesrechnungshof vorgelegten kritischen Berichten zur Kostenentwicklung des Projekts und dem haushalterischen Kontrollverlust des Bundes.“


Großkapital und Zahnlose

KontextWochenzeitung: „Wenn die Vertreter der Arbeitnehmer sich jedoch dafür hergeben, die Politik des Großkapitals - der Bauindustrie und der Banken - zu betreiben und das Projekt Stuttgart 21 ein weiteres Mal durchwinken, obgleich es definitiv, mit BRH-Siegel versehen, unwirtschaftlich ist, so ist dies moralisch verwerflich. Dann ist von Gewerkschaftsvertretern eine Politik mit zu verantworten, die sich gegen die Interessen der Bahnbeschäftigten, der Fahrgäste und der Stuttgarter Bevölkerung richtet.“
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Morgen kommt’s im Aufsichtsrat zum Schwur. „Meineide“ sind zu erwarten; die eigentlich gegen das Projekt eingestellten Aufsichtsräte werden kuschen. Es geht vorrangig um Machterhalt, Geld (Banken, Wirtschaft), Gesichtswahrung und berufliche Vorteile, nicht etwa um das Wohl einer Bürgerbahn mit ihrer Kundschaft. Das Ergebnis wird mit durchschaubaren Lügen begründet wie 2013 mit den angeblich höheren Ausstiegskosten, diesmal vielleicht mit dem bahngefälligen Gutachten. Eine Entscheidung zum Baustopp und Umstieg wäre sensationell, so zwingend sie ist.

Wie der Aufsichtsrat mit dem Großkapital verflochten ist, wird im
Artikel von Dr. Winfried Wolf in der KontextWochenzeitung sehr deutlich. „Aber was will man von einem Gremium erwarten, in dem das Großkapital und zahnlose Gewerkschafter vertreten sind?“

Kosten visuell

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Kann alles nicht helfen, Aufsichtsrat?

Aus dem Offenen Brief des Aktionsbündnisses K21 an den Aufsichtsrat:

„Das Ihnen vorliegende Gutachten von Dr. Vieregg vom 10. Februar 2016 ergibt, dass der Ausstieg aus Stuttgart 21 um 5,9 bis 7,9 Milliarden Euro günstiger kommt als der Weiterbau…“

Gutachten Dr. Vieregg Zusammenfassung zu Ausstiegs- und Umstiegskosten:
Ein Weiterbau kostet 9,8 Mrd EUR (Gesamtsumme VR-Studie Dezember
2015) minus 1,8 Mrd EUR (schon investiert), das ergibt genau 8 Mrd EUR.
"Umstieg 21" kostet ab jetzt incl. der in den nächsten 20 Jahren erforderlichen
Sanierungsmaßnahmen, aber ohne die nur aus der Sicht der DB AG
anfallenden Kosten für die Rückabwicklung der Grundstücksverträge rund
1,5 Mrd EUR.
Somit kostet der Weiterbau ca. 6,5 Mrd EUR mehr als der
"Umstieg 21".

Grohe-Foto von gestern

Realität und Fake (Blog vom 5.10. „Schwindelbilder“): alle Großbäume im Vorder- und Hintergrund stehen auf dem Bahnhofsdach (ca 40 cm Beton), vergleiche auch die Eisenbahndirektion hinten nach Größe und Lage.
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täglich 100 000 Euro

„Inzwischen gehen seriöse Gutachter und der BRH von 10 Milliarden Euro Kosten für S21 aus. Um diese bis heute abzahlen zu können, hätte man vor 274 Jahren, also im Jahr 1742 mit dem Sparen von täglich 100 000 € beginnen müssen.  Das war 7 Jahre vor Goethes Geburt.“ Steffen Siegel Oktober 2016

Zukunft erraten (4)

Wie wird der Aufsichtsrat am 13. Oktober in Berlin über Stuttgart 21 entscheiden?

Aus meinem Blog „Zukunft erraten“ (3) vom 4.10.2016: „Der Aufsichtsrat könnte sich auf das von ihm beauftragte Gutachten der KPMG zurückziehen, das vermutlich nicht viel über 6,5 Milliarden liegen dürfte im Sinne der Auftraggeber, jedenfalls sehr weit unter den Schätzungen von Vieregg & Rößler und dem Bundesrechnungshof, beide gegen 10 Milliarden.“

Stuttgarter Zeitung heute: „Das neue Gutachten von Wirtschaftsprüfern zu den Kosten und Bauzeiten des Projekts Stuttgart 21 zeigt auf den ersten Blick Entwarnung. Die Kosten werden mit 6,3 bis 6,7 Milliarden Euro nahezu im Finanzierungsrahmen liegen.“
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Es ist derselbe Trick wie beim getürkten Stresstest und dem bestandenen „Audit“ durch SMA: die Berechnungsgrundlagen sind Unterlagen der Bahn.
StZ: „Wirtschaftsprüfer untersuchen, was man ihnen auf den Tisch legt. Sie werden von Aufsichtsräten manchmal auch zur eigenen Absicherung beauftragt. Die externe Nachschau könne kaum andere Ergebnisse erbringen als die eigene Rechnung, hatte Bahn-Vorstand Volker Kefer im Juni 2016 vorausgesagt, da sie auf den Zahlen der Bahn beruhe. So ist das. Aber stimmen die Zahlen, die Annahmen? Auf ihren von der Bahn begrenzten Auftrag, den begrenzten Einblick und damit begrenzten Wert ihrer Expertisen hatten schon bei der Schlichtung 2010 Prüfer hingewiesen.“

S21-Bauruine?

Zitat aus E-Mail:
„…oder wenn ich mal zufällig an der S21-Bauruine vorbeikomme und auch hier erlebe wie die ehemals schöne Stadt Stuttgart rigoros einer vollkommen spekulativ orientierten Investorenwirtschaft in den Rachen geschmissen wird…“

Schwindelbilder "Plan B"

Obwohl Stuttgart 21 am Abgrund steht, startet mal wieder eine neue Werbekampagne, diesmal mit „Virtuelle Tour de Tiefbahnhof“ (Schlagzeile des Großartikels heute in der „Südwestumschau“ der Südwestpresse. „Ein virtuelles Bild sagt mehr als tausend Worte“ heißt es im Artikel. Allerdings handelt es sich bei diesen Animationen um den Typus des „Schwindelbilds“, gefälschte und geschönte Realität, ganz deutlich zu erkennen am Großbild der Titelseite (Ausschnitt):

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  • die Distanzhalterringe der „Lichtaugen“, in früheren Bildern freischwebend, stehen jetzt auf einer Rundumverglasung, die schräg aus dem Rasen auftaucht. Sieht nobel aus, ist aber kaum realistisch.

  • der Großbaum vor dem Turm steht auf der dünnen Bahnhofsdecke (dahinter der Eingang), weitere Großbäume so hoch wie die Bahnhofsquerhalle im Hintergrund, ebenfalls ohne den nötigen Wurzelgrund.

  • Das Gebäude der ehemaligen Reichsbahndirektion im Hintergrund ist viel zu groß und zu nah abgebildet.

  • Wenn man weiß, dass im Vordergrund der historische Schlossgarten für das neue Bahnhofsdach weichen musste, wird der Heimatverlust deutlich. „Straßburger Garten“ nannte Architekt Ingenhoven diesen unwirtlichen Platz.

Zukunft erraten (3)

Wie wird der Aufsichtsrat am 13. Oktober in Berlin über Stuttgart 21 entscheiden?

Der Aufsichtsrat könnte sich auf das von ihm beauftragte Gutachten der
KPMG zurückziehen, das vermutlich nicht viel über 6,5 Milliarden liegen dürfte im Sinne der Auftraggeber, jedenfalls sehr weit unter den Schätzungen von Vieregg & Rößler und dem Bundesrechnungshof, beide gegen 10 Milliarden.

Info Werner Sauerborn: „Die KPMG ist eine in Deutschland nicht gut beleumundete Wirtschafts- und Unternehmensberatungsgesellschaft. Sie war im Flowtex Skandal involviert und hat offensichtlich die Mainzer Landesregierung schlecht beraten beim gescheiterten Verkauf des bankrotten Flughafens Hahn an eine chinesische Briefkastenfirma. KPMG erhielt 2005 den Negativpreis Public Eye Award.“

Zukunft erraten (2)

Wie wird der Aufsichtsrat am 13. Oktober in Berlin über Stuttgart 21 entscheiden?
Werner Sauerborns Prognose: „Wie geht es jetzt weiter? Ausstieg und Aufnahme von Gesprächen über einen Umstieg oder über Kombivarianten? Unter „normalen“ Bedingungen die wahrscheinlichste Lösung. Aber nicht bei S21. Durchlügen und einfach weitermachen? Auch nicht sehr wahrscheinlich. Dazu sind die Schwierigkeiten zu groß, die finanziellen Risiken zu hoch, die Widersprüche zu offensichtlich. Am wahrscheinlichsten: Entscheidung vertagen, nochmal begutachten und derweil weiter Fakten schaffen…"
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Zukunft erraten (1): S. Busch im Blog vom 25.09.2016

Astroturfing?

Mailpost von der Stuttgarter Zeitung auf meine Anfrage wegen vermuteten Decknamen von Kommentatoren wie Paul Peters und Ewald Moses:
„ ….wir haben uns die von Ihnen benannten Mitkommentatoren angeschaut – ihre Angaben bei uns im System geben keinen Anlass, uns eine Kopie ihrer Personalausweise senden zu lassen. Generell stellen wir unsere Leser bei der Anmeldung nicht unter einen Generalverdacht…“

Das ist ein edler Grundsatz! Aber bei Ewald Moses zum Beispiel scheint es sich doch um Astroturfing zu handeln. („Unter Astroturfing versteht man das künstliche Nachahmen einer Bürgerbewegung oder Bürgerinitiative im Auftrag von Unternehmen, PR-Firmen oder politischen Institutionen.“ (
Quelle) Details bei Zum Blog aktuell.

Neueste schwäbische Kunde

Eckart Schäffer hat im Laufe der S-21-Jahre immer wieder bissig-treffende-humorige Gedichte geschrieben, einige stehen gesammelt hier. Auch die „neueste schwäbische Kunde“, u.a. zu der „Einmaligkeit einer deutschen Großstadt ohne innerstädtischen ZOB“:


Kapazitäten man verringert,
was den Bahnverkehr verschlimmert,
Busse, weit weg von Stadtesmitte,
welch Esel macht solch Planerschritte?

„Gefährliche Deutsche! Sie ziehen plötzlich ein Gedicht aus der Tasche…“ (Heinrich Heine)