"10 Fakten" (0)
"weicher" Mangel (3)
2. Die weichen Faktoren
Die weichen und wirklich wichtigen Faktoren kommen hinzu und sind anderer Art. Sie sind im In-der-Welt-sein des Daseins, im Komfortbereich und in der Lebensqualität des Menschen angesiedelt. Komfort und Lebensqualität waren und sind noch im Stuttgarter Hauptbahnhof da vorhanden:
- Wo man theoretisch, von Karlsruhe her kommend, keinen Anschluss an den RE nach Tübingen hatte. Praktisch aber, durch die ebenerdige Verbindung von Gleis 15 zu Gleis 3, dieser Zug dann doch noch erreicht werden konnte, weil keine Treppen, keine Lifte, keine kaputten Gepäckbänder oder Rolltreppen benutzt werden müssen.
- Wo man, noch ziemlich müde, um 6:26 Uhr von Esslingen kommend, relativ sicher sein konnte, dass der RE nach Nürnberg (ab 06:40) schon auf seinem Gleis stand.
- Äußerst angenehm waren die die 27er (07:27; 09:27 etc.) ICEs nach Hamburg. Diese kamen vom BW (Betriebswerk) und standen manchmal bis zu 20 min vor der Abfahrt schon an ihrem Gleis. Eine Reise beginnt nicht schlecht, wenn man mit einigem Gepäck und doch in Ruhe einen Zug betreten kann.
- Äußerst angenehm war auch das Gefühl, nicht sofort aussteigen zu müssen. Denn der Zug konnte ja nicht mehr weiter fahren. Da ging es nur um Sekunden bzw. ganz wenige Minuten, aber sie haben eine Entzerrung und ein mehr an Ruhe und Gelassenheit in den Alltag gebracht.
Das alles wird mit S21 nicht mehr der Fall sein. Aber ich bezweifle, ob das die manischen Optimierer von Abläufen überhaupt verstehen, was ich da sage und schreibe. Ganz sicher werden sie auch nicht verstehen, dass ich mich für die Beibehaltung des Kopfbahnhofes und seiner Modernisierung ausspreche, weil, neben all den betrieblichen und technischen Argumenten, die samt und sonders für den Kopfbahnhof sprechen,das für mich Entscheidende des Stuttgarter Kopfbahnhofes darin zu sehen ist:
In einem Durchgangsbahnhof steigt man aus, in einem Kopfbahnhof kommt man an.
Das ist kein kleiner Unterschied. Er beschreibt unterschiedliche Welten. Es ist der Unterschied zwischen einer technisch automatisierten Prozesswelt, in der der Mensch zum Element wird, zu funktionieren hat und in die technischen Abläufe eingepasst wird, und einer Welt, die sich an humanen Maßstäben orientiert; in der die Technik für den Menschen da ist und nicht die Menschen für die Technik.
(Ganze Rede hier lesen.)
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Thema ist die Reisequalität. Nicht genannt sind hier die Vorzüge des ebenen Zugangs zu den Gleisen mit bester Übersichtlichkeit. Der Gegensatz ist bei Stuttgart 21 das Umsteigen oder der Zu- und Abgang nur möglich mit Treppen, Rolltreppen und Aufzügen. Die kurzen Haltezeiten, die im Durchgangsbahnhof angesetzt sind, bringen Hektik und verpasste Anschlüsse.
"weicher" Mangel (2)
Bei Stuttgart 21 geht es der Reisequalität an den Kragen; das sollte im aktuellen Kosten-, Bau- und Termin-Chaos nicht vergessen werden! Ergänzung des Blogeintrags von gestern durch zwei profilierte Bahn- und Stuttgartkenner:
- Aus einem Memorandum von Prof. Bodack vom August 2010: „Weite Strecken zukünftiger Bahnreisen verlaufen unterirdisch: Von den Schönheiten der Stadt und des Landes sehen die Reisenden dann nichts mehr!“
- Aus der Demo-Rede von Andreas Keller am 2.8. 2010 vor dem Nordflügel Hbf:
„Wann, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sind Sie zuletzt Bahn gefahren. Als ganz normaler Kunde, der sein Ticket am Automaten hier am Hbf löst? Sehen Sie denn nicht die Schönheiten der Stadtzufahrten, sei es von Ludwigsburg oder durch das Fils- und Neckartal, sei es mit der Gäubahn – geradezu vergnügungssteuerpflichtig, wie man von Böblingen, Rohr die lange Hang-Querung bis zum Ehrenhalden-Tunnel und dann die große Kurve fährt? Eine bessere Werbung für unser Stuttgart kann’s gar nicht geben...“
"weicher" Mangel (1)
„Fährt man mit der Bahn in Stuttgart ein, liegt die Stadt wie ein aufgeschlagenes Buch im Blick, jetzt soll dieses Buch zugeklappt werden. Zehntausende von Bahnfahrern gucken dann buchstäblich in die Röhre statt auf unsere schöne Stadt, Durchreisende bekommen gar nichts von Stuttgart zu sehen, die Stadt wird zu einem Haltepunkt, Reisequalität wird zu Reise-Fastfood. Das ist ein schlimmer Verrat an Stuttgart. Wo ist „Stuttgart“ für die Bahnreisenden geblieben? Auf das Ärmlichste reduziert in Tunnels und Tiefstationen?“
drei unheilbare Funktionsmängel
„…drei zentrale Funktionsmängel des Bahnprojekts S 21, von denen jeder einzelne zum sofortigen Projektstop führen müsste, ginge es nach Recht und Gesetz:
1. Ein geleaktes Auftragsgutachten des Aufsichtsrates konstatiert, bei S 21 würde ein „im Ingenieurbau unüblich hohes Risiko für die Betriebstauglichkeit“ von S 21 eingegangen; 20 Tunnelkilometer führen durch unberechenbaren Anhydrit. Im Schadensfall wäre der Haltepunkt Stuttgart (bahnrechtlich kein Bahnhof (!), wegen der Schrägneigung, siehe 3.) nur eingleisig oder gar nicht erreichbar wegen notwendiger Tunnelsanierung. Dies ist für einen milliardenschweren Neubau eines Bahnknotens eine katastrophale Ansage, ein No-Go.
2. Die Halbierung auf unterirdische acht Gleise bringt statt der erhofften Leistungssteigerung einen Leistungsabbau um 30 %, wohlgemerkt im ungestörten Normalbetrieb und schädigt dadurch die DB AG und die Metropolregion Stuttgart dauerhaft.
3. Der sechsfach regelwidrig schräggeneigte Bahnhof mit 15 Promille Bahnsteiggefälle ist über seine gesamte Betriebszeit eine andauernde Gefährdung der Reisenden insbesondere beim Fahrgastwechsel. Wegrollvorgänge listet die Bundesregierung selbst beim weitaus weniger schräg geneigten Gleisen (3 - 6 Promille) im Kölner Hauptbahnhof auf. Durch die Inbetriebnahme von S 21 erzeugt der Staat über die gesamte Nutzungsdauer fahrlässige Verkehrsgefährdungen für Leib und Leben der Menschen. Somit ist der Weiterbau von S 21 unzulässig schädigend und strafrechtlich verboten.“
schließe mich vorbehaltlos an
Terrorgefahr
„Wegen der erzielbaren maximalen Aufmerksamkeits-Wirkung und der ungeheuer großen Zahl an möglichen Opfern sind der Zweite S-Bahn-Tunnel in München wie auch die beiden Prestige-Vorhaben Fehmarnbelt-Tunnel und Stuttgart 21 nach ihrer Fertigstellung willkommene Anriffsziele für zu allem entschlossenen Verbrecher. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis diese Terroristen zuschlagen.
…Diese Gefahrenlage müsste verantwortungsvolle Planer und Politiker, die es mit der Sicherheit der Reisenden ernst meinen, eigentlich dazu veranlassen, die drei genannten Projekte ganz fallenzulassen.“
(Aus einem Memorandum von Karl-Heinz Rößler über die Terrorgefahren bei Tunnelprojekten.)
Trauerspiel SPD
„Wo sie (SPD) schon eine Wende in der Verteilungsfrage nicht hinzubekommen scheint, ist es vielleicht zu viel erwartet, auch noch eine Wende in der Bahnpolitik, gar bei Stuttgart 21 von der SPD zu erwarten. Soviel Gesichtsverlust geht nicht, werden sich die Parteistrategen denken. Sie bleiben lieber in Deckung und hoffen dass der S21- Kelch irgendwie an ihnen vorbei geht, sie drei Kreuze machen und alles vergessen können, was die SPD hier mit verbrochen hat. Das scheint auch die Devise der neuen SPD Landesvorsitzenden Leni Breymaier zu sein, gewissermaßen das hiesige Pendant zu Martin Schulz. Diese Rechnung wird aber nicht aufgehen, weil Stuttgart 21 nicht glimpflich über die Bühne gehen wird. Das kann nur glauben, wer nichts von dem Projekt verstanden hat, was vor lauter Verdrängen vielleicht bei vielen GenossInnen der Fall ist.“
"Die Wissenschaft hat festgestellt...
„Viele Wissenschaftler hingen über Drittmittel am Tropf der Industrie…“
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„Die Wissenschaft hat festgestellt,
dass Grube Drittmittel enthält…“
Gibt es eine andere Erklärung für Bahnchef a.D. Grube als „Ehrensenator“? (Blog gestern)
"...aus welchen Gründen auch immer..."
Gastblog von Prof. Dr..-Ing. Manfred Fischer zu „Kulturbanausen“ vom 18.1.17:
„Das angeschnittene Thema ist nicht veraltet. Im Gegenteil: Heute wurde in der StZ unter der Überschrift "DEMO für freie Forschung" und heute früh auch im Radio auf diese DEMO am Samstag hingewiesen, bei der die angeblich wissenschaftlichen, jedoch vermehrt postfaktischen Aussagen aufs Korn genommen werden.
Der UNI-Rektor W.Ressel sagt in einem Grußwort: "Die Universität Stuttgart mit ihrer internationalen Ausrichtung in Forschung und Lehre wendet sich entschieden dagegen, wenn - wo und aus welchen Gründen auch immer - wissenschaftlich erwiesene Tatsachen geleugnet, relativiert oder sogenannte "alternativen Fakten" gleichgestellt werden. Konstruktiver Dialog setzt verlässliche Informationen voraus, sonst nimmt nicht nur die Wissenschaft Schaden, sondern auch die Gesellschaft insgesamt. Wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses sind nicht verhandelbar."
Ob der Herr Rektor auch die Aussagen von der doppelten Leistung des geplanten Stuttgarter Tiefbahnhofes gegenüber jener des Kopfbahnhofes kennt, die der Herr Direktor Martin des Stuttgarter Instituts für Verkehr, Eisenbahnwesen und Verkehrssicherung längere Zeit verbreitet hat? Herr Dr. phil.Grube wurde in jener Zeit Ehrensenator an der Stuttgarter Universität! Aus welchen Gründen auch immer, um mit Herrn Ressels Worten zu sprechen.“
Quatsch mit alternativen Fakten
„Es wird vom Lande aus möglich sein, umsteigefrei am Flughafen aussteigen zu können", stellte Schoefer in Aussicht. Das Entscheidende des Projekts sei - und mit dieser Botschaft sei er "wie ein Wanderprediger herumgerannt" - das Umland schneller nach Stuttgart zu bringen. Teilweise drastische Fahrzeitverkürzungen im Regional- und Fernverkehr sollen dadurch erreicht werden. Ulm werde dadurch beispielsweise "ein Vorort von Stuttgart“….
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Hallo Wanderprediger Schoefer, Ihre Verkündigungen sind ziemlicher Unsinn:
- „umsteigefrei“ wird im Regionalverkehr nur aus einer von 8 Richtungen des Regionalverkehrs sein (Quelle); mit dem ICE ist ein magerer 2-Stundentakt geplant.
- „Umland schneller nach Stuttgart“: diese Predigt missachtet die Tatsachen. Herr Schoefer, lesen Sie mal die Ergebnisse der entsprechenden SMA-Untersuchung!
- die Fahrzeitverkürzung nach Ulm kommt nicht durch Stuttgart 21, sondern durch die Neubaustrecke zustande. Zur Fehlplanung dieses Großprojekts Neubaustrecke: 5 Milliarden Euro für keinen Nutzen
rücksichtslos
"Die Bahn ist so dermaßen hintendran mit ihrem Zeitplan, dass sie das Projekt jetzt umso rücksichtsloser vorantreiben muss.“
Quelle Kontext:Wochenzeitung, „Ein schlafloses Jahr“.
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Diese Meinung ist von einem erklärten S-21-Gegner, entspricht aber den Tatsachen an verschiedenen Stellen.
Kulturbanausen
Aus Memory 15, Post an Heinz Dürr, ehem. Chef der DB (von 2010, aber nicht veraltet).
„Sie schreiben immer wieder in Ihrem Artikel davon, dass die Gleisanlagen eine hässliche Wunde wären. Auch greifen Sie ein bereits mehrfach von mir gebrandmarktes Wort in gemilderter Form auf, nämlich „wild durcheinander gehende Gleise“. Sie sind mit Ihrer Aussage nicht alleine. Herr Dr. phil. Grube sprach von einem „Schandfleck“, Herr Dr. Schuster von Gleisgewurstel, Herr Oettinger von Hüttenkruscht und Herr Prof. Kussmaul von Schrotthaufen. Tatsache ist, dass es sich bei der Gleisanlage des Stuttgarter Hauptbahnhofes um eine sehr gut geplante und weiterentwickelte funktionierende Gleisanlage handelt, die sich der Natur der Sache nach in Rostfärbung präsentiert… Ich kann allen diesen Menschen, die solche Aussagen machen, nur empfehlen, machen Sie einmal die Motorhaube Ihres Autos auf und schauen hinein oder schauen Sie mal ein Saxophon genau an. Sehen Sie dort etwa auch Gewurstel? Alle hier genannten Personen – es tut mir leid das sagen zu müssen - outen sich als „Kulturbanausen“.
lapidar ( aus kopfbahnhof-21.de)
Gelbe Karte @ Stuttgart
Betreff*: Stuttgart 21 und das Sonn- und Feiertagsgesetz
Sehr geehrte Damen und Herren der Stadtverwaltung Stuttgart,
ich möchte hiermit einmal förmlich nachfragen, warum die Bahn eigentlich
sich herausnimmt, an Sonntagen Sprengungen im Tunnelbau durchzuführen.
Im Feiertagsgesetz §6 I des Landes Baden-Württemberg lese ich:
„An den Sonntagen und den gesetzlichen Feiertagen sind öffentlich
bemerkbare Arbeiten, die geeignet sind, die Ruhe des Tages zu
beeinträchtigen, verboten, soweit in gesetzlichen Vorschriften
nichts anderes bestimmt ist.“
Erfüllt die Bahn einen Ausnahmetatbestand nach §6 III oder IV?
Oder wann oder von welcher Stelle wurde §12 angewendet?
Oder habe ich etwas übersehen?
Mit freundlichen Grüßen
Michael Greiner
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Siehe auch Blog vom 12.4.2017. Eine Antwort auf diese Gelbe Karte wird im Blog dokumentiert.
Auf den Punkt gebracht
Worte sind geduldig
- Schiene statt Straße
„Mit Worten lässt sich trefflich streiten…
an Worte lässt sich trefflich glauben,
von einem Wort lässt sich kein Jota rauben.“ (Quelle)
Bravo, bravo?
„Wir fordern die o.g. zuständigen Gremien bzw. Funktions- und Amtsträger der SPD auf, die von Seiten der DB AG vorgelegten neuen Fakten in Sachen S 21 angemessen zu berücksichtigen und in ihrer Tragweite durch die zuständigen Projektpartner bewerten zu lassen.“
Wenn die angesprochenen „neuen Fakten“ wahrheitsgemäß beantwortet würden,
kann für Stuttgart 21 keine „Förderpflicht“ Bestand haben. Aber wie dürfte es wieder kommen? Wie praktiziert mit alternativen Wahrheiten, verschweigen, tricksen, abtauchen? Oder ist die Stunde der Wahrheit endlich gekommen?
Hallo Kreisverband, warum wird die Fundamentalkritik am immer noch von der SPD befürworteten Projekt verschwiegen? Warum kein Sterbenswörtchen zur verminderten Leistungsfähigkeit, zum „Schiefhaltepunkt“ (statt Großstadtbahnhof), zur ungelösten Entfluchtung im Brandfall? Dafür kein bravo!
Kirchen geben Feiertagsschutz preis
„Kirchen einigen sich mit Bahn auf Selbstverständlichkeit
Kirchen und Bahn haben sich laut Pressemitteilung der Kirchen vom 7. April 2017 darauf geeinigt, dass die Bahn „an hohen kirchlichen Feiertagen die Tunnelbauarbeiten ruhen“ lässt. Von Gründonnerstagabend bis Ostermontag sowie von Weihnachten bis zum Neujahrstag würden „keine Tunnelbauarbeiten stattfinden“.
Die ökumenische Initiative „TheologInnen gegen Stuttgart 21“ kritisiert diese angebliche „pragmatische Lösung“ scharf: Es gibt für die Kirchen keine Veranlassung, auf eine solche Vereinbarung einzugehen, denn die Bahn hat an diesen besonderen Feiertagen auch schon früher ohnehin nicht an Tunnels gearbeitet. Statt eine solche Selbstverständlichkeit zu feiern, hätten die Kirchen deutlich erklären müssen, dass es ein Skandal ist, dass die Bahn für S21-Bauarbeiten seit Jahren das Feiertagsgesetz bricht. Nicht nur die höchsten Feiertage, sondern jeder Sonn- und Feiertag ist grundgesetzlich geschützt.“...
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Es tut weh konstatieren zu müssen, dass die Kirchen auch bei der „Machtergreifung“ mit den damals Mächtigen paktiert haben. Die ev. Kirche hatte es beim „Stuttgarter Schuldbekenntnis“ zugegeben und bedauert, bei der kath. Kirche gab es nichts Vergleichbares (so ist es im NS-Doko-Zentrum München dargestellt). Es waren einzelne Persönlichkeiten aus beiden Kirchen, die sich gegen die Nazi-Regierung gestellt haben bei der Judenverfolgung, der Euthanasie und der Kriegstreiberei.
fatale Ergebenheit
Heute in München im NS-Dokuzentrum-München dasselbe Phänomen: der Großteil der Bevölkerung schaute damals weg, traute sich nicht die eigene Meinung zu sagen. Damals wäre offener Widerstand lebensbedrohlich oder tödlich gewesen. Aber warum nimmt man aktuell so fatale Tatsachen wie auf dem Demokplakat (vor dem Bahntower Berlin) so duckmäuserisch hin?
nicht demoralisiert
bewegungsinternen Infoveranstaltung:
Strategien gegen finstere Entschlossenheit und alternative Fakten
am 24. April 19.30h (nach der MoDemo) im FORUM 3
Nach der Aufsichtsratssitzung ist klarer denn je: die einen sind finster entschlossen das Projekt ohne Wenn und Aber durchzuziehen. Sie erklären offen, Argumente nicht mehr zu beachten. Andere neutralisieren Argumente mit alternativen Fakten, also Lügen, schauen angestrengt weg oder schlagen sich in die Büsche.
Den Rahmen der Berichte über Themen und Projekte des Aktionsbündnisses soll die Frage bilden: wie reagiert die Bürgerbewegung auf den ungebremsten Weiterbau und die finstere Entschlossenheit der Gegenseite. Neudefinition der Ziele? Neue oder weitere Strategien? Kräfte bündeln?
Ein zweistündiger Abend ist zu kurz, um Antworten zu finden. Aber er kann ein Einstieg sein in die anstehenden Diskussionen und ein Austausch zwischen den vielen Gruppen und Strömungen der Bürgerbewegung.
Mit bewegten Grüßen von den Sprechern des Aktionsbündnisses,
Norbert Bongartz und Eisenhart von Loeper
falsches Werbesprech 1997 (7)
Seite 4
„Durch die Umwandlung des alten Kopfbahnhofs in einen Durchgangsbahnhof werden überflüssige Fahrstrecken, komplizierte Rangiermanöver und zum Teil auch lästiges Umsteigen vermieden.“
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- „überflüssige Fahrstrecken“, was ist damit gemeint? Etwa die Gäubahn in Stuttgart, die inzwischen wieder unverzichtbar erscheint? Überflüssig aber scheint die Neubaustrecke zu sein mit der Flughafenanbindung an den ICE! (Nachweise finden sich reichlich hier.)
- „komplizierte Rangiermanöver“ sind im Kopfbahnhof längst entfallen durch 100% Wendezüge mit zwei Führerständen hinten und vorne
- „lästiges Umsteigen“ wird bleiben, nur noch lästiger und kundenunfreundlicher werden (Nachweis hier).
wichtig
Foto von meiner Pilgerfahrt Magdeburg-Gnesen (Polen) |
„Es gibt ein Leben außerhalb Stuttgart 21“
Abbruch Stuttgart
Auf der neuen Website aufbruch-stuttgart.com habe ich vom „Abbruch Stuttgart 21“ nichts finden können. Immerhin hat Wieland Backes gestern in seinem Beitrag als Überraschungsgast der Mitgliederversammlung der Freunde des SWR-Sinfonieorchesters gesagt „Stuttgart ist nicht nur Stuttgart 21, Feinstaub und Stauhauptstadt…“
Eine Arbeitsgruppe „Umstieg 21“ ist nicht eingerichtet, sie wäre die größte Wohltat eines Aufbruchs, von dem nicht nur ich träume.
ziemlich weit oben
„23 Meter tief reicht der Schacht unter das Erdbodenniveau an der Schillerstraße, die an der Grube entlangführt. Ein Haus, das so hoch ist, hätte ungefähr acht Stockwerke.“
Foto S.B. Ende März 2017
Post aus München
„ kein neues Stuttgart 21-Debakel in München!
In Zeitungsnotiz aus Westfalen über Stuttgart 21:
„skandalbehaftetes Großprojekt“
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„Das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm ist deshalb eine einmalige Jahrhundertchance, um die uns viele Städte beneiden.“ (aus 21 gute Gründe für Stuttgart 21)
Bahn und Widerstand aktuell
Foto von gestern S.B.
Silbe fehlt
obsolet
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Das bedeutet: kein Aushubmaterial aus Tunnels und Bahnhof mehr auf der Schiene, die LKWs fahren über öffentliche Straßen in Stuttgart und quer durchs Land. Die vollmundigen Versprechungen zu Beginn sind Makulatur.
$21 tötet!
„Die S21-Baustellen rund um den Hauptbahnhof halten mit ihrem hohen Schüttgut-Umschlag, den BauMaschinen und Bau-Fahrzeugen die Luftverschmutzung (Feinstaubbelastung) im Stuttgarter Talkessel auf Rekordwerten.“
Feinstaub tötet mehr Menschen, als alle Kriege der Welt zusammen. Wieso juckt uns das eigentlich nicht?
Dazu ein zweieinhalbminütiges Video.