Demo heute
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Aus der Rede von Prof. Dr. Rohrhirsch
Der Dichter spricht (26)
„Wohl uns, daß es ein Weib ist! denn ein Mann,
Der beste selbst, gewöhnet seinen Geist
An Grausamkeit und macht sich auch zuletzt
Aus dem, was er verabscheut, ein Gesetz,
Wird aus Gewohnheit hart und fast unkenntlich.“
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Warum habe ich bei diesem Text an unseren Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann gedacht? „Der beste selbst…“ „verabscheut“ Stuttgart 21 (denn er kennt die Schwächen, Probleme und Verlogenheit), er macht aber die Volksabstimmung zum „Gesetz“ und wirkt auf uns Stuttgart21-Gegner inzwischen „hart und fast unkenntlich“. Oder sind diese Assoziationen unangemessen und unfair?
Liberté!
1514 / 2014 (1)

auch für 2014 und Stuttgart 21 gültig.
Macht: Die politische Mehrheit hat unter Fraktionszwang S 21 durchgesetzt.
Gewalt: Besonders sichtbar am „Schwarzen Donnerstag“.
Freiheit: Friedliche Bürger protestieren gegen Macht und Gewalt.
Sündenfall bleibt
Fehlschuss
„Der neue Hauptbahnhof ist doppelt so leistungsfähig wie der bisherige. Und er ist sogar auf Zuwachs geplant und könnte in einigen Jahrzehnten bei Bedarf weiter ausgebaut werden.“
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So sollte die Bevölkerung und die Politik für Stuttgart 21 gewonnen werden. Unfähigkeit oder bewusste Täuschung? Ist das jemals mit Bedauern dementiert worden?
zugegebenes Aufzugs-Desaster
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68% verfügbar heißt: fast jeder dritte Aufzug war vor 2014 „nicht verfügbar“ (in Mössingen waren es zum Beispiel 4 Monate und 11 Tage). Neuerdings soll es „nur“ jeder zehnte Aufzug sein. Die Bahn hat allerdings ein großes Glaubwürdigkeitsproblem. Schönredner Hantel ist bereits im Juli 2011 von mir mit einem Brief bedacht worden (Memory Nr. 27), natürlich ohne Antwort.
Stadt der Zukunft – Zukunft der Stadt
Aus dem Rundmail-Kommentar von Werner Sauerborn:
„Eine sinnvolle Thematisierung von „Zukunft der Stadt“ unter Meidung des Themas S21 ist absurd. Aber genau das versucht die Stuttgarter Zeitung. Diese Quadratur des Kreises hat man sich in der Chef- und Wirtschaftredaktion (die S21-kompetenten Lokalredakteure kommen im Programm erst gar nicht vor) so vorgestellt: Das Wort selbst und damit das Thema Stuttgart 21 kommen im gesamten Programm nicht mit einer Silbe vor. Und die Bürgerbewegung gegen Europas größtes Großprojekt und ihre ExpertInnen, ohne die die Absurditäten von S21 nie ans Tageslicht gekommen wären, weil die Leitmedien ihre Rolle ja lange im Kampagnenjournalismus für das Projekt gesehen haben, werden mit allen Tricks vor der Tür gehalten.“
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Die Befürworter im „Kampagnenjournalismus“ der Stuttgarter Presse und auch sonst scheinen allmählich kalte Füße bekommen zu haben, weil sich Stuttgart 21 immer mehr zum unabwendbaren Desaster entwickelt hat, das alles Frohlocken erstickt. Mit Ignorieren wird es nicht besser, die aufdringliche blaue Rohrwelt im Zentrum der Stadt lässt sich nicht unsichtbar machen.
Gerüchteküche
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Eine Ursache solcher Gerüchte ist das Verheimlichen von Problemen (121 Chancen und Risiken = 1 Chance und 120 Risiken) und Pannen beim Bau von Stuttgart 21 durch die Betreiber. So wurden Höhlensachverständige/ -forscher zum Stillschweigen verpflichtet bei geologischen Vorkommnissen der Alb-Querung durch den Karst wie hinderliche Dolinen, Höhlen usw. Oder ist das auch nur ein Gerücht?
Murks der Bahn
„Warum sollte es einer Landesregierung, die für einen Politikwechsel angetreten ist, nicht vorbehaltlos ohne parteipolitische Engstirnigkeit möglich sein, den ganzen Murks der Bahn gewissenhaft zu prüfen und sich zu entscheiden, ob sie das alles noch will.“
Gehört der Aufsichtsrat der DB Bahn zum „Lügenpack“?
„Der Aufsichtsrat stimmte für den Weiterbau wegen eines vermeintlichen Kostenvorteils von 77 Mio. Euro. Dies geschah trotz eines kritischen „Dossiers“ aus dem Kreis der Staatssekretäre im Aufsichtsrat der DB AG sowie entgegen der Aufklärung durch Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn über mindestens 210 Mio. Euro günstigere Ausstiegskosten. Dem Aufsichtsrat lagen am 05.03.2013 aber insbesondere die Informationen vor, dass S21 um weitere Milliarden teurer werden wird. Somit hatten sich die 77 Mio. Euro Vorteil schon weit in einen vielfach so hohen Nachteil verkehrt,…“
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Der Kostenvorteil für den Weiterbau ist also eine behauptete Unwahrheit vulgo Lüge. Details hier lesen.
Geht's noch peinlicher?
Sarkasmus pur: "Glück auf!"
„Simulationen und bunte Werbefilmchen, aber damit noch nicht genug. Zum Grundwassermanagement-Experiment meinte der verantwortliche Projektleiter: "Ob es funktioniert, wissen wir, wenn es fertig ist" ... extrem beruhigende Aussage, das muss man schon mal festhalten. Der einzige Pumpversuch wurde damals übrigens abgebrochen, weil die Mineralwasserschüttungen im Bad Berg massiv zurück gingen. Den Grund dafür kennen diese Experten bis heute nicht. Ebenfalls sehr beruhigend. Aber klar, wenn Herr Wittke (80) sagt "alles wird gut" und Herr Dietrich das dann noch 10 mal wiederholt, dann wird das schon stimmen. Hoffen wir einfach alle das Beste. Glück auf!“
225. Montagsdemo gestern
„…wir begegnen uns auch heute
auf der Montagsdemo, Leute,
immer wieder, es geht weiter,
im Ernst, widerständig, heiter,
und graben die Andern auch weiter
wir bleiben grad bergauf,
wir reichen uns die Hand,
wir geben niemals auf…“
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Eine ungewöhnlich gut gelungene Demo-Nummer. So etwas bedarf viel Geist, Zeit, Können! Danke und Glückwunsch!
Auch Walter Steiger sei bedankt, dass ich hier in Bad Gastein die Demo nachhören und -sehen konnte (seine Videos bei Zum Blog aktuell)
Ansehen ramponiert
„Ob Elbphilharmonie, Berliner Großflughafen oder „Stuttgart 21“ – eines eint diese Bauvorhaben – sie haben das Ansehen Deutschlands ramponiert. Die Kosten haben sich vervielfacht, die geplanten Termine für eine Fertigstellung werden um etliche Jahre verfehlt.“
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Merkels „Zukunftsfähigkeit“ durch Stuttgart 21 also jetzt schon verspielt?
Absurdistan S 21
„Einen neuen Bahnhof zu bauen mit all den Risiken, Schäden und Beeinträchtigungen, der am Ende noch weniger kann als der jetzige – das ist in einem Maße absurd, dass es dieser Bewegung immer wieder neue Motivation und Kraft gibt und geben wird…“
Ein Grüner traut sich
„…so Dinge wie Stuttgart 21 oder eine Fehmarnbeltquerung, das sind alles Sachen, eigentlich Verkehrsprojekte, die nicht mehr in die Zeit passen, die einfach nicht mehr finanzierbar sind.“
Viel Spass bei der Benutzung!

Gezeigt wird hier ein Querschnitt von ca 65 Meter Länge. Ein ICE ist aber 200 Meter lang*), da gibt es lange Wege bis zum Aufzug oder den Fahrtreppen, die 26 Meter überwinden müssen. 26 Meter entsprechen 10 Stockwerken eines Hauses.
*) Wenn ein Zugende wie abgebildet steht, reicht der Zug rechts noch ca 135 Meter weiter. Nachtrag: plus 200 Meter, wenn der ICE in Doppeltraktion fährt, also 400 Meter lang ist.
die Hucke voll lügen
„Insgesamt 60 Kilometer neue Bahnstrecke und drei neue Bahnhöfe (Hauptbahnhof Stuttgart, Bahnhof Flughafen/Messe sowie die S-Bahnstation Mittnachtstraße am neuen Rosensteinviertel) sorgen dafür, dass der Bahnknoten Stuttgart leistungsfähiger wird.“
E-Mail an die Stadt Stuttgart mit dem heutigen Blogeintrag.
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Sehr geehrte Zuständige für diesen Text:
Kann es sein, dass die Behauptung der größeren Leistungsfähigkeit des Bahnknotens ganz falsch ist? Dass es gerade umgekehrt ist? Ist es nicht so, dass die Nahverkehrsgesellschaft BW dem Kopfbahnhof eine höhere Leistungsfähigkeit attestiert hat? Ein „amtlicher“ Leistungsvergleich S21/K20/K21 nie stattgefunden hat, weil ihn die Bahn blockiert?
Dass der Mischverkehr am Flughafenbahnhof Minderungen der Leistungsfähigkeit der S-Bahn herauf beschwört?
Dass sich die Fahrzeiten durch die S-Bahnstation Mittnachtstraße für die meisten S-Bahn-Nutzer verlängern?
Dass die Fachleute von sma im Vergleich beider Bahnhöfe für den Bahnverkehr im Land höchstens Vorteile im Sekundenbereich errechneten - wo bleibt da der leistungsfähigere Bahnknoten?
Bitte passen Sie Ihren Text von vorgestern der Realität an und lügen Sie Ihren Lesern nicht die Hucke voll.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Busch www.metropolis21.de
786,97
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Wenn „der Bahn-Konzern“ verlautbart, sind das oft „politische Zahlen“ gewesen. Die Bahn hat ihre Glaubwürdigkeit längst verspielt.
Außerdem: der genannte Betrag dürfte viel weniger als 10% der Gesamtkosten ausmachen, ein Baustopp könnte viele Milliarden einsparen und zudem eine bessere Bahn ermöglichen.
ZOB??
Stuttgart (ZOB Zuffenhausen) → Dresden Hbf (Bayrische Straße)
Dienstag, 10. Jun ab 09:15 − an16:45, Dauer 7 Std. 30 Min., direkt ohne Umsteigen.
Preisvergleich: ICE 125 €, RE 78 €, Fernbus 20 €
Während der Fernbus in Dresden direkt am Hauptbahnhof halten kann, ist in Stuttgart der „ZOB“ seit März 2010 dezentral in Zuffenhausen, obwohl der Platz der Bushalteplätze Schlossgartenstraße am Hauptbahnhof seither wenig gebraucht wurde. Seit vier Jahren werden die Busnutzer unnötig nach Zuffenhausen oder Obertürkheim geschickt, um die drückende Konkurrenz für die Bahn ein Stück weit vom Leib zu halten. Auf den Pöbel, der sein Geld zusammenhalten muss und sich die überteure Bahn nicht leisten will und kann, wird wenig Rücksicht genommen. Armes Stuttgart!
Qual mit ICE
Zwei ausgewählte Verbindungen Stuttgart - Dresden:
Mit ICE/RE 2 mal Umsteigen, Dauer 7:08 Stunden, 125 Euro
Nur Regionalexpress, 1 mal Umsteigen, Dauer 7:18, 78 Euro
Vorteil ICE: Klimaanlage, Nachteil Pünktlichkeit fraglich, werden die Anschlüsse erreicht?
Vorteil RE: Fahrpreis und größere Zuverlässigkeit. Klimaanlage?
Der Regionalexpress mit Umsteigen in Nürnberg dauert nur 10 Minuten länger, ist erfahrungsgemäß zuverlässiger und fast nur halb so teuer.
Vielleicht morgen im Blog der Report über diese Zugfahrt, bei der das System Deutsche Bahn wieder auf dem Prüfstand steht.
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Und was hat das mit Stuttgart 21 zu tun?
Antwort: das System Deutsche Bahn ist krank, Fahrpläne, Fahrpreise, Reisekomfort und Pünktlichkeit sind ein Ärgernis. Der Stuttgarter Hauptbahnhof war noch 2010 der pünktlichste Großstadtbahnhof Deutschlands (Stiftung Warentest). Dieses hohe Gut wird durch S 21 gefährdet wenn nicht vernichtet.
teuerst und dümmst
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So stand es schon 2011 in der Süddeutschen Zeitung und hat sich in der Zwischenzeit immer mehr als richtig heraus gestellt.
Kriemhilde an Siegfried
pünktlich à la DB
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Die drei wichtigsten Merkmale der Bahn sind nach Benedikt Weibel, ehem.Chef der Schweizer Bahn „pünktlich - sicher - sauber“. Die Pünktlichkeitsstatistiken der Bahn sind wenig wert. Eine Verspätung von 5 Minuten und 59 Sekunden, also 6 Minuten gilt bei der Bahn noch als pünktlich! Die große Malaise der Deutschen Bahn wird im Film „Betriebsstörung - macht die Bahn noch mobil?“ aufgezeigt.
VIP
„Liebe Bahn“ Satire auf den Baufortschritt von Erik Raidt in der Stuttgarter Zeitung, Hohn und Spott für die absurden Werbeverrenkungen der S21-Betreiber.
Foto: Martin Stollberg
„Voller Demut verneigen wir uns vor Ihnen angesichts des fantastischen Baufortschritts bei unserem Lieblingsprojekt Stuttgart 21. Beinahe täglich erreichen uns Nachrichten über Streckenabschnitte, die vorzeitig fertig werden, Kostenpläne, die eingehalten und 20-Jahrespläne, die übererfüllt werden.“
Cannstatter konstatieren
„Wir werden auch weiterhin mit einer Mehrheit im Gemeinderat zu tun haben, die die mutwillige Zerstörung der halben Stadt, die Gefährdung der Mineralquellen, die Amputierung des Nahverkehrs und den finanziellen Ruin von Stuttgart in Kauf nimmt, um Baugelände für Immobilienspekulanten freizuschaufeln, 2 Minuten schneller in Bratislava zu sein und zu beweisen, dass auch die dümmsten Projekte bei hinreichender politischer Rückendeckung aus Berlin als Beweis für Deutschlands Ingenieurkunst bis zum bitteren Ende durchgezogen werden.“
"Die Stadt wird schöner" (9)
Ausschnitt aus einem aktuellen Plakat mit dem „Schwindelbild“, entlarvt in meinem Vortrag „Schöne neue Stadt?“
