Schwindelbilder "Plan B"

Obwohl Stuttgart 21 am Abgrund steht, startet mal wieder eine neue Werbekampagne, diesmal mit „Virtuelle Tour de Tiefbahnhof“ (Schlagzeile des Großartikels heute in der „Südwestumschau“ der Südwestpresse. „Ein virtuelles Bild sagt mehr als tausend Worte“ heißt es im Artikel. Allerdings handelt es sich bei diesen Animationen um den Typus des „Schwindelbilds“, gefälschte und geschönte Realität, ganz deutlich zu erkennen am Großbild der Titelseite (Ausschnitt):

thumb_fullsizerender_1024

  • die Distanzhalterringe der „Lichtaugen“, in früheren Bildern freischwebend, stehen jetzt auf einer Rundumverglasung, die schräg aus dem Rasen auftaucht. Sieht nobel aus, ist aber kaum realistisch.

  • der Großbaum vor dem Turm steht auf der dünnen Bahnhofsdecke (dahinter der Eingang), weitere Großbäume so hoch wie die Bahnhofsquerhalle im Hintergrund, ebenfalls ohne den nötigen Wurzelgrund.

  • Das Gebäude der ehemaligen Reichsbahndirektion im Hintergrund ist viel zu groß und zu nah abgebildet.

  • Wenn man weiß, dass im Vordergrund der historische Schlossgarten für das neue Bahnhofsdach weichen musste, wird der Heimatverlust deutlich. „Straßburger Garten“ nannte Architekt Ingenhoven diesen unwirtlichen Platz.