Erfindung von Ausreden
22 06. 13 09:03
"Neuer Ärger über alte Zahlen bei Stuttgart 21" in StZ Nr. 141 vom 21.06.2013 (online)
LESERBRIEF
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch wenn Sie mich und meine einschlägigen Leserbriefe seit Jahren totschweigen; ich versuche es trotzdem immer wieder, und sei es nur, um Sie mit der Nase auf Ihre einseitig pro S21-gefärbte bzw. bagatellisierende Berichterstattung zu stoßen:
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich als Gegner dieses Wahnsinns diebisch freuen, wieder mal Recht behalten zu haben. Im Erfinden von Ausreden ist die Bahn – anders als bei ihren Planungen – sehr kreativ. Erst 2 Milliarden für die Neubaustrecke, seit 2010 dann 2,9 und jetzt 3,3 Milliarden. Die weitere Steigerung der Kostenkurve lässt sich leicht voraussehen; man muss das Ganze nur „Inflationsfortschreibung“ nennen. Seit wann haben wir über 4 % Inflation pro Jahr? Und warum rechnet die Bahn für die Preis- und Lohngleitklauseln sowie Inflation über die Bauzeit nicht von vornherein Steigerungsraten ein, die sich zumindest der Größenordnung nach voraussehen lassen? Dieses Versäumnis ist gelinde gesagt ein empörend verantwortungsloser Umgang mit öffentlichen Mitteln. Was lernen wir daraus? Die gleichen Steigerungsraten auf Stuttgart 21 angewandt, steigen die Kosten dort bis 2015 von jetzt 6,8 Milliarden auf dann ca. 7,7 Mrd. „inflationsbedingte Normalisierungskosten“. Man darf auf die nächsten Wortschöpfungen der Bahn gespannt sein.
Dipl.-Ing. Frank Distel
73760 Ostfildern
Bettina-von-Arnim-Str. 41
LESERBRIEF
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch wenn Sie mich und meine einschlägigen Leserbriefe seit Jahren totschweigen; ich versuche es trotzdem immer wieder, und sei es nur, um Sie mit der Nase auf Ihre einseitig pro S21-gefärbte bzw. bagatellisierende Berichterstattung zu stoßen:
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich als Gegner dieses Wahnsinns diebisch freuen, wieder mal Recht behalten zu haben. Im Erfinden von Ausreden ist die Bahn – anders als bei ihren Planungen – sehr kreativ. Erst 2 Milliarden für die Neubaustrecke, seit 2010 dann 2,9 und jetzt 3,3 Milliarden. Die weitere Steigerung der Kostenkurve lässt sich leicht voraussehen; man muss das Ganze nur „Inflationsfortschreibung“ nennen. Seit wann haben wir über 4 % Inflation pro Jahr? Und warum rechnet die Bahn für die Preis- und Lohngleitklauseln sowie Inflation über die Bauzeit nicht von vornherein Steigerungsraten ein, die sich zumindest der Größenordnung nach voraussehen lassen? Dieses Versäumnis ist gelinde gesagt ein empörend verantwortungsloser Umgang mit öffentlichen Mitteln. Was lernen wir daraus? Die gleichen Steigerungsraten auf Stuttgart 21 angewandt, steigen die Kosten dort bis 2015 von jetzt 6,8 Milliarden auf dann ca. 7,7 Mrd. „inflationsbedingte Normalisierungskosten“. Man darf auf die nächsten Wortschöpfungen der Bahn gespannt sein.
Dipl.-Ing. Frank Distel
73760 Ostfildern
Bettina-von-Arnim-Str. 41