Wer agiert hier unredlich?

Die BILD ist informiert worden:
Der Abriss-Plan:
  • Ein 150 Meter langer Bauzaun um den kompletten Nordflügel soll neugierige Blicke verhindern.
  • Ein Spezial-Bagger mit Abrisszange soll den Nordflügel zerkleinern (500 Liter Feinsprühnebel pro Stunde, um die Staubbelastung zu verringern).
  • Eine aufgespannte Stahlmatte schützt Fahrgäste vor herabfallenden Brocken.
  • Mit einem Großteil der anfallenden rund 3000 Tonnen Bauschutt wird das Untergeschoss zugeschüttet.
  • Dauer der Arbeiten: Rund drei Monate.
S21-Sprecher Wolfgang Drexler (64, SPD) zu BILD: „Damit wird für alle sichtbar: Das Projekt kommt. Wer weiterhin etwas anderes behauptet, agiert unredlich.“

Peter Dübbers (71), Enkel des Bahnhofsarchitekten, will jedoch weiter gegen S21 kämpfen. Dübbers: „Diese Überrumpelungstaktik ist empörend. Man hat den Abriss-Termin in die Urlaubszeit gelegt, damit weniger Demonstranten kommen.“
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Kommentar: Damit wird vor allem sichtbar: es werden aus Prellbock-Gründen Fakten geschaffen trotz der vernichtenden Beurteilung des Projekts durch die SMA-Studie und anderer
Experten (Vieregg, Bodack, Monheim, Hopfenzitz, Hesse). Unredlich sind die vielen falschen Behauptungen der Projektoren, wie sie zum Beispiel in den „21 guten Gründen für Stuttgart 21“ haufenweise zu finden sind.
Unredlich sind die offiziellen Kostendarstellungen (S 21 4,09 Mrd, NBS 2,2 Mrd), der Abriss ohne Klarheit bei der Neubaustrecke. Unredlich ist das Verpulvern von (nicht vorhandenen) Steuergeldern ohne erkennbaren Nutzen für den Bahnverkehr und zum Schaden für die Lebensqualität in Stuttgart. Unredlich ist das Vorspiegeln von Vorteilen des Projekts zur demokratischen Legitimation:

Es sollte klar zu Tage treten, dass die Abgeordneten und Stadtraete, die S21 zustimmten, dies unter ganz anderen Voraussetzungen taten: Sie waren in Bezug auf die Kosten, die Bauzeit, die Leistungsfaehigkeit der Bahnanlagen falsch informiert und wussten nicht, dass die betraechtlichen Mehrkosten fuer die Nutzung der Infrastruktur viel Geld kostet oder mit der Reduzierung der Zugleistungen bezahlt werden muss...Es sollte jeder Mandatstraeger geehrt und geachtet werden, der in Kennntnis der wirklichen Fakten jetzt sagt: Dem habe ich nicht zugestimmt, also ziehe ich meine Zustimmung jetzt zurueck! (Mailzuschrift von heute)