Räumung der Zeltstadt gegen Stuttgart 21

Stuttgart, 19.9., 7:35: Massive Polizeikräfte aus ganz Süddeutschland haben eine im Stuttgarter Schlossgarten gestern Nachmittag entstandene Zeltstadt aus über 200 Zelten gegen Stuttgart 21 zum Teil zweireihig mit Mannschaftswagen umstellt und beginnen mit der Räumung. Die Polizei hat auch Kräfte zur Räumung der vier Baumbesetzungen von Robin Wood und den Parkschützern vor Ort.

Der Sprecher der Parkschützer als Grund für die Zeltstadt und Baumbesetzungen:
“Das Projekt ist mit über 10 Jahre alten Planungen technisch – wenn überhaupt – sehr schwer beherrschbar, verkehrstechnisch ein immenser Rückschritt für den gesamten Südwesten, ökologisch eine Katastrophe, städtebaulich absolut unnötig und finanziell ein Desaster für ganz Deutschland…“

Dokumentation, Fotos u.a.
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Kommentar: die Nachteile für die Bahnreisenden (zu klein dimensionierter Bahnhof mit Behinderungen beim Umsteigen, Ankommen im Keller, endlose Tunnelfahrten mit optischer Ausradierung von Stadt und Landschaft), die Verwüstung der Stadt (am Nordflügel bereits zu sehen) und Verminderung der Lebensqualität während der Bauzeit von 15 bis 20 Jahren und danach, geologische Risiken und und und…
führen zu der Erkenntnis:

Stuttgart 21 ist das dümmste Projekt der Bahn- und Stadtgeschichte! (Meine eigene Wertung und die vieler engagierter Kopfbahnhofbefürworter und aufmerksamer Demokraten.)
Nachtrag 21.00 Uhr: bei der Vorstellung des Projekts in einer Pressekonferenz 1994 hatte das Projekt bestechende Argumente. Diese waren im Wesentlichen auch Grundlage zu den Abstimmungen im Landtag und Gemeinderat Stuttgart. Die guten Argumente verloren jedoch durch die Realität der weiteren Entwicklung und kritischer Betrachtung immer mehr Glanz.