perverser Fassadismus

Stuttgarter Zeitung „Der Pfahlbau zu Stuttgart“:
„Der Bau mit der imposanten, dem Bahnhof zugewandten Fassade steht zu zwei Dritteln seiner Länge auf sogenannten Mikrobohrpfählen. Diese 250 Stützen haben je einen Durchmesser von 40 Zentimetern und reichen zwischen sechs und acht Meter tief ins Erdreich.“ (Keine Kommentarmöglichkeit!)

Der Fassadenerhalt ist schon bereits beim Bonatz-Bahnhof praktiziert, aber noch nicht ganz „entkernt“ wie die Bahndirektion.
New York Times: Die Absicht, den von Paul Bonatz entworfenen Bahnhof zu amputieren, sei "ein besonders perverser Auswuchs" von "Fassadismus" - die "bei Stadtplanern und Bürokraten so beliebte Variante der Totalsanierung, bei der das Gebäude platt gemacht wird, die Fassade aber mit hohem technischem und finanziellem Aufwand erhalten bleibt“.
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„Mit hohem technischem und finanziellem Aufwand“: Die Kosten der Fassadenerhaltung der Bahndirektion werden von der Bahn mit 50 Millionen angegeben. Ob die Fassade reine Kulisse bleibt oder der Bau noch eine andere Funktion (Innenleben) bekommt, darüber gibt es (noch) keine Information.