Rohrhirsch zu Stuttgart 21 (4 und Ende)
22 09. 15 19:56
Rede von Prof. apl. Dr. theol. habil. Ferdinand Rohrhirsch am Montag, 10. 10. 2011 Stuttgart Hbf vor dem Südflügel.
4. Eisenbahn geht anders
Es ist schön in einer Stadt anzukommen, die, zusammen mit ihrem Kopfbahnhof, ihr Wesen selbstbewusst, stolz, und sich – eigenwillig kokett – bewusst außerhalb von Moden präsentiert. Nicht in Tunneln und Gruben – nicht unter der Erde – sondern im taghellen, lichten Glanz, der sie umgebenden und schützenden Hänge, Lagen und Höhen.
Dann ist zwar Stuttgart niemals „in“, aber auch niemals „out“. Wer sich dauernd vergleicht, der macht sich gleich und im schlechten Sinne „egal“. Wer sich dauernd vergleicht, kommt aus dem Gehetze nach den neuesten Trends nicht mehr heraus. Der gewinnt nicht, sondern verliert, auch seinen Charakter. Wer immer nur auf andere schaut, und nie nach sich und seinem Selbstverständnis fragt, und ihm gemäß zu handelt lernt, der hat, mitten im Erfolg, den Grundstein für seinen Niedergang gelegt.
Der Stuttgarter Kopfbahnhof vermag all das im Übermaß zu leisten, was unter den gegeben gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Anforderungen eisenbahntechnischer Verkehr zu leisten hat. Stuttgart 21 ist zwar ein Projekt der Bahn AG, aber es ist dadurch noch kein Eisenbahnprojekt.
Eisenbahn geht anders und Eisenbahn geht besser. Das zeigten uns die, die diesen Bahnhof mit seinen Gleisanlagen bauten und planten, das wissen die, die diesen Bahnhof benutzen.
4. Eisenbahn geht anders
Es ist schön in einer Stadt anzukommen, die, zusammen mit ihrem Kopfbahnhof, ihr Wesen selbstbewusst, stolz, und sich – eigenwillig kokett – bewusst außerhalb von Moden präsentiert. Nicht in Tunneln und Gruben – nicht unter der Erde – sondern im taghellen, lichten Glanz, der sie umgebenden und schützenden Hänge, Lagen und Höhen.
Dann ist zwar Stuttgart niemals „in“, aber auch niemals „out“. Wer sich dauernd vergleicht, der macht sich gleich und im schlechten Sinne „egal“. Wer sich dauernd vergleicht, kommt aus dem Gehetze nach den neuesten Trends nicht mehr heraus. Der gewinnt nicht, sondern verliert, auch seinen Charakter. Wer immer nur auf andere schaut, und nie nach sich und seinem Selbstverständnis fragt, und ihm gemäß zu handelt lernt, der hat, mitten im Erfolg, den Grundstein für seinen Niedergang gelegt.
Der Stuttgarter Kopfbahnhof vermag all das im Übermaß zu leisten, was unter den gegeben gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Anforderungen eisenbahntechnischer Verkehr zu leisten hat. Stuttgart 21 ist zwar ein Projekt der Bahn AG, aber es ist dadurch noch kein Eisenbahnprojekt.
Eisenbahn geht anders und Eisenbahn geht besser. Das zeigten uns die, die diesen Bahnhof mit seinen Gleisanlagen bauten und planten, das wissen die, die diesen Bahnhof benutzen.
(Ganze Rede hier lesen.)
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Die kleine Blogserie „Rohrhirsch (1-4)“ mit den Rede-Ausschnitten vom Oktober 2010 (die Texte sind nahezu wörtlich entnommen aus: Ferdinand Rohrhirsch, Philosophie, Eisenbahn und Stuttgart 21, Heidenheim: Siedentop 2011. (2. Auflage, S. 52-54, 22, 59-61).) ist heute noch so aktuell und stimmig wie vor 4 Jahren! Es ist nicht „Schnee von gestern“! Denn: „…man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird…“ (Gespräch mit Eckmann am 16.12.1828)